In Südosteuropa ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) aktuell auf dem Vormarsch. Nun hat die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) erstmals das Auftreten dieser Tierseuche im bisher verschonten Albanien gemeldet. Bei zwei verendeten Wildschweinen gab es einen positiven Virusnachweis. Der Fundort lag in einem Wald im Osten des Landes, nahe der Grenze zum Kosovo.
Im Januar hatte Albaniens Landwirtschaftsministerium die Biosicherheitsmaßnahmen zur Abwehr der Tierseuche verschärft und jegliche Einfuhr von Schweinen aus Ländern mit ASP, darunter alle Nachbarstaaten, verboten. Gleiches wurde für Geflügel aus Staaten mit Vorkommen der Geflügelpest erlassen. Doch einwandernde und infizierte Wildschweine lassen sich so nicht aufhalten.
Balkanstaaten besonders betroffen
Laut Daten des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) hat es in diesem Jahr bereits in 22 europäischen Staaten ASP-Fälle bei Wild- und Hausschweinen gegeben. Aktiv ist das Seuchengeschehen derzeit in den Balkanstaaten in Südosteuropa.
So meldete Serbien mit 21 Fällen europaweit die meisten Ausbrüche in Hausschweinbeständen. Dahinter folgen Rumänien mit 17 sowie Bosnien und Herzegowina mit elf Nachweisen. Zudem gab es in Albaniens Nachbarland Nordmazedonien bereits 29 Funde von ASP-infizierten Wildschweinen, einige davon nicht weit von der Grenze entfernt. Auch in Serbien und Griechenland erfolgten 2024 bereits mehrere Virusnachweise im Wildschweinbestand.
Meiste ASP-Wildschweine in Italien
Das unrühmliche ASP-Ranking bei Wildschweinen in Europa führt laut ADIS mittlerweile Italien mit 295 Fällen an, knapp vor Polen mit 293 positiven Befunden. Zudem gab es in Bulgarien bereits 193 Virusnachweise, in den baltischen Ländern Lettland und Litauen jeweils gut 100. In Deutschland wurde die ASP bisher 42 Mal in verendeten Wildschweinen nachgewiesen.