Mit dem rückläufigen Rinderbestand in Norddeutschland, Inflation, Preissteigerungen und einem allgemein sinkenden Fleischkonsum hatte Vion im Mai 2023 die Schließung des Schlachthofes Bad Bramstedt im Kreis Segeberg begründet. 250 Mitarbeiter mussten daraufhin am 31. Juli 2023 gehen.
Ein Teil der Beschäftigten wechselte zum dänischen Schlachtbetrieb Danish Crown mit Standort in Husum (Kreis Nordfriesland), der mit Vion kooperiert. Die Vereinbarung besagt, dass 1.000 Tiere pro Woche in Husum und Teterow in Mecklenburg-Vorpommern geschlachtet werden, um lange Transportwege zu den anderen Vion-Standorten in Brandenburg oder Niedersachsen zu vermeiden, berichtet der NDR.
Lange Wege sind ein Ärgernis
Für die Tierhalter der Region nur ein schwacher Trost. Der Sender sprach mit einem Landwirt aus Groß Kummerfeld (Kreis Segeberg), der früher 40 Minuten zum Schlachthof in Bad Bramstedt brauchte. Nach Husum benötigt er heute mehr als dreimal so lange. Der Kreisbauernverband Segeberg berichtet von vielen verärgerten Bauern. Gerade bei warmem Wetter seien die langen Fahrten Stress für die Tiere. In einzelnen Fällen könnten manche auch nicht vom Schlachthof angenommen werden, was mit finanziellen Einbußen für die Landwirte verbunden ist, erfuhr der NDR.
Ein weiterer Ärgernis sei, dass die von Vion in der Kooperation angekündigten 1.000 Tiere von den Betrieben in Husum und Teterow nicht übernommen würden. Vion rechtfertigt sich, dass in der momentanen Sommersaison 500 Tiere eine übliche, saisonale Entwicklung seien. Einige Landwirte hätten sich daher andere Abnehmer gesucht.