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topplus Hochwasser

Baden-Württemberg: 180.000 ha Acker- und Grünland durch Hochwasser geschädigt

Das Hochwasser hat auch der Landwirtschaft in Baden-Württemberg große Schäden zugefügt. Betroffen sind mehrere 100.000 ha Acker- und Futterbau. Höfe und Ställe waren nur vereinzelt betroffen.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Auskunft des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) konzentrieren sich die die Schäden in der Landwirtschaft nach dem Starkregenereignis vom letzten Wochenende vor allem auf den östlichen Landesteil. Im badischen Landesteil und entlang der A 81 Richtung Bodensee seien hingegen nur geringe Ertrags- und Aufwuchsschäden festgestellt wurden. Besonders betroffen sind landwirtschaftliche Betriebe in den Landkreisen Bodenseekreis, Ravensburg, Sigmaringen, Biberach, Alb-Donaukreis, Reutlingen, Tübingen, Göppingen, Ostalbkreis, Esslingen und Rems-Murr-Kreis

180.000 ha starkregengeschädigt, weitere 48.000 ha überschwemmt

Eine erste Schadensabfrage des Ministeriums auf Landkreisebene vom Montag dieser Woche ergab für Baden-Württemberg über 95.000 ha starkregengeschädigte und 26.000 ha überschwemmte Ackerflächen sowie über 85.000 ha starkregengeschädigtes und über 22.000 ha überschwemmtes Grünland.

Die vielen Niederschläge werden nach Einschätzung des MLR nicht überall zu Totalausfällen führen. Allerdings sei nach jetzigem Kenntnisstand von erheblichen Ertrags- und Qualitätsverlusten auszugehen. Denn einige Kulturen zeigen auch außerhalb staunasser Standorte Anzeichen von Sauerstoffmangel und stagnieren im Wachstum. Zudem können sämtliche Pflanzenschutzmaßnahmen zur Ertrags- und Qualitätsabsicherung können nicht termingerecht durchgeführt werden. Betriebe ohne chemische Pflanzenschutzmöglichkeiten seien verstärkt betroffen.

Stockende Ernte und schlechte Qualitäten bei Grünfutter

Wegen des Hochwassers und der nassen Böden konnten bisher nur 70 % der Betriebe die erste Grünfutterernte (Silage/Heu) abschließen. Die Qualitäten werden aufgrund der nassen Maiwitterung als schlecht eingeschätzt. Das Wachstum des zweiten Aufwuchses stockt. Auch hier wird mit schlechter Futterqualität gerechnet.

Laut Ministerium sind Überschwemmungen von Höfen und Ställen sind nur in Einzelfällen aufgetreten. In diesen Fällen konnten die Ställe konnten rechtzeitig evakuiert werden, teilte das Ministerium mit.

Gibt es Soforthilfen?

Das MLR prüft zurzeit, inwieweit für faktisch nicht versicherbare Schäden bei existenzbedrohenden Schadenslagen Beihilfen gewährt werden können. Hierzu müssten zunächst die Schäden erhoben werden, teilte ein Ministeriumssprecher mit.

Zudem werde diskutiert und geprüft, das gut eingeführte Förderprogramm Ertragsversicherung Obst- und Weinbau, ähnlich wie in Bayern, zukünftig auf weitere Kulturen und Ertragsrisiken zu erweitern.

Hauk: Landwirte brauchen wirtschaftlich tragfähige Versicherungen

Laut Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk bringen die zunehmenden Extremwetterlagen mit hohem Schadensrisiko die betriebliche Risikovorsorge als auch staatliche Ad-hoc-Hilfen zunehmend an ihre Grenzen. Daher benötigen landwirtschaftliche Betriebe wirtschaftlich tragfähige Versicherungslösungen zum Schutz vor witterungsbedingten Verlusten des Fruchtertrages.

Baden-Württemberg habe bereits 2020 als erstes Bundesland ein mit Landesmitteln finanziertes Pilotprojekt zur „Förderung von Ertragsversicherungen im Obst- und Weinbau“ aufgelegt, um die Landwirte gegen Risiken wie Starkfrost, Sturm und Starkregen im Obst- und Weinbau finanziell zu unterstützen. „Ab 2025 soll diese Fördermaßnahme als ELER-Maßnahme in den GAP-Strategieplan integriert und mit EU-Mittel kofinanziert und fortgesetzt werden“, so der Minister. Leider weigere sich der Bund bisher, sich finanziell zu beteiligen. Dies wäre aber geboten, um die Risikoabsicherung über Versicherungen gegen witterungsbedingte Ertragsrisiken auf eine breitere Basis zu stellen und auch für weitere Kulturen zu öffnen.

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