Nirgendwo auf der Welt lässt sich Schweinefleisch preiswerter produzieren als im brasilianischen Bundesstaat Moto Grosso. Mit Produktionskosten von nur 1,06 € pro kg Lebendgewicht liegt die Region auf Platz 1 der 17 relevantesten Erzeugerländer - dicht gefolgt vom ebenfalls brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina. Platz drei und vier belegen die USA und Dänemark. Deutschland befindet sich im Ranking erst auf Platz sechs, wie die Fachzeitschrift Pig Progress auf ihrer Website veröffentlichte.
Kosten in 2022 gestiegen
Zwar hatten auch die Brasilianer im Jahr 2022 mit deutlich gestiegenen Produktionskosten zu kämpfen. Die Rede ist von einer Steigerung zwischen 10 und 12 % im Vergleich zum Referenzjahr 2021. Trotzdem konnte das südamerikanische Land seinen Spitzenplatz behaupten, denn auch in anderen Ländern des InterPig-Netzwerkes verzeichnet man höhere Produktionskosten. Der Durchschnitt lag hierbei laut InterPig bei 1,61 €. Auch der jüngste Anstieg der Schweinepreise kann dies nicht ausgleichen.
Niedrige Lohn- und Futterkosten
Der Anstieg der Produktionskosten ist vor allem auf die gestiegenen Preise für Mais- und Sojaschrot zurückzuführen. Beeinflusst wurden diese durch klimatische und geopolitische Ereignisse, wie z.B. den Krieg in der Ukraine. Aber auch die Inflation lässt die Produktionskosten in die Höhe schnellen. Dennoch fallen die Futterkosten in Brasilien deutlich niedriger aus als in den anderen Schweineproduktionsländern, die die InterPig in den Vergleich einbezieht.
Auch bei der Entlohnung der Arbeitskräfte kann sich Brasilien einen Vorteil sichern. So wird eine Stunde Arbeit in Brasilien mit nur rund 2,80 € entlohnt, während Spanien mit 15,26 € Stundenlohn fünf Mal so hohe Kosten hat.
Die niedrigen Produktionskosten bieten daher großes Potenzial für Brasilien, die Schweinefleischexporte im nächsten Jahr auszuweiten.