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Gute Hektolitergewichte

Gerstenernte enttäuscht - DBV legt erstmals bundesweite Zahlen vor

Der DBV hat aus den Bundesländern erste Zahlen zur laufenden Gerstenernte bekommen. Das vorläufige Ertragsniveau liegt mit 7,0 t/ha deutlich unter Vorjahr.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Deutsche Bauernverband hat am Freitag seinen ersten Erntebericht veröffentlicht. Die Wintergerste sorgt demnach in weiten Teilen des Landes für einen mäßigen Start in die diesjährige Ernte.

Nach der anhaltenden Nässe in ganz Deutschland im Frühjahr und im Frühsommer waren die Befürchtungen groß, dass die Qualitäten leiden würden. Dies scheint sich zu bestätigen.

Aber: Insbesondere Schmachtkorn sowie niedrige Hektolitergewichte wirken sich qualitäts- und ertragsmindernd aus. Auch der Pilzbefall ist in diesem Jahr außergewöhnlich hoch und schmälert die Qualitäten.

Gerstenernte noch in vollem Gange

In den meisten Bundesländern läuft die Wintergerstenernte noch, da sie aufgrund der wiederkehrenden Niederschläge immer wieder unterbrochen werden muss. Das vorläufige Ertragsniveau liegt mit 7,0 t/ha deutlich unter dem des letzten Jahres (7,4 t/ha). Die Gesamterntemenge dürfte sich damit in diesem Jahr auf nur ca. 9,2 Mio. t belaufen (2023: 9,5 Mio. t).

Ausgehend von dem bisher dürftigen Ergebnis der Gerste und den ersten Druschergebnissen in den anderen Fruchtarten ist zu erwarten, dass die für dieses Jahr prognostizierten 42 Mio. t beim Getreide deutlich unterschritten werden.

Weizen- und Rapsernte starten jetzt langsam

Bei den anderen Druschfruchtarten sind bisher nur wenige Flächen geerntet worden. Auch beim Raps liegen derzeit noch keine aussagekräftigen Zahlen vor. Die kommende Aussaat dürfte jedoch von der erfreulichen Entwicklung auf den Märkten positiv beeinflusst werden, so der DBV weiter.

Seit Jahresstart hat sich die Preisschere zwischen den Vorkontraktpreisen für Raps und Brotweizen merklich vergrößert. Gleichzeitig zeigt sich beim Thema Rapserdfloh ein kleiner Silberstreif am Horizont. Für Regionen mit Starkbefall wurden im Jahr 2023 erstmals Notfallzulassungen für zwei neue Insektizide erteilt, erste Erfahrungen in Deutschland belegen eine gute Wirksamkeit.

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Hektolitergewicht und Qualität der Gerste stimmen in Niedersachsen

„Das ist nach Jahren der Trockenheit mal wieder ein Sommer in Niedersachsen, wie ihn ältere Semester wie ich ihn noch aus Kindheitstagen kennen. Ein Mix aus Regen und Sonne – und nicht allzu heiß dabei“. Das sagt Thorsten Riggert, Vorsitzender des Ausschusses Pflanze im Landvolk Niedersachsen beim Blick auf die Gerstenernte.

Früher hätten Landwirte damit leben und sich darauf einstellen müssen, heute sei dies genauso der Fall. „Wir leben in, mit und von der Natur. Das ist unser täglich Brot, und trotz augenscheinlich unterdurchschnittlicher Ernte, versuchen wir auch diesen Sommer das Beste und das Meiste vom Acker zu bekommen“, bleibt der 56-jährige Landwirt aus dem Landkreis Uelzen trotz der Wetterkapriolen zuversichtlich.

Tipp: Blick in die anderen Bundesländer hier...

Ostfriesland hinkt etwas hinterher

Aktuell ist in Niedersachsen die Wintergerste im Durchschnitt in den Anbauregionen zu fast 90 % der Flächen geerntet. Im Südosten ist die Ernte weiter vorangeschritten als im Nordwesten – so haben die Regenschauer der letzten Wochen in Ostfriesland die Erntearbeiten zum Erliegen gebracht: Hier ist man erst bei etwa 25 % angekommen.

„Das Hektolitergewicht ist in den meisten Fällen gut, und die Qualität passt ebenfalls. Regional wird von niedrigem Proteingehalt berichtet. Die Feuchtigkeit liegt durchschnittlich knapp unter 14 %“, führt der Ausschussvorsitzende aus.

Gerste ist wettermäßig sehr empfindlich, sodass sich das Wetter auch auf die Erträge auswirkt, die gut 10 % unter dem Durchschnitt liegen und äußerst heterogen sind: „Manche Kreise berichten von einer Spanne von 40 bis 100 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) – also eine sehr weite Spanne.“

Vorteil auf leichten Böden

Regional waren die Bestände etwas lückig, und Ähren sind abgeknickt. Die Stürme am ersten Juli-Wochenende haben stellenweise für Ausfälle gesorgt. „Pflanzen auf leichten Böden sind im Schnitt besser durch die Saison gekommen, hier spielten der viele Regen und die Düngung den leichten Böden in die Karten. Wurden dort sonst nur sechs Tonnen pro Hektar geerntet, sind es nun gute 9 t. Dieses Jahr sorgen die Niederschlagsmengen in Kombination mit der Bodenbeschaffenheit für enorme Ertragsscheren“, führt Riggert aus. So rechnet das Landvolk aktuell mit einem Ertrag von 72,55 dt/ha gegenüber 82,75 dt/ha im Vorjahr.

Raps ist erntereif

Niedersachsens Landwirte hoffen nun auf gutes Wetter für die anstehende Rapsernte. „Der Raps ist in vielen Regionen erntereif und muss zeitnah vom Feld. Für den Weizen hingegen ist die Witterung gut, er kann nun langsam abreifen. Wir rechnen Anfang August mit der Hauptweizenernte“, erklärt Riggert.

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