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topplus Ganze Mastgruppen auswerten

Mit smarter Auswertung die Schweinemast optimieren

Schweinemäster Phil Brintrup aus dem Münsterland nutzt das neue Tool zur Mastgruppenauswertung von IQ-Agrar. So kann er jeden Mastdurchgang zeitnah auswerten und optimieren.

Lesezeit: 6 Minuten

"Wenn ich eine Partie Mastschweine verkauft habe, dann will ich möglichst schnell wissen, wie gut oder wie schlecht die Mast- und Schlachtleistung der Tiere war. Nur so kann ich zeitnah gegensteuern, wenn mal etwas nicht optimal läuft“, berichtet Schweinemäster Phil Brintrup. Der 34-Jährige bewirtschaftet im westfälischen Nottuln-Darup gemeinsam mit seiner Frau Katharina und seinen Eltern im Nebenerwerb zwei Mastställe mit zusammen 2.000 Mastplätzen. Im Haupterwerb ist er als Fütterungsberater für Agravis in Münster tätig.

Schnell gelesen

  • Schweinemäster suchen nach ein­fachen Tools, mit denen sie jeden Mastdurchgang zeitnah analysieren können.

  • IQ-Agrar bietet mit der neuen Mastgruppenauswertung ein schlankes Programm, das nur wenige Eingaben erfordert.

  • Elegant ist die automatische Vernetzung der Mast- mit der Schlachtleistung und den Befunddaten der Tiere.

  • Das Programm bietet die Möglichkeit, Fütterungsstrategien und Vermarktungsalternativen direkt zu vergleichen.

Früher wertete Brintrup, der seine Ställe im Rein-Raus belegt, die Mastdurchgänge mithilfe einer Exceltabelle aus. Dazu erfasste er das Einstalldatum, das Gewicht und den Preis der Ferkel. Nach dem Verkauf ergänzte er die Schlachtdaten, den Futterverbrauch,  die Verluste und den Schlachterlös. „Das war jedoch recht zeitaufwendig. Zudem dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis mir – als einzelnem Mäster – vom Schlachthof die Schlachtdaten zurückgemeldet wurden“, erinnert sich Brintrup.

Geringer Zeitaufwand

Auf der Suche nach einer einfachen ­Lösung, die nur wenige Eingaben er­fordert und die Ergebnisse grafisch leicht verständlich aufbereitet, wurde er schließlich beim neuen Tool „Mastgruppenauswertung“ fündig, das die IQ-Agrar Service GmbH aus Osnabrück in ihrem Internetportal anbietet. „Ein besonderer Vorteil ist, dass IQ-Agrar in der Regel bereits einen Tag nach der Schlachtung über die Schlachtdaten verfügt und ich sie nicht noch einmal separat eingeben muss“, lobt der Landwirt das Auswertungsprogramm. Denn die Schlacht- und Befunddaten sind direkt mit dem Auswertungstool vernetzt.

Für die Auswertung sind nur wenige Dateneingaben nötig. Sobald Brintrup eine neue Ferkelpartie bekommen hat, gibt er in die Mastgruppenauswertung die entsprechende VVVO-Nummer des Stalles, die Anzahl der Ferkel, deren Gewicht, das Einstalldatum und den Nettopreis ein. Wenn er es für die Auswertung wünscht, kann er zusätzlich auch noch die Genetik und das Geburtsgewicht der Tiere ergänzen.

Darüber hinaus muss er die Fütterungsdaten eingeben. Dabei unterscheidet das Programm zwischen Fertig­futter und Eigenmischungen. Bei Phil Brintrup trifft beides zu. Im Stall des Stammbetriebs in Darup werden die Schweine flüssig gefüttert und das Futter mischen er und sein Vater selbst. Und im zweiten Stall, der etwa elf Kilometer entfernt liegt, setzt er trockenes Fertigfutter ein.

Brintrup füttert vierphasig. An den ersten Tagen erhalten die Tiere zunächst ein Begrüßungsfutter. Bis 65 kg Lebendgewicht (LG) schließt sich dann ein Vormastfutter an. In der 3. Phase erhalten die Schweine bis 90 kg LG eine Mischung für die Mittelmast und darüber hinaus ein Endmastfutter.

Möglichst präzise Angaben

Bei den Eigenmischungen definiert Brintrup die Rationsanteile und gibt für die verwendeten Getreidearten die Preise in das Programm ein, die er bezahlen müsste, wenn er das jeweilige Getreide nach der Ernte zukaufen würde. Wobei der Großteil jedoch aus dem eigenen Anbau stammt. Und für das Ergänzungsfutter übernimmt er die Zukaufpreise aus der jeweiligen Rechnung der Genossenschaft.

Beim Fertigfutter für den zweiten Maststall ist die Eingabe für die Mastgruppenauswertung noch einfacher. Denn Brintrup muss nur die Kosten je dt Futter von der jeweiligen Rechnung übertragen. Bei entsprechender Deklaration kann er zusätzlich auch die Futterkomponenten eintragen. Damit ist der Grundstock für die Mastgruppenauswertung gelegt.

