Nach einer mehrjährigen Phase der schnellen Expansion droht Russlands Schweinehaltung jetzt in eine tiefe Krise zu fallen. Das Hauptproblem ist der dramatische Anstieg der Kreditzinsen für bankübliche Darlehen. So hat die russische Zentralbank den Leitzins im Oktober auf 21 % erhöht. Fachleute befürchten, dass der Leitzins in Kürze sogar auf 23 % steigen könnte. Hintergrund dieser drastischen Maßnahme der Zentralbank ist die galoppierende Inflation, die der Kreml vor wenigen Tagen auf mehr als 9 % bezifferte.
Investitionen stocken
Die hohen Zinsen machen übliche Kredite für die Schweinehaltung praktisch unerreichbar. Fachleute des russischen Verbandes der Schweinehalter erwarten daher, dass der in diesem Jahr noch sichtbare Ausbau der Schweinehaltung schon im nächsten Jahr zum Erliegen kommt und eine Stagnation folgt.
Der Verband fordert Moskau daher auf, wieder ein Programm mit zinsverbilligten Darlehen für den Schweinesektor aufzulegen.
Betriebe vor dem Aus
Der russische Verband der Schweinehalter verweist auch auf den spürbaren Anstieg der Produktionskosten im Zusammenhang mit der Inflation. Insbesondere beim Futter hat die Branche einen erheblichen Kostenanstieg zu verzeichnen. Ohne staatliche Unterstützung drohe einem Teil der russischen Schweinebetriebe in den nächsten Jahren das finanzielle Aus, argumentiert der Verband.