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Case Farmall 100 A: Solider Helfer für viele Einsätze

Als vielseitigen Traktor mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis sieht Case IH seinen Farmall A. Wir haben das Modell mit 100 PS am Hof, Acker, im Grünland und im Forst getestet.

Lesezeit: 6 Minuten

top agrar Testteam Hartberg, Georg Schuller, Hansi Grasser: Wie unser Urteil zu dem Traktor ausfällt, lesen Sie hier.

Schnell gelesen

Den Case Farmall gibt es mit zwei ­Modellen, mit 90 und 100 PS. Diese haben eine einfache mechanische Bedienung.

Die Kabine bietet ausreichend Platz und eine gute Übersicht, jedoch sind der Geräuschpegel sowie die steilen Aufstiegsstufen verbesserungswürdig.

Der 3,6 l-Motor von FPT mit EU-Ab­gasstufe V zeigt eine gute Leistung und Spritzigkeit. Es fehlt ein Sanftanlauf für die Zapfwelle.

Das Getriebe bietet 20 x 20 Gänge, ist gut schaltbar. Allerdings sind die Gruppen nicht synchronisiert.

Case IH hat den Farmall A entwickelt, um Vollzeit- und Nebenerwerbslandwirten die Arbeit zu erleichtern. Von der hohen Wendigkeit bis zu einem kraftvollen Motor – als Haupt- oder Zweittraktor eignet sich diese Baureihe laut Hersteller für ein breites Aufgabenspektrum. Der vielseitige Traktor wird für verschiedene Anwendungen wie Heu- und Futterernte, Aussaat, Spritzen, Düngen, leichte Bodenbearbeitung, Arbeiten in der Tierhaltung und auch im Forst empfohlen. top agrar Österreich hat den Farmall A für Sie getestet.

Abgespeckte Version

Der Hersteller aus St. Valentin stellte uns im Herbst zum letzten Grünlandschnitt und Ackerarbeiten einen Farmall 100 A zur Verfügung. Den in der Türkei produzierten Traktor gibt es in zwei Varianten, mit 90 und 100 PS. Es handelt sich um ein Zwischenmodell zur bekannten Baureihe der Farmall Gruppe in abgespeckter Version mit sehr einfacher und großteils mechanischer Bedienung.

Das Eigengewicht beträgt 4.600 kg. Der Wendedurchmesser innen liegt bei 5,5 m und hat somit eine gute Wendigkeit, doch in dieser Traktorgröße könnte es auch noch besser gehen. Die Spurweite Mitte liegt bei 1,62 m mit einer Bereifung hinten von 540/65-34.

Übersichtlicher Fahrerraum

Die Stufen zum Aufstieg in die Kabine sind leider ziemlich steil geraten. Vor allem beim Absteigen muss der Lenker hier sehr vorsichtig sein. In der Kabine selbst findet sich ausreichend Platz für Fahrer und Beifahrer. Der Fahrerraum ist sehr übersichtlich gestaltet und man hat alles sehr gut im Blick.

Den Geräuschpegel empfanden wir bei unseren Testfahrten subjektiv doch etwas höher. Auf der linken Seite befinden sich zwei Ablagefächer, die nicht verschließbar sind. Der Farmall A verfügt sogar über einen USB-Anschluss in der Kabine – das finden wir sehr lobenswert.

Spritziger Motor

Unter der Haube arbeitet ein 3,6 l-Motor von FPT. Dieser erfüllt auch die EU-Abgasstufe V. Beim Zapfwellentest konnten wir bei einer Zapfwellenumdrehung von 922 U/min ein Drehmoment von 671 Nm und eine Leistung von 88 PS ermitteln. Die Motorleistung beurteilen wir mit sehr gut. In der Praxis machte er des Öfteren einen sehr spritzigen Eindruck.

Nur eines ist uns öfters passiert: Beim Anfahren oder beim Einschalten der 1.000er Zapfwelle ist der Motor leicht ausgegangen, da die Zapfwelle über keinen Sanftanlauf verfügt. Mit einem 3 m-Schlägelhäcksler konnten wir einen durchschnittlichen Verbrauch von 15,7 l ermitteln. Der AD Blue-Verbrauch ist extrem niedrig.

Der Traktor verfügt über ein einfaches Getriebe mit vier Gängen, die in drei Gruppen geschaltet werden. Zusätzlich verfügt er über eine eigene Kriechganggruppe und kommt somit auf 20x20 Gänge. Die Gänge lassen sich dank Synchronisierung einfach schalten. Die drei Gruppen sind nicht synchronisiert. Wir hätten uns gewünscht, dass die Gänge gesplittet wären in langsam und schnell. Das hydromechanische Power-Shuttle lässt sich sehr gut schalten. Die maximale Geschwindigkeit von 40 km/h wird bei 2.000 U/min erreicht.

