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Wann ist eine Blattdüngung sinnvoll?

In diesem Frühjahr führten die trockenen Bedingungen gebietsweise zu schlecht ernährten Beständen. Doch kann eine Blattdüngung einen Nährstoffmangel wirklich beseitigen?

Lesezeit: 4 Minuten

Wie die Landwirtschaftskammer NRW berichtet, haben viele Winterungen aktuell witterungsbedingt Probleme, Makro- und Mikronährstoffe aufzunehmen. Manchmal sind bereits Symptome erkennbar. Granulierte N-Dünger aus der ersten und zweiten Gabe waren zum Wochenbeginn zum Teil noch gar nicht richtig in der Bodenlösung angekommen. Damit der Dünger wirken kann braucht es dringend Niederschläge, die in vielen Regionen Deutschlands für diese Woche vorhergesagt sind.

Stickstoffdüngung wirkt oft nicht wie gewünscht

Mitunter kommt die Stickstoffwirkung dann aber nicht mehr rechtzeitig, um die Bestände zu Höchsterträgen zu führen. Insbesondere bei Winterraps und spät gesäten Getreidebeständen stand zu wenig Stickstoff für das Massenwachstum, bzw. die Bestockung zur Verfügung. Solche Bestände präsentieren sich derweil eher dünn und gedrungen.

Wann ist eine Blattdüngung mit Makronährstoffen sinnvoll?

Die erforderlichen Mengen an Makronährstoffen (N, P, K, Ca, Mg, S) über das Blatt in die Pflanzen zu bekommen, ist nicht möglich. Eine Blattdüngung mit Makronährstoffen kann aber insbesondere sinnvoll sein, wenn die Versorgung über die Wurzel nicht gewährleistet ist. Das kann der Fall sein, wenn es trocken, kalt oder der Boden pH-Wert falsch eingestellt ist. Vor allem während der Hauptwachstumsphase kann die Blattdüngung also als "Feuerwehrmaßnahme" helfen, Nährstoffmängel zu vermeiden.

Mikronährstoffdüngung übers Blatt oft ausreichend

In den meisten Böden sind Mikronährstoffe/ Spurenelemente (z. B. Fe, Zn, Mn,Cu, B etc.) zwar ausreichend vorhanden, jedoch sind sie oft schlecht pflanzenverfügbar. Da Pflanzen sie aber nur in geringen Mengen benötigen, reicht in der Regel eine Blattdüngung aus, um einen Mangel zu beseitigen. Viele Mikronährstoffe können Sie über längere Zeiträume während der Hauptwachstumsphase (z.B. Zink) oder mehrmals zu verschiedenen Terminen (z.B. Mangan oder Bor) ausbringen.

Mit Pflanzenanalysen Mängel frühzeitig aufdecken

Mangelsymptome können Sie an verschiedenen Verfärbungen des Blattes erkennen. Treten Sie auf, ist es aber meistens schon zu spät und es kann zu Ertragsrückgängen oder zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit der Pflanzen kommen. Oftmals überschneiden sich aber auch die Mangelsymptome verschiedener Nährstoffe. Damit Sie eine Unterversorgung sicher und auch schon vor der Ausprägung von Symptomen erkennen können, empfiehlt es sich, eine Blattanalyse nehmen und diese analysieren zu lassen.

Da die meisten Mikronährstoffe vor allem bei höheren pH-Werten nicht mehr pflanzenverfügbar sind, sollten Sie besonders nach einer Kalkung auf eine ausreichende Versorgung der Spurenelemente über Blattdünger achten. Bei pH-Werten über 7 ist die Verfügbarkeit von Kupfer, Mangan, Zink, Bor und Eisen stark bis sehr stark eingeschränkt. Einzig Molybdän profitiert von einem hohen pH-Wert.

Wie gelangen Blattdünger in die Pflanze?

Blattdünger wirken über alle grünen Pflanzenteile und werden über Blätter und Stängel aufgenommen. Letztlich gibt es zwei Eintrittswege für Nährstoffe über das Blatt: erstens über die Kutikula (durch die Wachsschicht) und zweitens über die Spaltöffnungen (Stomata).

Bei der Aufnahme über die Kutikula diffundieren die Nährstoffe entlang der „Wasserpfade“ ins Innere des Blattes. Auch, wenn Nährstoffe über die Spaltöffnungen ins Blatt gelangen können, so sind diese hauptsächlich für den Gasaustausch der Pflanze zuständig. Insbesondere die Blattunterseite bietet einige Spaltöffnungen, sodass eine Applikation von Nährstoffen auf die Blattunterseite die Effektivität steigern kann.

Die Blattdüngung wird letztlich von den Faktoren Umwelt, Pflanze, verwendeter Blattdünger und Applikationstechnik beeinflusst. Der Faktor Umwelt meint maßgeblich die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Analog zur Applikation von Pflanzenschutzmitteln sind sowohl Morgen- als auch Abendstunden zu empfehlen, da in der Regel für die Aufnahme von Nährstoffen ein Feuchtigkeitsfilm auf dem Blatt erforderlich ist.

Je nach Pflanzenart unterscheiden sich auch die Dicke und die Ausprägung der Kutikula bzw. der Wachsschicht und damit auch die Aufnahmefähigkeit von Nährstoffen. Wie beim Pflanzenschutz ist eine gute Benetzung der Garant für hohe Wirkungsgrade.

Achten Sie daher auch hier auf die richtige Düse und Tropfengröße. Chelatisierte Produkte oder Produkte die mit Additiven oder Haftmittel aufgewertet werden, können die Wirkung weiter verbessern.

Schauen Sie bei der Auswahl des richtigen Produkts nicht nur auf die Nährstoffmenge, sondern legen Sie ein wesentliches Augenmerk auf die Formulierung und den Vermahlungsgrad der Wirkstoffe. Diese beeinflussen die Wirksamkeit, Verträglichkeit und damit auch die Preiswürdigkeit maßgeblich.

Mischen Sie die Blattdünger mit Pflanzenschutzmitteln, sollten Sie unbedingt vorher prüfen, ob die Komponenten mischbar sind. Steigt der pH-Wert solch einer Mischung in den alkalischen Bereich, verringert das die Wirksamkeit des Pflanzenschutzmittels verringert und eine Mischung sollte unterbleiben.

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