Das werden die meisten Landwirte in der Ausbildung und im Studium gelernt haben: Phosphor als Nährstoff ist eine unverzichtbare, aber endliche Ressource, ohne die im Ackerbau wenig geht. Mahner raten deshalb schon lange zu einem sparsamen Umgang damit, bevor die natürlichen Reserven zur Neige gehen. Der Nabu spricht gar schon von einer „Phosphor-Krise“.
Ein aktueller Fund in Norwegen sorgt nun aber für eine neue Diskussionsgrundlage: Eigenen Angaben zufolge hat das Bergbauunternehmen Norge Mining im Südwesten Norwegens eine gewaltige Phosphat-Lagerstätte entdeckt. Hier sollen mindestens 70 Mrd. t des wertvollen Minerals liegen, was die bis jetzt bekannten, weltweit leicht erreichbaren Abbaumengen auf einen Schlag mindestens verdoppeln würde. Das Vorkommen war schon länger bekannt, neu ist aber der Umfang: Ging man bisher von einer maximal 300 m tiefen Phosphat-Schicht aus, soll die Mine tatsächlich bis zu 4.500 m tief sein.
Mindestens 50 Jahre Bedarfsdeckung
Fachleute gehen davon aus, dass allein die Lagerstätte in Norwegen ausreichen wird, den globalen Phosphor-Bedarf für Düngerzwecke sowie als Rohstoff für die Solar- und Batterie-Industrie für die nächsten 50 bis 100 Jahre zu decken. Bemerkenswert an der neuen Phosphor-Quelle ist, dass es sich um qualitativ hochwertige, magmatische Ressourcen handelt, die eine bessere Ausbeute versprechen als viele andere Minen, die aus Sedimenten resultieren.
Auch für Europa ist das eine gute Nachricht, schließlich liegt das Phosphat in Norwegen „vor der eigenen Haustür“, während sich die wichtigsten Fundstätten bis dato in Nordafrika, China, Russland und damit in politisch nicht immer stabilen Regionen befinden.
Bis sich die neue Ressource auf dem Düngermarkt preislich bemerkbar macht, dürfte aber noch einige Zeit vergehen, da die Lagerstätte erst noch erschlossen werden muss.