Nach dem Ende der Zuckermarktordnung sucht die Südzucker AG weiter nach einer Strategie, ihr Zuckergeschäft profitabel zu gestalten. Das operative Ergebnis im Segment Zucker fiel im Wirtschaftsjahr (WJ) 2019/20 mit minus 236 Mio. € ähnlich schlecht aus wie im Vorjahr.
Dank positiver Ergebnisse in den Segmenten Spezialitäten (190 Mio. €) und Frucht (58 Mio. €) sowie dank einer deutlichen Steigerung der Rendite bei der Bioethanol-Produktion (104 Mio. €) erwirtschaftete der Konzern zwar ein operatives Plus von 116 Mio. €. Unterm Strich blieb trotzdem noch ein Fehlbetrag von 55 Mio. €.
Die letzten zwei Jahre haben die Südzucker viel Geld gekostet. Laut Konzernbilanz sank das Eigenkapital seit dem WJ 2017/18 um 1,3 Mrd. € auf 3,7 Mrd. €, die Eigenkapitalquote ging von 53,8% auf 43,5% zurück.
Der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Niels Pörksen will mit dem Abbau von Überkapazitäten und einer Konzentration auf den EU-Markt wieder bessere Zahlen beim Zucker erreichen. Weitere Werksschließungen seien zurzeit aber nicht geplant.
Bei den Anbauern steigt unterdessen die Unzufriedenheit mit den Rübenpreisen. Der Rübenliefervertrag 2021, der bis Anfang Juni gezeichnet werden muss, sieht keine Preissteigerung gegenüber diesem Jahr vor. Auf Kritik stößt auch die neue Klausel, dass die Rübenanbauer Stillschweigen über den Liefervertrag zu bewahren haben.