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Klima- und Naturschutz

Kreis Osterholz gründet Gremium zur Nassbewirtschaftung von Moorböden

Vertreter von Bauernverband, Kammer, Wissenschaft und weiteren wollen in einem Reallabor Konzepte zur nassen Moornutzung und Paludikultur testen.

Lesezeit: 3 Minuten

In Ritterhude fand jetzt die erste Sitzung des neu gegründeten LivingLab Gremiums statt. Es handelt sich dabei um eine Austauschplattform der regionalen Akteure und ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts „LivingLab Teufelsmoor.

Zur ersten Versammlung kamen Teilnehmer aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden zusammen – darunter auch landwirtschaftliche Vertreter aus dem gesamten Kreis Osterholz.

Das Projekt beschäftigt sich mit der klima- und naturschutzorientierten Nassbewirtschaftung von Moorböden mit innovativer Aufwuchsverwertung im Landkreis Osterholz. Ziel ist die treibhausgasreduzierende Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Moorflächen sowie die werkstoffliche Nutzung des Biomasseaufwuchses. Dazu sollen innovative und regionale Wertschöpfungsketten entwickelt werden.

Der Ansatz eines „Living Lab“

„Living Lab“ oder Reallabor bezeichnet einen innovativen Ansatz, bei dem Lösungen nicht nur in einer isolierten Umgebung, sondern im realen Kontext mit der Region und für die Region entwickelt werden. In diesem Sinne fungiert das „LivingLab Gremium“ als Diskussions-, Entwicklungs- und Umsetzungsplattform, die über die projektbeteiligten Institutionen hinausgeht und auch regionale Akteure und Akteurinnen in das Projekt einbezieht.

Einbindung regionaler Akteure

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Einbindung der vier Bereiche: Private Beteiligte und Landwirtschaft, Wirtschaft und Markt, Verwaltung und Verbände und Forschung und Wissenschaft. Diese können ihre Perspektiven und Kompetenzen aktiv in den Entwicklungsprozess einbringen.

So sollen zum Beispiel Konzepte zur nassen Moornutzung weiterentwickelt und neue Flächen für Paludikulturen identifiziert werden. Darüber hinaus wird daran gearbeitet, geeignete Wasserstände zu etablieren und regionale Verarbeitungs- sowie Vermarktungswege aufzubauen.

Das Gremium setzt auf den Austausch und das gemeinsame Lernen zwischen den einzelnen Bereichen. Aus unterschiedlichen Perspektiven soll u.a. an dem gemeinsamen Ziel der Wertschöpfung aus der nassen Moornutzung gearbeitet werden. Dies erfordert den Dialog mit regionalen Wirtschaftsunternehmen, die Materialien aus Moorpflanzen herstellen, verarbeiten oder vermarkten wollen. Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen und können sich bei Interesse an Projektingenieurin Theresa Otten vom Landvolk Osterholz wenden.

Das „LivingLab“ ist als Austauschplattform konzipiert. Dieser Aspekt wurde nun mit der Gründung des Gremiums konkretisiert und es wurde ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen, regionalen Entwicklung in der klima- und naturschutzorientierten Nassbewirtschaftung von Moorböden mit innovativer Aufwuchsverwertung im Landkreis Osterholz gemacht.

Wie geht es weiter?

Das „LivingLab Gremium“ wird in den kommenden Monaten und Jahren weiterhin als zentrale Plattform für den Dialog und die Entwicklung innovativer Lösungen fungieren. Zusätzlich wurden verschiedene Unterarbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit spezifischen Herausforderungen des Projektes befassen. Im Herbst dieses Jahres wird das Gremium erneut tagen, um erzielte Arbeitsergebnisse auszutauschen und die nächsten Schritte zu besprechen.

Das Projekt „LivingLab Teufelsmoor“ läuft bis Ende 2032. Projektträgerin ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe.

Insgesamt gibt es sechs Projektpartner: Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Michael Succow Stiftung, das Niedersächsische Landvolk Kreisverband Osterholz, die Technische Universität Dresden, das Johann Heinrich von Thünen-Institut und den Landkreis Osterholz.

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