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topplus Effizient mästen

Welche Rinderrasse für die Mast?

Lieber reinrassige oder Kreuzungstiere mästen? Das hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) untersucht und zeigt, wie viel Geld unterm Strich bleibt.

Lesezeit: 4 Minuten

Um männliche Kälber von milchbetonten Rassen wirtschaftlich mästen zu können, besamen viele Landwirte mit Fleischrassen. Wie sich diese Kreuzungstiere im Vergleich zu reinrassigen Fleckvieh- und Braunviehkälbern mästen lassen, hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) untersucht. Dazu gab es zwei Versuche: Zum einen hat das Forschungsteam die Leistungen von reinrassigen Fleckvieh- und Braunviehtieren miteinander verglichen. In einem zweiten Versuch waren reinrassige Fleckviehkälber und Kreuzungen aus Braunvieh und Weißblauen Belgiern beteiligt.

Schnell gelesen

  • Das Einkreuzen von Weißblauen Belgiern kann die Mastleistung erhöhen, wie ein Fütterungsversuch der LfL zeigt.

  • Die Leistung war bei reinrassigen ­Fleckviehbullen am besten, dafür waren Braunvieh-Kreuzungstiere effizienter und brachten unterm Strich mehr Geld ein.

  • Welche Rasse sich für Mastbetriebe am besten eignet, hängt auch von den Kälbereinkaufspreisen, der Futterver­fügbarkeit und den Schlachtpreisen ab.

Braunvieh versus Fleckvieh

Die Daten aus dem ersten Versuch stammen von 141 Fleckvieh- und 136 Braunviehtieren. Beide Rassen wurden mit einem mittleren Alter von 465 Tagen geschlachtet.

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Trotz des gesteigerten Milchcharakters, eignen sich Braunviehbullen gut für die Mast. Dennoch liegen die Mast- und Schlachtleistungen bei gleicher Haltung und Fütterung hinter denen von Fleckvieh. Das zeigt Übersicht 1. Auch die ME-Effizienz ist ausgewiesen – also der tägliche Zuwachs je 10 MJ ME. Dabei ist Fleckvieh gegenüber Braunvieh im Vorteil.

Was die Wirtschaftlichkeit beim Tierkauf betrifft: Gegenüber reinrassigen Holsteinkälbern kosten Braunviehtiere zwar erheblich mehr, allerdings sind sie deutlich günstiger als Fleckviehkälber. Je nach betrieblicher Situation dürfte es für die Mäster ökonomisch gleichbedeutend sein, ob sie Braunvieh oder Fleckvieh einkaufen. Entscheidend ist, dass Mäster auf die Tiergesundheit achten und Verluste vermeiden. Zudem sollten sie die Futtereffizienz im Blick haben und eine gute Handelsklasseneinstufung beim Schlachten anstreben, die über der Klasse „O“ liegt.

Kreuzung oder Fleckvieh?

Um die Masteigenschaften von Braunviehtieren zu steigern, setzen Milchkuhhalter vermehrt Fleischrassesperma ein, z. B. von Weißblauen Belgiern. Daher hat die LfL im zweiten Versuch diese Kreuzungstiere mit reinrassigen Fleckviehbullen verglichen. Die Daten stammen von insgesamt 67 Tieren.

Die Kreuzungstiere wogen mit 5,3 Monaten 220 kg, die Fleckviehbullen 214 kg. Sie fraßen eine Ration mit 11,7 MJ ME/kg Trockenmasse (TM). Der Rohproteingehalt (CP) reduzierte sich während der drei Mastphasen von 13,9 auf 12,9 auf 12,2 % der TM. Die täglichen Zunahmen lagen deutlich hinter denen der Fleckviehtiere, was sich im Schlachtalter bemerkbar mach­te: Bei Fleckvieh waren es durchschnittlich 467 Tage, bei den Kreuzungen 516 Tage.

Die Fleckviehbullen haben mit 9,14 kg TM tendenziell mehr Futter als die Kreuzungsbullen mit 8,85 kg TM je Tier und Tag aufgenommen. Das zeigt sich auch in den Zunahmen: Sie lagen bei über 1.600 g, während es bei den Kreuzungstieren 1.477 g waren. Gegenteilig haben sich die End- und Schlachtgewichte entwickelt: Dort hatten die Kreuzungsbullen einen Vorsprung und zudem mit knapp 60 % eine sehr gute Ausschlachtung. Zu berücksichtigen ist allerdings die unterschiedliche Mastdauer (siehe Übersicht 2).

19 % der Kreuzungstiere erreichten Handelsklasse U, 81 % Klasse R. Bei Fleckvieh sind nur 3 % der Tiere in U eingestuft, die restlichen 97 % in Handelsklasse R. In der ME-Effizienz sind die Fleckviehbullen im Vorteil. Nicht berücksichtigt ist dabei die unterschiedliche Ausschlachtung.

Was bleibt unterm Strich?

Aus ökonomischer Sicht haben Kreuzungsbullen höhere Futterkosten aufgrund der längeren Mastdauer (siehe Übersicht 3).Umgerechnet pro Tag sind die Kosten allerdings niedriger als bei den Fleckviehbullen – wegen der geringeren Futteraufnahme und weil die Kreuzungen länger die kostengünstigere Endmastration gefressen haben.

Der Erlös je kg Schlachtgewicht war nahezu gleich, für Handelsklasse U wurde kaum mehr bezahlt als für R. Beim Gesamterlös ergeben sich wegen der Schlachtgewichte dennoch deutliche Unterschiede, sodass ein Braunvieh-Kreuzungsbulle 164 € mehr erlöst.

Da keine Einstallwerte für die Kategorie „200 kg Körpermasse“ vorliegen, hat das Team die veröffentlichten Preise je kg für Fresserkälber mit 80 kg Gewicht unterstellt.

Effizienz im Verhältnis

Um die Effizienz der Braunviehbullen und -kreuzungen zu beurteilen, hat das Team die Ergebnisse in Relation zu den Fleckviehleistungen gesetzt. Braunvieh erreichte 92 % der täglichen Zunahmen von Fleckvieh. Mit 90 % erreichten Kreuzungen ein vergleichbares Niveau. Der Zuwachs je kg TM bzw. MJ ME betrug bei Braunvieh- und Kreuzungs­bullen einheitlich 94 bis 95 % der Zuwächse von Fleckvieh. Im Nettozuwachs fällt das reine Braunvieh gegenüber den Kreuzungen und Fleckvieh deutlich ab, ebenso beim Nettozuwachs je kg TM bzw. MJ ME. Er errechnet sich aus dem tatsächlichen Schlachtgewicht und dem angenommenen Schlachtgewicht zu Versuchsbeginn. Kreuzungstiere unterscheiden sich darin kaum von Fleckvieh.

Wichtig für die Entscheidung

Das Einkreuzen von Weißblauen Belgiern kann die Masteignung von Kälbern aus Braunviehkühen verbessern. Kreuzungstiere sind zudem effizienter in der Futterverwertung. Betriebe sollten anhand der Kälberpreise, der Futterpreise und -verfügbarkeit entscheiden, welche Rasse je Tag am meisten Geld einbringt. Hinzu kommt, welche Schlachtkörper der Abnehmer wünscht und diese bezahlt.

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