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Überwachungskameras im Test: Das bietet das System von Reolink

Kamerasysteme helfen, jeden Winkel des Betriebes im Blick zu haben – auch nachts. Wir installierten ein System von Reolink auf einem Testbetrieb und teilen unsere Erfahrungen.

Lesezeit: 7 Minuten

Schnell gelesen

  • Bei Überwachungskameras hat man die Wahl zwischen kabelgebundenen und kabellosen Systemen. Wer auf das Kabel setzt, bekommt eine sichere Verbindung.

  • In unserem Praxistest installierten wir ein System von Reolink, bei dem die Kameras über das Datenkabel mittels der PoE-Technik mit Strom versorgt werden.

  • Die Auflösung der 8 Megapixel-Kameras reicht für die gängigsten Anwendungsfälle aus. Bei Nacht lässt die Bildqualität aber deutlich nach.

Wer im Internet nach Kamerasystemen sucht, dem begegnet sicher ein Angebot des chinesischen Herstellers Reolink. Die Bewertungen fallen positiv auf. Wir wollten wissen, was die Systeme können und bestellten uns deshalb das Set RLK8-800B4. Darin enthalten sind:

  • Ein NVR Reciever mit integrierter 2 TB-Festplatte (RLN8-410),

  • vier kabelgebundene, 8 Megapixel Kameras (B800),

  • Netzwerk- und ein HDMI-Kabel,

  • eine USB-Maus (zur Erstinstallation),

  • Bedienungsanleitung, Schilder mit dem Aufdruck „Kameraüberwachung“ und Bohrschablonen.

Wir kauften das komplette Set im letzten Herbst im Angebot für 439,99 €. Momentan bietet es der Hersteller für 503,99 € an. Wir zeigen die Montage, Inbetriebnahme und Funktionen der Geräte.

Sicher per Kabel

Reolink bietet sowohl WLAN-, wie auch kabelgebundene Kamerasysteme. Der Vorteil der WLAN-Geräte: Kein Verlegen von Netzwerkkabeln zu einem zentralen Ort nötig. Allerdings sind gerade auf landwirtschaftlichen Betrieben die Entfernungen zu den einzelnen Gebäuden oder Überwachungsstellen oft weitläufiger als im privaten Bereich. Hier reicht das WLAN-Signal nicht immer aus.

Aus diesem Grund entschieden wir uns auf dem Testbetrieb für ein kabelgebundenes System mit PoE-Technik (Power-over-Ethernet). Dabei braucht es nicht für jede Kamera ein separates Netzteil. Die Stromversorgung läuft über das Datenkabel – bei PoE sind das in diesem Fall 48 V. Man muss also „nur“ ein Kabel (mindestens Cat.5) verlegen und hat eine sichere Strom- und Netzwerkverbindung.

Die technischen Daten

Die B800-Kameras funktionieren nur in Verbindung mit einem NVR von Reolink. Dabei versorgt dieser die Kameras über PoE mit Strom. Er ist also das zentrale Element in der „Anlage“. Der RLN8-410 kommt mit acht Kanälen. Alternativ hat Reolink auch NVR mit 16 oder 32 Kanälen im Programm.

Der Hersteller bietet aber auch PoE-Kameras, die mit und ohne NVR funktionieren. Verzichtet man in diesem Fall auf den Recorder, lassen sich in die Geräte Micro SD-Speicherkarten einsetzen, auf denen die Aufzeichnungen abgespeichert werden. Wer sich für PoE-Kameras ohne NVR entscheidet und keine zusätzliche Stromversorgung plant, muss dann einen PoE-Extender oder PoE-Switch zwischen Router und Kamera schalten, der Strom ins Netzwerkkabel injiziert.

Für den Einsatz im Freien entsprechen die B800-Kameras aus dem Set der Schutzklasse IP 66, sie sind also staub- und wasserdicht. Strom liefert entweder das Netzwerkkabel (PoE) oder ein externes 12 V-Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten). Der Kabelbaum der Kamera teilt sich am letzten Drittel in drei Abgänge. Eine Buchse ist für einen LAN-Stecker ausgelegt, die andere für einen 12 V-Stromanschluss. Im dritten Abgang ist ein Reset-Knopf integriert.

Mit Zoom-Funktion

Die 8 Megapixel-Kameras nehemn die Bilder in einer 4K-Auflösung auf. Im Sortiment des Herstellers gibt es auch Geräte mit 12 oder 16 Megapixel. Rund um die Linse der B800 sind 18 Infrarot-LEDs für die Nachtsicht (bis zu 30 m)  sowie ein Tageslichtsensor positioniert. Auch eine optische Zoomfunktion ist möglich, womit man auf Bereiche bis in rund 150 m Entfernung schauen kann – allerdings dann mit sehr mäßiger Bildqualität. Den Blickwinkel gibt der Hersteller mit in horizontaler Position mit 87 ° und vertikal mit 44 ° an. Das ist nicht zu viel. Wer mehr möchte, muss z. B. die Dou 3 PoE-Kamera mit 180 ° und Doppellinse wählen (rund 160 € je Gerät).

