Das chinesische Neujahrsfest am 10. Februar rückt näher, doch die Fleischnachfrage kommt vor dem Saisonhöhepunkt nicht in Schwung. Die Folge sind laut Marktanalysten bei einem umfangreichen Lebendangebot weiter sinkende Schlachtschweinepreise. Diese rutschten in der zweiten Januarwoche im Landesmittel unter die Marke von 14 CNY (1,79 €) je Kilogramm Lebendgewicht (LG) und lagen laut nationaler Erhebung am vergangenen Dienstag (9.1) bei 13,80 CNY/kg (1,76 €).
Damit wurde das schon nicht besonders hohe Niveau von Anfang Januar 2023 um fast 10 % unterschritten. Schlachtschweine erlösen damit in China derzeit kaum mehr Geld als es in Spanien oder Deutschland der Fall ist. In früheren Jahren wurden die Tiere in der Volksrepublik deutlich höher bezahlt. Die privaten Schweinehalter, aber selbst die kommerziellen Großunternehmen in China verlieren weiter Geld, weil der Schweinepreis ihre Produktionskosten nicht deckt.
Bei den kleineren Betrieben beliefen sich die Verluste laut den Berechnungen des Pekinger Agrarressorts im November 2023 auf rund 18 € je Mastschwein; bei den am Aktienmarkt gelisteten Großkonzernen waren sie je Tier geringer.
Schweineschlachtungen kräftig gestiegen
Wie das Landwirtschaftsministerium weiter mitteilte, hat sich Chinas Sauenbestand weiter rückläufig entwickelt. Nach den jüngsten verfügbaren Daten lag dieser im November 2023 bei 41,58 Mio. Tieren; das waren 2,3 Mio. Stück oder 5,2 % weniger als ein Jahr zuvor. Die seit Monaten abnehmende Sauenzahl hat bisher noch nicht das Schlachtschweineangebot sinken lassen, weil die Produktivität der Muttertiere spürbar zugenommen hat und der bis November 2022 erfolgte Aufbau des Zuchtsauenbestandes noch wirkt.
Dem Agrarressort zufolge wurden in den Schlachtunternehmen mit jährlich mehr als 20.000 verarbeiteten Tieren von Januar bis November 2023 insgesamt 303,9 Mio. Schweine geschlachtet; das waren 19,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Überangebot dämpft zunehmend auch Chinas Einfuhrbedarf an Schweinefleisch. Von Januar bis November 2023 ging die Importmenge laut dem Ministerium gegenüber der Vorjahresperiode um 6,3 % auf 1,46 Mio. t zurück, nachdem sie in den ersten Monaten des vergangenen Jahres noch zugenommen hatte.