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Breiter Heuwender - Wir konnten den neuen Volto von Claas fahren

Claas folgt dem Trend und bringt gezogene Wender mit vorlaufendem Fahrwerk und großer Arbeitsbreite auf den Markt. Wir haben eine der Maschinen getestet.

Lesezeit: 6 Minuten

Schnell gelesen

  • Die Volto-Wender von Claas gibt es nun mit Arbeitsbreiten bis 15,10 m. Neu ist der Grundaufbau der vier zusätzlichen, größten Maschinen mit vorlaufendem Fahrwerk.

  • Die Maschine ist in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich. Die einfachere ist die T-Version. Bei den TS-Modellen lenken die beiden Fahrwerksräder bei abgesenkten Kreiseln in Kurven mit.

  • An den Schlepper stellen die neuen Großflächenwender nur geringe An­sprüche. Ein dw- und ein ew-Steuergerät reichen in Grundausstattung.

Bisher konnten Claas-Kunden den Volto-Wender mit einer Arbeitsbreite von maximal 13 m und nachlaufendem Fahrwerk ordern. Der Hersteller erweitert jetzt seine Wender-Baureihe nach oben.

In diesem Zuge gibt es ein neues Maschinenkonzept mit vorlaufenden Transporträdern, das auch bei anderen Herstellern mittlerweile häufiger zum Einsatz kommt. Wir setzten das Topmodell, den Volto 1500 TS in der Nähe des Claas-Erntetechnikwerks in Bad Saulgau ein.

Zügig angebaut

Auf der Straße stützen sich die Kreisel eingeklappt liegend auf dem Rahmen der Maschine ab. Die Transporträder sind hinten montiert. Bei unserem Testgerät sind das Pneus der Größe 500/55-20. Angebaut wird der Volto wahlweise per Zugöse oder K80-Kugelkopfkupplung. Unsere Testmaschine kam mit einer Zugöse.

Die Deichselhöhe lässt sich an die Kupplungshöhe des Schleppers anpassen. Eine Bremsanlage braucht der Volto nicht, da die Achslast bei „nur“ 2,65 t liegt. Die Maschine wiegt in Testausstattung rund 3,7 t.

Die Weitwinkelgelenkwelle kommt von Walterscheid. In Grundausstattung sind nur ein dw-Steuergerät für das Ein- und Ausklappen sowie ein ew-Steuergerät zum Anheben und Absenken der Kreisel nötig – das sind geringe Ansprüche an den Schlepper. Wer das Randstreutuch in der Optionenliste wählt (1.082 €), braucht nochmals ein ew-Steuergerät. Über einen Federspeicher klappt das Tuch beim Entlasten des Ventils wieder ein.

In festgelegter Folge

Bringt man den Wender in Arbeitsstellung, hebt sich der Kreiselrahmen aus der Transportposition an, bevor er dann bis zur Vorgewendestellung ausklappt. Alle hydraulischen Funktionen sind über Ventile und Mechaniken folgegesteuert – das ist einfach. Anschließend noch über den großen, mittigen Hub- sowie die Vorgewendezylinder absenken und es kann losgehen.

Die Vorgewendezylinder sind in Reihe mit den Klappzylindern montiert. Der Hub ist deutlich geringer. Damit heben die seitlichen Kreisel am Vorgewende aber weit genug aus, damit diese sicher keinen Bodenkontakt mehr haben. Das Absenken geht recht flott, etwa drei Sekunden dauerte es im Test. Die längeren dw-Zylinder klappen die Maschine zusammen. Diese Konstruktion spart vor allem Platz – top.

Die Arbeitshöhe stellt man mechanisch über eine Kurbel auf der linken Fahrzeugseite ein. Darüber hebt bzw. senkt man die Koppelpunkte zwischen Fahrwerk und Wender – also im Grunde genommen wie die Unterlenker des Schleppers. Eine gelaserte, recht einfache Skala hinten am Gerät hilft bei der Einstellung. Hier hätte Claas aber eine Skalierung mit z. B. Zahlenwerten wählen können, was das Ganze weiter vereinfachen würde. Eine Mittelstellung – mit 0 gekennzeichnet – dient als Wartungsposition. Hier soll die Zugänglichkeit zu den einzelnen Kreiseln am besten sein.

