Dieses Jahr müssen Sie wegen der fast bundesweit ergiebigen Niederschläge von einer geringen S-Versorgung des Getreides ausgehen. Ein Mangel während des Schossens kann zu einer Blockade der Stickstoffversorgung führen und somit Ertrag und Qualität kosten.
Das Wintergetreide hat einen Schwefelbedarf von 20 bis 40 kg/ha. Bei Weizen sollte man die höhere Menge einplanen. Sofern dieser Bedarf zu Beginn der Vegetation ausreichend gedeckt wurde, können Sie meist auf eine spätere Schwefeldüngung verzichten. Überprüfen Sie die S-Versorgung jedoch ab etwa Mitte April (EC 30/31) durch eine Pflanzenanalyse. Stellen Sie dann einen Mangel fest, kann Schwefel sowohl über das Blatt (Bittersalz) als auch über den Boden zugeführt werden.
Prüfen Sie zu diesem Zeitpunkt auch den Versorgungszustand an Spurennährstoffen mithilfe einer Blattanalyse. Fehlende Nährstoffe können Sie kombiniert mit anstehenden Pflanzenschutzmaßnahmen ab EC 31 ausbringen. Es gilt insbesondere, die Mangan-, Kupfer- und Zinkversorgung zu kontrollieren. In den letzten Jahren hat sich zudem immer häufiger ein Bormangel im Wintergetreide gezeigt.
Dr. Ulrich Lehrke,
LWK Niedersachsen