Bauteile installieren

Ein 48 V-Netzteil versorgt den NVR mit Strom. Um ihn ins Heimnetz zu integrieren, muss er mit einem (beiliegenden) LAN-Kabel mit dem Router verbunden werden. Für die einzelnen Überwachungskameras wurden auf unserem Testbetrieb Netzwerkkabel (Cat7) verlegt und werkzeuglos zu installierende RJ45-Stecker montiert.

Als maximale Länge für die Stromversorgung per PoE gibt der Hersteller 100 m an. Die längste Leitung auf dem Betrieb liegt mit 60 m deutlich darunter. Die Kameras lassen sich mit einem stabilen Fuß und drei Schrauben an z. B. einer Wand oder unter einem Dachüberstand befestigen. Eine Auskerbung im Sockel führt das Kabel bei Bedarf auch seitlich raus. Für den Fall, dass man Dübel setzen muss, gibt es eine Bohrschablone – gut.

Mit einem Kugelgelenk, das per Klemmschraube fixiert wird, lassen sie sich in die passende Position bringen. Für die Außenmontage liefert der Hersteller außerdem wasserdichte Schutzkappen für RJ45-Netzwerkstecker mit.

Die Kameras in Betrieb nehmen

Den NVR muss man zur Installation über das mitgelieferte HDMI-Kabel mit einem Bildschirm verbinden. Anschließend wird man durch ein Konfigurationsmenü geführt, was selbsterklärend ist. Eine USB-Maus ist dafür im Set enthalten. Bei der Erstinstallation ist ein Benutzername sowie ein Kennwort für den NVR anzulegen, welches man auch für die App- und PC-Anwendung benötigt. In rund 5 Minuten ist die „Inbetriebnahme“ erledigt, bei der Verbindung mit den Kameras gab es keine Probleme, hier funktionierte alles direkt auf Anhieb.

Sobald die erste Konfiguration abgeschlossen ist, kann man auch über die dazugehörige Reolink-App- oder PC-Anwendung weiterarbeiten. Denn für jeden Videoeingang bzw. jede Kamera kann man anschließend noch individuelle Einstellungen vornehmen.

Viele Möglichkeiten

Öffnet man die App oder die PC-Anwendung, erscheint die Live-Ansicht der Kameras entweder einzeln oder im einstellbaren Kachelmodus mit mehreren Bildern gleichzeitig. Unter dem Reiter „Wiedergabe“ sind die gespeicherten Aufnahmen auf einem Zeitstrahl zu finden. Zudem kann man einstellen, wie lange die Aufnahmen gespeichert bleiben, oder ob z. B. immer nach 30 Tagen die älteste überschrieben wird.

Die Aufnahmedauer beim Auslösen eines Triggers lässt sich einstellen. Damit die Kameras aber nicht willkürlich alles aufnehmen und auf der Festplatte speichern, kann man auswählen, nach welchen Kriterien sie aufzeichnen. Dazu gehören die Erkennung von Personen, Fahrzeuge, Haustiere oder allgemeine Bewegungen. Auch die Empfindlichkeit und die Mindestgröße der Objekte lässt sich dabei konfigurieren. Leider ist die Betriebsanleitung dabei nicht die größte Hilfe, auch wenn zumindest die Übersetzung ins Deutsche passt.

Nach Plan

Gut gelöst finden wir die individuell einstellbaren Zeitpläne, bei denen man in Stundenintervallen und für jeden Wochentag auswählen kann, ob aufgenommen wird oder nicht. Außerdem lassen sich öffentliche Bereiche schwärzen und eine „nicht-Aufnahme-Zone“ einzeichnen – top. Die App schickt, sofern man möchte, Push-Nachrichten bei wählbaren Auslösern. Auch hierfür lässt sich ein Zeitplan anlegen.

Fokus richtig setzen

Bei der Ausrichtung der Objektive sollte man darauf achten, dass sich im Nahbereich keine Gegenstände, wie z. B. die Spitze eines Dachüberstandes befinden. Ansonsten fokussieren sich die Infrarot-LEDs sehr stark darauf und verdunkeln das restliche Bild.

Die Bild- bzw. Aufnahmequalität lässt sich in den Stufen Low, Mid und High einstellen, wobei nur die Auflösung im Modus „High“ und bei Tageslicht wirklich scharfe Bilder liefert. Sie reicht aus, um z. B. in den gespeicherten Aufnahmen bei rund 10 m Entfernung Nummernschilder zu erkennen – wenn auch etwas verpixelt. Bekannte Personen und Tiere lassen sich gut identifizieren. Bei Nacht ist die Qualität trotz der 18 Infrarot-LEDs eher durchschnittlich.

Der aktuelle Preis von rund 500 € für das Plug-and-Play-Set geht unserer Meinung nach in Ordnung. Vergleicht man das mit den Kosten für ähnliche Sets anderer Hersteller, so liegt unser System preislich im Mittelfeld.

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