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topplus "Interesse der Landwirte"

Chef der Saatgut-Treuhand trommelt für die Erntegutbescheinigung

Die Saatgut-Treuhand wünscht sich von den Landwirten mehr Verständnis für die Erntegutbescheinigung. Bei den top agrar-Lesern stößt sie damit aber oft auf taube Ohren.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Landwirte stecken mitten in der Ernte, dennoch ist zum Thema Ernteguturteil das letzte Wort noch längst nicht gefallen. Die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) gibt sich unterdessen alle Mühe, die Wogen zu glätten.

Landwirte sollen sich „im eigenen Interesse“ beteiligen

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So auch STV-Geschäftsführer Dr. Moritz von Köckritz, der bei der 23. Weihenstephaner Getreidetagung an das Verständnis der Bauern für appellierte: „Ohne Züchtung keine zukunftsfähigen Sorten.“ Forschung und Entwicklung dazu müsse bezahlt werden, betonte von Köckritz. Deswegen sei das Erntegut-Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) ein „deutliches Signal an die Landwirtschaft“, sich im eigenen Interesse aktiv daran zu beteiligen.

Der STV-Geschäftsführer erklärte, dass mit der Erntegut-Bescheinigung ein für Handel und Landwirtschaft kostenfreier und weitgehend unbürokratischer Service angeboten werde, mit dem die rechtmäßig erzeugte Ernte dokumentiert werden könne. Abnehmer müssten sich nach Vorlage der Erntegut-Bescheinigung nicht eigenständig um weitere Informationen über die rechtmäßige Erzeugung der Ware kümmern, gab von Köckritz zu bedenken.

Leser fast durchweg ablehnend

Blickt man auf die jüngsten Zuschriften der top agrar-Leser, bleibt das Verständnis in der Landwirtschaft für die Argumentation der STV und der Züchter überschaubar.

Eine kurze Auswahl lesen Sie hier:

Der BDP und STV zerschlagen jetzt so viel Porzellan und können danach gar nicht verstehen woher die Scherben kommen. Ich sehe hier genauso wie die Verbände eine überdimensionale Datenerfassung, welche dann im Nachgang wieder marketingtechnisch ausgeschlachtet wird. Hier wird mit repressiven Methoden versucht zum Nulltarif an sensible Daten der Agrarbetriebe zu kommen. Und das Ganze versteckt unter dem Mantel des Sortenschutzes. Wir deklarieren und bezahlen z. B. in Rumänien auch Nachbaugebühren, aber wir müssen bei der Warenabgabe nicht solch einen Firlefanz und Affentanz aufführen. Das partnerschaftliche Verhältnis mit dem Getreidehandel bleibt davon völlig unbehelligt. BDP und STV sollten sich viel mehr darüber im Klaren sein, dass hier ein "etwas weniger" mehr Vertrauen schafft und somit auch die Basis für mehr Ehrlichkeit untereinander darstellt. Am Ende würde dann sogar etwas mehr herauskommen. (Stefan Lehr)

In Reaktion auf diesen Artikel meint Stefan Lehr außerdem:
Nochmals: Ich kann die Aufregung von Herrn Köckritz absolut nicht verstehen. Wenn man auf ein "Miteinander" aus ist, warum beharren STV und BDP dann so stur auf dieser Datenerhebung? Warum geht man nicht - gerade in der jetzigen Erntephase - auf die Landwirte zu und begnügt sich mit einer einfachen Erklärung. Im Winter bleibt doch genügend Zeit um Weiteres auszuhandeln. Wie gesagt: Diese Herrschaften zerschlagen derzeit massenhaft Porzellan und können (oder wollen) nicht verstehen warum sich die Landwirte von ihnen abwenden. Das ist genauso eine Blindheit wie bei den Berliner Parlamentsideologen. (Stefan Lehr)

Umfangreiche Ausforschung nicht begründet

Ich bin doch sehr irritiert darüber, dass sich unsere langjährigen Handelspartner zum Steigbügelhalter der STV und des BDP hergeben und zum Handlager dieses Schnüffel-/Einschüchterungssystems durch die erweiterte „Erntegutbescheinigung“ - kurz vor der Ernte - missbrauchen lassen! Hier stellt sich doch die Frage, ob alles importierte Getreide nach Deutschland - ab Grenze - auch dem „Deutschen Recht“  unterlegen ist bzw. zukünftig unterliegt?

Meine Meinung: Bestätigung, dass nach Recht und Gesetz Getreide produziert wurde, ja! Weitere Ausschnüffelung der Betriebsdaten durch eine privatrechtliche Gesellschaft (STV) mit Hilfe unserer langjährigen Handelspartner oder Strafen, absolut nein! Diese illegale umfangreiche Ausforschung bis hin zu der Forderung zum Einblick in unsere Agraranträge (Anbauverzeichnis) durch die STV ist durch das Urteil vom 28. November 2023 nicht begründet! Das werden die Gerichte erst zukünftig zu entscheiden haben. Wir werden uns nicht zu Frohndienstleistenden der STV und des BDP degradieren lassen! (Hans Faasen)

Andere Lösung finden

Wie war das nun mit dem Bürokratie Abbau? Ich verstehe den Ansatz der Züchter , das dieses Geld für Ihre Leistung benötigen, aber solche eine umfassende Datenabfrage geht gar nicht. Ich gebe pünktlich meine Nachbauerklärung ab, zahle meine Gebühren und sehe darüber hinaus keine Veranlassung nochmals irgendwelche Daten zu schicken. Hier muss zwischen Handel und STV eine andere Lösung gefunden werden. (Kai-Uwe Zeitz)

Hier wird nur noch mehr Bürokratismus aufgebaut, mit wenig Durchschlagskraft! Fahren die Ermittler auch die Häfen ab, wenn Getreide etc. angelandet wird? (Willy Toft)

Bekommt die Saatguttreuhand den Hals nie voll ? Ich habe dieses Jahr für Sommergerstensaatgut 87 €, für Ackerbohnen 100 € und für den Pack Saatmais 140 € bezahlt ! Und den Herren reicht das noch nicht ? Was bekommt der Landwirt dieses Jahr für seine Ernte ? Das ist ja wohl ein Witz! Und wenn das Saatgut "Kacke" ist, bekommt man gnädiger Weise die Einsaat ersetzt. Mir gefällt der Gedanke einfach alles mit " Solarplatten zuzupflanzen" immer besser. Hauptsache die Saatguttreuhand bekommt aus Brasilien und von Putin auch Lizenzgebühren. (Martin Burose)

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