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Buschbohnen auf dem Acker anbauen: So geht's

Unter den Bohnen gilt die Buschbohne als besonders pflegeleicht und robust. Trotzdem ist beim Selbstversorgungsgrad noch Luft nach oben.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Buschbohne (Phaseolus vulgaris) stammt ­ursprünglich aus Mittelamerika. Sie gilt als pflegeleichter und robuster als ihre Verwandte, die Stangenbohne. Freistehend erreicht sie rund 50 cm Höhe und benötigt daher keine Rankhilfe.

Standort und Fruchtfolge

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Die Buschbohne ist wärmeliebend und erträgt keinen Frost. Optimal ist ein gut mit Wasser versorgter Standort – Beregnung bringt daher Vorteile. Bodenverdichtungen verträgt sie nicht.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) empfiehlt eine Anbaupause von vier Jahren – das gilt auch zu anderen Leguminosen. Von Vorkulturen mit hohen Stickstoffnachlieferungen ist abzuraten. Mit ihrem tiefen Wurzelsystem sind Bohnen eine günstige Vorfrucht.

Sortenwahl

Neben klassischen grünen Bohnen gibt es auch blaue und gelbe Sorten (Wachsbohnen). Zudem unterscheiden sie sich in Reifegruppe (früh, mittelfrüh, mittelspät) und Hülsenlänge.

Bei Industrieware z. B. für Konserven sind laut dem sächsischen Landesamt für Umwelt, ­Landwirtschaft und Geologie (LULFG) vor ­allem feine (8 bis 9 mm) und mittelfeine (9 bis 10,5 mm) Sorten nachgefragt.

Neuere Sorten haben meist fadenfreie Hülsen und ­erreichen eine gleichmäßigere Abreife. Einige besitzen auch Resistenzen, z. B. gegen die ­Fettfleckenkrankheit.

Aussaat

Aussäen lässt sie sich ab Mai, wenn die Boden­temperaturen mindestens 10 °C erreichen, bis spätestens Juli. Im Vertragsanbau ist der Aussaattermin oft vorgegeben. Üblich ist die Einzelkornsaat.

Die optimale Bestandesdichte liegt bei rund 30 Pflanzen/m², das zeigen Versuche aus Sachsen. Nur noch eine geringe Rolle spielt die traditionelle Horstsaat mit fünf Samen/Horst.

Pflanzenschutz

Botrytis und Sclerotinia sind die wichtigsten Pilzkrankheiten; dazu kommen die Brennfleckenkrankheit, der Bohnenrost oder die bakterielle Fettfleckenkrankheit. Typische Schadinsekten sind die Bohnenfliege und die Bohnenblattlaus, die das Bohnenmosaikvirus überträgt.

In der Buschbohne sind chemische Mittel wie die Fungizide Cantus oder Ortiva zugelassen sowie einige Herbizide wie Focus Ultra oder Spectrum. Regionale Pflanzenschutzempfehlungen finden Sie bei Ihrer Landesanstalt für Gartenbau bzw. Landwirtschaftskammer.

Düngung

Buschbohnen reichern in der Saison rund 40 kg/ha Stickstoff (N) im Boden an. Dennoch ist eine N-Düngung üblich. Der N-Sollwert liegt bei rund 110 kg/ha.

Laut dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) ­reagieren Bohnen besonders empfindlich auf ­einen Mangel an Spurenelementen (z. B. Mangan, Zink). Da sie Salze nicht vertragen, rät das DLR von chlorhaltigen Düngemitteln ab.

Ernte und Lager

Die ersten frischen Buschbohnen sind nach rund sechs bis acht Wochen Vegetationsperiode reif, mit einem TS-Gehalt von 9 %. Die Erträge frischer Buschbohnen liegen bei rund 120 dt/ha.

Spezialisierte Betriebe nutzen zur Ernte einen selbstfahrenden Bohnenpflücker, aber auch die Handernte spielt bei Frischware noch eine Rolle. Beim Handpflücken wachsen noch weitere Hülsen an der Pflanze nach.

Da die Frischware nach der Ernte nicht lange haltbar ist, sollte man sie bei 4 bis 5 °C im Gemüselager kühlen. Trockenbohnen werden im September bzw. Oktober bei Feuchtegehalten zwischen 16 und 22 % gedroschen.

Vermarktung

Der Anbau in Deutschland konzentriert sich auf die Grünernte, nur ein kleiner Teil sind Trockenbohnen.

Bei der Tiefkühl- und der Industrieware (u. a. im Glas) spielen regionale Abnehmer eine wichtige Rolle. Für ­Industrieware liegen die Preise im mehrjährigen Mittel bei 23,50 €/dt, laut Zahlen des LULFG.

Einige Betriebe vermarkten ihre Bohnen über Wochenmärkte, Gemüsekisten und teils auch zum Selbstpflücken. Alle Bohnen der Gattung Phaseolus (Buschbohnen, Stangenbohnen, Prunkbohnen...) sind ungekocht giftig.

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