Um Schweinemästern, die in neue Tierwohlställe investieren wollen, den Einstieg zu erleichtern, plant der Schlachtkonzern Tönnies die Gründung einer Stallbau-Genossenschaft. Ziel ist, standardisierte Modellställe in Offenfrontbauweise in unterschiedlichen Größen anzubieten. Derzeit läuft dazu ein Ausschreibungsverfahren bei verschiedenen Stallbaufirmen. Die Landwirte könnten dadurch auf einheitliche, praxisbewährte Konzepte zurückgreifen, die in der Regel kostengünstiger sind als Individuallösungen und sich zudem vermutlich auch schneller genehmigen lassen.
„Mehr als 100 Mäster, die uns beliefern, haben in den vergangenen Jahren bereits gute Erfahrungen mit Offenfrontställen gesammelt. Daran wollen wir anknüpfen“, erläuterte Unternehmenssprecher Dr. André Vielstädte gegenüber top agrar. Inzwischen gebe es sogar eine Warteliste mit zahlreichen Mästern, die sich ebenfalls für diese Haltungsform interessieren.
Für das Schlachtunternehmen geht es in erster Linie um Kundenbindung und Rohstoffsicherung. Geld verdienen wolle man mit den Stallbaukonzepten nicht, so Vielstädte. Deshalb habe man auch bewusst die Rechtsform einer Genossenschaft gewählt, in der die Landwirte das Sagen haben. Es sei auch keine Andienungspflicht für die beteiligten Mäster vorgesehen.