Die Immunkastration von Ebern wirkt sich nicht nachteilig auf die Fleischqualität aus. Stattdessen kann sie den Tier- und Umweltschutz in der Fleischproduktion verbessern. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Universitäten Göttingen und Kiel sowie des Max Rubner-Instituts in Kulmbach.
Damit ist nun wissenschaftlich bestätigt, dass die Fleisch- und Fettqualität von immunkastrierten Ebern und weiblichen Schweinen gleichwertig ist. Die Schlachtkörper von Immunokastraten eignen sich für die weitere Verarbeitung.
Im Projekt „Feldstudie zur Impfung gegen Ebergeruch (FINGER)“ haben die Wissenschaftler die Umweltbilanzen immunkastrierter und chirurgisch kastrierter Schweine sowie unkastrierter Eber miteinander verglichen. Gleichzeitig haben sie die Tiergesundheit und die Fleischqualität bewertet, wie die Uni Göttingen mitteilt. Dazu führten sie chemisch-physikalische und sensorische Untersuchungen durch und ließen Personen verschiedene Fleischprodukte testen.
Impfung bisher wenig relevant
Obwohl die Impfung mit dem Impfstoff Improvac weltweit seit über 20 Jahren angewendet wird und eine Vielzahl von wissenschaftlichen Veröffentlichungen dazu vorliegen, sind die praktischen Erfahrungen dazu in Deutschland bislang sehr begrenzt. Es fehlen praxisnahe Studien, die mögliche Folgen der Immunkastration bei verschiedenen Schweinerassen, Fütterungstechniken und Futterrationen untersuchen. Gleiches gilt für die Klassifizierungs- und Abrechnungssysteme. Daher ist die Impfung auf dem Schweinemarkt bislang kaum relevant.