In Polen ist in einem großen Hausschweinebestand die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen. Nach Angaben der Obersten Veterinärbehörde handelt es sich um einen Sauenhalter in der Nähe der Stadt Bielsk Podlaskie in der Woiwodschaft Podlachien im Osten des Landes. Mit rund 8 000 betroffenen Tieren ist es der bisher größte ASP-Ausbruch in Polen. Zuletzt war das Virus Mitte Mai in einem Unternehmen mit rund 1 800 Hausschweinen in der Wojewodschaft Ermland-Masuren nachgewiesen worden.
Der Veterinärbehörde zufolge wurde umgehend mit Seuchenmaßnahmen und der Keulung der Tiere begonnen. Aufgrund der Bestandsgröße dürfte dies jedoch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Problematisch ist laut Medienberichten, dass in letzter Zeit viele Absetzer aus dem betroffenen Betrieb an weitere Unternehmen verkauft worden sind. Die Bestände in den Betrieben würden nun ebenfalls auf ASP-Infektionen untersucht; allerdings seien bislang keine Anzeichen für kranke Tiere gefunden worden. Nun sollen entsprechend den seuchenrechtlichen Vorschriften Blutuntersuchungen endgültige Klarheit bringen.
Nach einer vergleichsweise ruhigen Phase hat sich das Seuchengeschehen in Polen zuletzt wieder deutlich verschärft. Mit insgesamt 73 neuen ASP-Fällen wurden beispielsweise in der Woche vom 13. bis zum 19. Mai wesentlich mehr infizierte Wildschweinen registriert als in den Monaten zuvor, als wöchentlich im Schnitt um die 40 Neuinfektionen verzeichnet wurden. Mit dem jüngsten Ausbruch bei Bielsk Podlaskie ist die ASP seit Jahresanfang zudem in drei schweinehaltenden Betrieben aufgetreten.