Bedienung und Komfort

Die Bedienung des Traktors ist keine Hexerei. Die mechanischen Steuergeräte sind übersichtlich positioniert und liegen sehr gut in der Hand. Die Hydraulik wird ebenfalls einfach und mechanisch bedient. Die Hebel befinden sich rechts neben dem Sitz. Zusätzlich verfügt der Traktor über eine Bedienung für Schnellaushub und Absenken des Hubwerks, was uns sehr gut gefallen hat.

Die maximale Hubhöhe ist außerhalb am Hubwerk mittels Stellrad einzustellen. Das Heckhubwerk soll laut Hersteller 4.400 kg stemmen. Außen lässt sich die Hydraulik natürlich auch mechanisch bedienen. Das Hubwerk arbeitet fein und dosiert, auch hierfür gab es Pluspunkte von uns.

Der Traktor verfügt über zwei Zapfwellengeschwindigkeiten 540 und 1.000 U/min. Zusätzlich verfügt er über eine Wegzapfwelle. Beide lassen sich manuell bequem schalten.

Laut Typenschein verfügt der Farmall A über eine gebremste Anhängelast von 25 t – für diesen kleinen Traktor ist das ein Spitzenwert. Die Beleuchtung ist dem Modell entsprechend gut und ausreichend. Die Klimaanlage lässt sich einfach und gut bedienen.

In punkto Verarbeitung müssen wir leider beanstanden, dass etwa die Steckverbindung der Hupe nicht angeschlossen war. Im Bereich der Zapfwelle waren Front- und Heckzapfwellenschalter vertauscht angeschlossen. Außerdem sind wir leider öfters zum Stehen gekommen, da Verkabelungen nicht gut verlegt und diese bereits durchgescheuert waren. Dies sind Kleinigkeiten, die nicht sein müssten und bei der Montage des Traktors nicht passieren sollten. Auch die Lackqualität an den Felgen war nicht optimal.

Einfache Wartung

Zurück zu den positiven Merkmalen: Die Zugänglichkeit zur Kontrolle der Flüssigkeiten ist sehr gut. Die Kühler werden durch das feine Sieb der Motorhaube sehr gut geschützt. Zum Ausblasen der Kühler lassen sich die Abdeckungen werkzeuglos abnehmen und ausziehen, das funktioniert alles problemlos.

Fazit

Dieser Traktor eignet sich ideal als Hoftraktor oder auch im Forst, wo ein einfacher Traktor ohne viel Ausstattung vollkommen ausreichend ist. Seine günstige Ausstattung spiegelt sich auch im niedrigen Preis wider. In der Grundausstattung kostet der Farmall 100 A nur etwas mehr als 91.000 €, unser Testtraktor kostete rund 113.000 €. Alles in allem bietet der Farmall A ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 

Datenkompass

Farmall 100 A Powershuttle

Motor: 4-Zylinder FPT Motor mit max. 100 PS, max. 450 Nm (ECE R 120) und 3,6 l Hubraum

Getriebe: 20 x 20 Mech. Powershuttle Wendegetriebe, 4 Gänge in 3 Gruppen und Kriechgang

Spurbreite: 1.740 mm

Gesamthöhe: ca. 2.645 mm (je nach Bereifung)

Eigengewicht: 4.025 – 5.029 kg (je nach Ausstattung)

Zul. Gesamtgewicht: 6.500 kg

Zul. Achslast: VA 2.900 kg, HA 5.200 kg

Radstand: 2.350 mm

Hydraulische Steuergeräte: 3 mech. Hecksteuergeräte, 2 mech. Zwischenachssteuergeräte mit Joystick

Hydraulikpumpe: 64,7 l OCLS + 36,2 l Lenkungspumpe

Hubwerk: Heckkraftheber mech. 4.390 kg inkl. Lift-O-Matic, Frontkraftheber 1.670 kg

Zapfwelle: Heck 540/1.000 & Wegzapfwelle, Front 1.000 U/min

Bereifung: VA 440/65 R 24 VF, HA 540/65 R 34 VF

Listenpreis inkl. MwSt.: Grundaus­stattung: 91.600 €; Testtraktor: 113.330 €; Zusatzausstattungen u. a. 2 Zwischenachssteuergeräte mit Joystick (1.532 €), Fronthubwerk und Frontzapfwelle (9.505 €), Pneumatische Anhängerbremse (5.524 €), Grammer Luftfedersitz (1.118 €)

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