Unser Experte: Dr. Hendrik Nienhoff, Schweinegesundheitsdienst Niedersachsen
PRRS-Viren werden auch über die Luft übertragen. Ergibt sich dadurch für Schweineherden, in der Nähe einer viel befahrenen Straße oder eines Schlachthofes aufgestallt sind, automatisch ein höheres PRRS-Infektionsrisiko? Dieser Frage ist Mette Fertner vom dänischen Forschungszentrum Seges nachgegangen und hat auf dem diesjähirgen IPVS-Tierärztekongress in Leipzig davon berichtet.
Sie hat statistisch ausgewertet, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Standort des Betriebes, dem PRRS-Status der Tiere und der Nähe zu viel befahrenen Straßen, Schlachthöfen und Ferkelsammelplätzen gibt. Dabei hat sie zwischen Herden in Straßennähe (< 500 m) und Restherden (> 500 m) unterschieden.
Die Betriebe wurden vier Gruppen zugeordnet: „Dänemark gesamt“ (4.023 Betriebe, die an der PRRS-Sanierung teilnehmen), „Südjüdland“ (N = 497), „20 km-Radius zu Schlachthöfen“ (N = 975) und „Sammelstellen“, N = 519).
PRRS-Risiko gleich hoch
Das Ergebnis ist erstaunlich: Sie konnte keinen signifikanten Unterschied zwischen den vier Gruppen feststellen. Für alle besteht offensichtlich ein gleich großes PRRSV-Infektionsrisiko.
Die bisherigen Erfahrungen aus Deutschland hingegen sehen anders aus. Hier geht man davon aus, dass Herden, die in der Nähe viel befahrener Straßen aufgestallt sind (z. B. der Zufahrt eines Schlachthofs), einem hören PRRSV-Infektionsrisiko ausgesetzt sind.