Der geringe Schädlingsdruck in diesem Jahr verleitet zu einer weniger intensiven Kontrolle der Gelbschalen. Die regelmäßige Kontrolle kann sich dennoch auszahlen. Nur mit der Gelbschale können Sie das Auftreten des Schwarzen Kohltriebrüsslers feststellen.
In ganz Deutschland entwickeln sich die Rapsbestände momentan sehr unterschiedlich. Sie reichen von guten, gleichmäßig entwickelten Beständen, die bereits EC 16 - 17 erreichen, bis hin zu späten Beständen, die nach einem schwierigen Auflaufen erst bei knapp EC 12 - 13 stehen.
Insgesamt ist das Schädlingsaufkommen im Raps weiterhin recht verhalten. So ist die aktuelle Situation:
Erdflöhe haben am vergangenen Wochenende etwas an Aktivität aufgenommen und wurden in einigen Regionen in den Gelbschalen gesichtet, u.a. in Sachsen, Bayern, Ostthüringen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg. Den Bekämpfungsrichtwert von 50 - 75 Käfern pro Gelbschale in drei Wochen überschreiten sie aber nur vereinzelt. Hier heißt es also meist, abzuwarten und die Situation weiter zu beobachten. Achten Sie im weiteren Verlauf auch auf die Larvenentwicklung in den Blattstielen und bewerten Sie diese.
In Sachsen, Niedersachsen und Hessen tritt in kleinen Saaten, die das Vierblattstadium noch nicht erreicht haben, von Lochfraß durch den Erdfloh auf. Hierbei gilt der Bekämpfungsrichtwert von 10 % Blattflächenverlust. Wer gegen den Käfer vorgeht, sollte auf ein zugelassenes Pyrethroid setzen (z.B. 75 ml/ha Karate Zeon).
Der Schwarze Kohltriebrüssler ist bis dato nur ganz vereinzelt aufgetreten, einzelne Fänge unterhalb des Bekämpfungsrichtwertes wurden aktuell z.B. aus Hessen gemeldet. Behalten Sie diesen Schädling im Oktober nun ganz besonders im Blick. Nur mit der Gelbschale kann man feststellen, ob der Kohltriebrüssler bei Ihnen auf der Fläche auftritt. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 5 - 10 Käfern pro Gelbschale.
Larven der Rübsenblattwespe und Kohlmotte treten weiter auf einzelnen Schlägen auf. Oft ist aber keine Gegenmaßnahme notwendig. Mecklenburg-Vorpommern berichtet, dass die Schädigungen aktuell natürlicherweise abnehmen, da die Larven beginnen bereits mit dem Verpuppen beginnen.