Ohne Narbenschäden

Den Volto 1300 bzw. 1500 bietet Claas in zwei Ausstattungsvarianten an. Die einfachere ist dabei das T-Modell mit starrem Fahrwerk. Wer am Vorgewende mit abgesenkten Kreiseln eng dreht, riskiert damit unter Umständen Narbenschäden, da die Tasträder des Wenders dicht hinter den Fahrwerksreifen laufen und diese dann radieren können.

Um dem entgegenzuwirken hat Claas auch die TS-Variante im Programm. Dann lenken die großen Fahrwerksreifen im Feld bei abgesenkten Kreiseln in Kurven mit. Möglich macht das eine Nachlauflenkung. Diese besteht aus einem Gestänge samt Hydraulikzylinder und ist ein in sich geschlossenes System.

Über das Absenken der Kreisel öffnet mechanisch ein Hydraulikventil, der Ölfluss im Kreis ist frei und die Reifen laufen auf derselben Spur wie die Kreiseltasträder.

Hebt man die Kreisel aus, zentrieren sich die Fahrwerksräder hydraulisch. Unser Volto kam in der TS-Variante (Mehrpreis zum T-Modell: 3.645 €, alle Preise netto). Wir haben das unter schwierigen Bodenverhältnissen auf einer recht nassen Grünlandfläche getestet und können dem System ein gutes Zeugnis ausstellen. Die Reifen liefen in den Kurven sauber über die Wiese ohne Aufreißen der Narbe.

System überarbeitet

Bei den Kreiseln setzt Claas auf das bekannte Max Spread-Konzept. Dabei sind die Streuarme um 29,3 ° nachlaufend angewinkelt. Die Doppelzinken haben Claas-typisch eine gleiche Schenkellänge. Die Kreisel sind mit je sechs Zinkenarmen ausgestattet.

Bei unserem Volto 1500 TS sind es insgesamt 14 Kreisel, beim Modell 1300 kommen zwölf Kreisel der gleichen Bauart zum Einsatz. Sie haben einen Durchmesser von 1,50 m. Der Streuwinkel lässt sich über kleine Bolzen an den Tasträdern unter den Kreiseltellern werkzeuglos in vier verschiedene Positionen einstellen, von 12 bis 16 °.

Bei den Rädern der einzelnen Kreisel setzt Claas einheitlich auf Reifen der Größe 16 x 6.50-8. Bis auf die jeweils äußeren Tasträder (Aufhängung nach außen, hier soll kein Material hinkommen können) lassen sich alle optional mit einem Wickelschutzblech ausstatten (gesamt 1.137 €).

Den Antriebsstrang hat Claas neu entwickelt. Die Kreiselgetriebe sind nun ölgefüllt und nicht mehr per Fett geschmiert. Das soll den Wartungsaufwand deutlich reduzieren. Außerdem hat man die Fingerkupplungen zwischen den Kreiseln – Claas nennt diese Permalink HD – deutlich vergrößert. Die Wellendrehzahl steigt um 50 %, um das Drehmoment auf den Antriebswellen zu reduzieren. Somit will man den Antriebsstrang entlasten und die Maschine auch für dicke Grasmatten fit machen.

Für hohe Flächenleistungen

Mit unserem Test-Volto waren bei einer durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit von 7,5 km/h inklusive Wendezeiten rund 10 ha in der Stunde möglich. Die Maschine lief ruhig Die Maximaldrehzahl gibt Claas mit 540 Zapfwellenumdrehungen pro Minute an.

Wir sind im Test auch mit 450 U/min klargekommen, das Streubild war gleichmäßig. Die Bodenanpassung durch die einzelnen Gelenke zwischen den Kreiseln gefiel uns. Für den von uns eingesetzten Volto 1500 TS sind inklusive Schwadtuch 62.247 € fällig. In der einfacheren T-Version kostet er in Grundausstattung 57.511 €. Wir würden Betrieben mit feuchteren Einsatzbedingungen die TS-Variante empfehlen.

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