„Jetzt muss ich erst wieder aktiv werden, wenn die ersten Vorläufer verkauft sind“, berichtet der 34-Jährige. Liegen die Schlachtdaten vor, ordnet er die Schlachttiere den im Programm angelegten Mastgruppen zu. Und er gibt an, ob die Schweine nach Muskelfleischanteil (MFA) oder nach Indexpunkten (IXP) abgerechnet wurden.

„Anschließend übernehme ich aus dem Fütterungscomputer die verbrauchten Futtermengen und trage die Verluste bzw. sonstigen Tierverkäufe ein. Damit hat das Programm alle Daten, die es für die Auswertung benötigt“, so Brintrup. Alles in allem nimmt die Dateneingabe pro Mastgruppe nicht mehr als eine Viertelstunde in Anspruch“, ist der Landwirt überzeugt.

Bei der anschließenden Auswertung (siehe Übersicht unten) interessieren ihn vor allem die Tageszunahmen und die Futterverwertung der Tiere. „Denn 100 g höhere Tageszunahmen führen dazu, dass die Schweine den Stall 10 bis 14 Tage eher räumen können. Und eine um 0,1 Punkte bessere Futterverwertung entspricht bei einem Futterpreis von 25 €/dt einem Mehrerlös von rund 2,50 € je Mastschwein“, rechnet Phil Brintrup vor.

So sieht die Gruppenauswertung am Ende der Mast aus

„Mithilfe der Auswertung kann ich aber auch sehen, wie sich die Futterverwertung verändert, wenn die Tiere zu schwer werden. Oder ich kann unterschiedliche Futterkonzepte testen. So sehe ich, ob es sich bei Tieren mit guter Futterverwertung lohnt, ein teureres, hochwertigeres Futter einzusetzen“, schildert der Landwirt die Vorteile des Programms.

Tiere optimal sortiert?

Neben der Mastleistung liefert ihm aber auch die Schlachtkörperbewertung wichtige Hinweise. Eine Grafik verdeutlicht, wie viele Tiere er zu schwer oder zu leicht verkauft hat. Und er sieht je nach Abrechnungsart den erzielten Muskelfleischanteil oder die jeweiligen Indexpunkte und den so erzielten Schlachterlös in €/Tier. So erfährt er, bei welcher Abrechungsart die von ihm verwendete Genetik unter dem Strich besser abschneidet, bei der Klassifizierung nach FOM- oder AutoFOM.

Die Auswertung der Schlachtbefunde zeigt ihm zudem, welcher prozentuale Anteil seiner Schlachttiere einen oder sogar mehrere Befunde aufweist. Dazu werden die Befunde drei Oberbegriffen zugeordnet: Der Atemwegsgesundheit, der Organgesundheit“ und der Unversehrtheit.

Befunde drücken die Leistung

„Auch der Anteil der Befunde ist für die Wirtschaftlichkeit der Schweinemast ganz entscheidend. Denn unsere Auswertungen zeigen, dass bereits ein einzelner Befund je Schlachtschwein die Tageszunahmen im Schnitt um 80 g drücken kann. Und wenn bei einem Schwein gleichzeitig mehrere Befunde auftreten, kann sich die Minderleistung schnell auf 150 bis 200 g summieren“, gibt Alexander Oechtering zu bedenken, der das Tool zur Mastgruppenauswertung bei IQ-Agrar betreut.

Inzwischen nutzt Phil Brintrup das Auswertungsprogramm seit rund sechs Monaten – sowohl im eigenen Betrieb als auch für die Beratung seiner Agravis-Kunden. Etwa 100 Mäster, die von der Agravis Fertigfutter beziehen, nutzen das Tool bereits. Bei Phil Brintrup sind es etwa 10 % seiner Kunden. Zugriff auf die Daten hat der Berater allerdings nur, wenn der Tierhalter bei IQ-Agrar eine entsprechende Datenfreigabeerklärung unterschrieben hat.

Verzichten möchte Brintrup schon jetzt nicht mehr auf das Auswertungstool. „Auf kurzem und schnellem Weg erhalte ich die wichtigsten Kennzahlen für die Mast. Im Prinzip ist es eine kleine Betriebszweiganalyse“, so Brintrup. Nutzen können es alle Landwirte, die über einen „Landwirt Plus“-Zugang zum Portal von IQ-Agrar verfügen. Pro VVVO-Nummer und Jahr kostet der Zugang 90 €.

Kosten: 3 Cent/Mastschwein

Da seine Schweine auf zwei Betriebsstandorte verteilt sind, zahlt Brintrup  für den Zugang pro Jahr 180 €. „Umgerechnet auf rund 6.000 verkaufte Mastschweine pro Jahr sind das gerade mal 3 Cent pro Tier. Das ist gut angelegtes Geld, denn ich erkenne Schwachstellen in der Mast dadurch viel früher und kann rechtzeitig gegensteuern“, ist Phil Brintrup überzeugt.

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