Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

Waldwirtschaft

Bayerische Staatsforsten: Gewinn trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Die Bayerischen Staatsforsten haben das dritte Jahr in Folge trotz hoher Schadholzmengen und Borkenkäferbefall einen Gewinn erwirtschaftet. Der Klimawandel wird immer mehr zur Herausforderung.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Bayerischen Staatsforsten haben auf ihrer Bilanzpressekonferenz in München für das Geschäftsjahr 2024 (1.7.2023 – 30.6.2024) ein positives Resümee gezogen: Vor dem Hintergrund großer Herausforderungen wie hohen Schadholzzahlen und einer schwachen Baukonjunktur schreibt das Unternehmen das dritte Jahr in Folge wieder schwarze Zahlen. Die Waldschutzsituation hat sich im Verlauf des Geschäftsjahres deutlich verbessert. Und auch das Geschäftsfeld der Regenerativen Energien entwickelt sich positiv.

Solides Ergebnis in herausforderndem Geschäftsjahr

„Die Bayerischen Staatsforsten haben in einem sehr herausfordernden Geschäftsjahr ein sehr solides Jahresergebnis realisiert", erklärt Staatsminister Hubert Aiwanger, Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten. Das Jahr 2024 habe ganz im Zeichen des Borkenkäfers gestanden. "Wir haben es gemeinsam geschafft, durch unsere Wirtschaftsweise mit Null-Toleranz gegen Borkenkäfer und sehr frühzeitigem Eingreifen bei ersten Befallsereignissen einen Massenbefall und damit das Absterben von Wäldern zu verhindern. Ohne diese intensive Pflege wären viele Wälder in Bayern heute nicht mehr grün, sondern braun und abgestorben", erklärt Aiwanger weiter. "Trotz hohen Schadholzanfalls und schwieriger Marktlage erzielte das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 20,2 Millionen Euro.“

Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Borkenkäfer, Sturm und Schnee

2023 war zudem das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch dies trug dazu bei, dass es im Geschäftsjahr 2024 eine Rekordmenge an Borkenkäferholz gab. Hinzu kamen Sturm- und Schneeschäden im vergangenen Winter. „Wir haben in dieser Situation vorsichtig reagiert und nicht das gesamte Schadholz dem Markt zugeführt, was zu deutlichen Preisrückgängen geführt hätte“, sagt Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten. „Stattdessen haben die Staatsforsten ihre in ganz Bayern verteilten Lagerkapazitäten genutzt und das Schadholz eingelagert und nur schrittweise dem Markt zugeführt. Strategisch war für uns die schrittweise Vermarktung des Schadholzes zu angemessenen Preisen im Vordergrund, der Einschlag und die Vermarktung von Frischholz fiel geringer aus als in Normaljahren.“

Dadurch habe sich die Vermarktungsmenge im Geschäftsjahr 2024 (4,47 Millionen Festmeter) gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 um rund 250.000 Festmeter reduziert. Aber der Holzpreis bleibe trotz anhaltender Konjunktur- und Wirtschaftsschwäche verhältnismäßig stabil. „Durch diese vorsichtige, marktangepasste Vermarktungsstrategie erzielte die Bayerischen Staatsforsten im Geschäftsjahr 2024 einen Jahresüberschuss von 20,2 Millionen Euro“, berichtet Neumeyer weiter.

Klimawandel hat in ganzer Breite zugeschlagen

Im Sommer 2023 – also dem Beginn unseres letzten Geschäftsjahres – gab es im Staatswald die höchste Borkenkäferdynamik seit Bestehen der Bayerischen Staatsforsten. „Insgesamt fielen im Geschäftsjahr 2024 3,06 Mio. fm Schadholz an. Rund 1,9 Mio. fm davon waren Schäden durch den Borkenkäfer", sagt Rudolf Plochmann, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten. "Hauptschadensgebiet war auch im vergangenen Jahr der Frankenwald. Zusätzlich zu den hohen Borkenkäferzahlen haben verschiedene Stürme und ein Nassschneeereignis Ende November in Südbayern zu weiterem teils starken Schadholzanfall geführt. Der Klimawandel hat in seiner ganzen Breite zugeschlagen.“

In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres sanken die Schadholzzahlen allerdings durch die konsequente Schadholzaufarbeitung im Herbst und Winter und der günstigen nassen und kühlen Witterung 2024. Die Borkenkäferdynamik konnte insbesondere im schwer geschädigten Frankenwald deutlich gebremst werden.

Hohe Investitionen in den Klimawandel

Der Aufwand, einen gesunden Wald für kommenden Generationen zu gestalten, werde immer größer: Die Mehrkosten für die Aufarbeitung des Käferholzes, die Borkenkäferbekämpfung und -prophylaxe belaufen sich allein im Geschäftsjahr 2024 auf rd. 31,2 Mio. Euro. Das Investitionsvolumen für ganz Bayern für Pflanzungen und Saaten und damit in einen zukunftsfähigen Mischwald betrug insgesamt rund 19,5 Mio. Euro“, berichtet Plochmann. 

Finanzielle Situation und Ausblick in die Zukunft

Die Finanzlage der Bayerischen Staatsforsten stellt sich das dritte Jahr in Folge positiv dar, trotz großer Schadholzmengen, Wetterextremen und Konjunkturschwäche. „Die Bayerischen Staatsforsten erzielten im Geschäftsjahr 2024 einen Gesamtumsatz von 465,4 Mio. Euro. Der Holzumsatz macht mit 403 Mio. Euro weiterhin den größten Anteil aus – er sank im Vergleich zum Vorjahr allerdings um knapp 50 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss liegt in diesem Jahr bei 20,2 Mio. Euro und konnte trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf einem sehr guten Niveau gehalten werden," sagt Manfred Kröninger, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten.

top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.