Wissenschaftlern der Londoner Google-Tochter DeepMind forschen seit Jahren an Künstlicher Intelligenz (KI), die Wettervorhersage revolutionieren kann. Im Fachmagazin Nature stellten sie nun das KI-Wettermodell GenCast vor.
Es kann z.B. den Weg von Stürmen wirklichkeitsgetreu vorhersagen und Extremwetterlagen beschreiben, was bislang in den Vorhersagen eher einem Ratespiel glich, berichtet der Spiegel dazu. Entsprechend selbstbewusst sprechen die DeepMind-Forscher von einer Zeitenwende.
Das stellt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) fest. Auch hier heißt es anerkennend, dass die Wettervorhersage mitten in einer Revolution stecke. Das DeepMind-Modell GenCast sei da nur ein weiterer Schritt auf einem Weg, den die Meteorologie längst eingeschlagen hat. So seien die Modelle in den letzten Jahren bereits immer feiner geworden, auch dank immer leistungsstärkerer Rechner. So würden sich reale Wettergeschehen detailreicher simulieren lassen.
Keiner weiß, wie die KI darauf kam
Das Besondere an dem neuen KI-Modell ist allerdings, dass die Vorhersagen nicht mehr auf physikalischen Atmosphärenmodellen beruhen. Vielmehr leitet die KI ihre Prognosen aus bloßer Statistik ab. Sie schaut also, wie es in der Vergangenheit bei solchen Wetterlagen weiterging. Und die Ergebnisse geben dem neuen System recht: Bei 97,2 % der Zielparameter war die KI besser als das weltbeste konventionelle Wettermodell.
Ganz überzeugt sind die Meteorologen aber noch nicht, heißt es weiter. Denn bei den alten physikalisch begründeten Modellen können sie das Wettergeschehen genau nachvollziehen. Sie wissen, warum was passiert. Die KI liefert hingegen Ergebnisse, ohne zu begründen, wie sie zu diesen gelangt ist. Daher bleibt man beim DWD zunächst beim alten Verfahren. Und so wird das Agrarwetter für die kommende Woche.
7 Tage-Agrarwetter-Vorschau
Auch in den nächsten Tagen sorgen kleine, vom Atlantik zur Nordsee ziehende Tiefdruckgebiete für sehr abwechslungsreiches und nasses Wetter in Deutschland. Dabei gelangt vorübergehend mildere, ab Sonntag kältere Luft in den Vorhersageraum.
Heute meist bedeckt und gebietsweise schauerartiger Regen, im ost- und südostdeutschen Bergland zunächst teils noch lokal gefrierend mit Glatteis, teils auch Schneefall. Im Süden einzelne, kurze Gewitter. Im Südwesten weitgehend trocken, dort am Nachmittag auch Auflockerungen. Höchstwerte 6 bis 11 Grad, im Nordosten um 3 Grad. Mäßiger bis frischer Westwind. Im Westen und Süden sowie generell im Bergland mit Sturmböen.
In der Nacht zum Samstag von der östlichen Mitte bis zum östlichen Alpenrand noch Regen, langsam ostwärts abziehend, Schneefallgrenze auf etwa 600 m sinkend. Sonst oft trocken. In der zweiten Nachthälfte von Westen zunehmende Bewölkung und erneut einsetzender Regen. Temperaturminima 6 bis 0 Grad, im höheren Bergland sowie im Alpenvorland leichter Frost. Nach vorübergehender Windabnahme erneut auffrischender Südwind, am Morgen im Westen und auf den Bergen mit starken bis stürmischen Böen.
Samstag bringt teils kräftigen Regen
Am Samstag von West nach Ost durchziehende Niederschläge, gebietsweise länger anhaltend und kräftig. Schneefall nur in den Hochlagen. Im Tagesverlauf im Westen und Nordwesten längere trockene Abschnitte. Höchsttemperaturen 5 bis 11 Grad, im Südosten um 4 Grad. Überwiegend mäßiger und teils böiger Südwind, im Westen, an der Nordsee und im Bergland teils stürmische Böen.
In der Nacht zum Sonntag in der Westhälfte erneut Niederschläge, oberhalb von etwa 500 bis 700 m in Schnee übergehend. Am Alpenrand anhaltender Schneefall. Sonst langsam ostwärts abziehender Niederschlag und nachfolgend ein paar Auflockerungen. Tiefstwerte bei +4 bis -1 Grad. Allmählich nachlassender, in der Westhälfte aber noch recht lebhafter Wind aus unterschiedlichen Richtungen.
Am Sonntag kommt der Schnee
Am Sonntag weiterhin stark bewölkt bis bedeckt und allenfalls vorübergehend Auflockerungen. Zunächst vor allem entlang und westlich des Rheins, im Ostseeumfeld sowie am Alpenrand, nachmittags auch auf den Süden ausweitend teils schauerartige Niederschläge, im Bergland und an den Alpen als Schnee. Höchstwerte 2 bis 7 Grad. Schwacher, teils mäßiger Wind aus Ost bis Nordost, an der See böig auffrischend.
In der Nacht zum Montag meist bedeckt und zunächst vor allem in der Südhälfte Niederschläge, teils bis in tiefe Lagen als Schnee. Später auch im Norden stellenweise etwas Regen. Im Norden bei 5 bis 1 Grad frostfrei, sonst +3 bis -3 Grad.
Nasser Montag
Am Montag bei starker Bewölkung verbreitet gelegentliche Niederschläge. Im Tiefland überwiegend als Regen oder Schneeregen, oberhalb etwa 400 m meist Schnee. Von den Küsten bis zum Niederrhein nur vereinzelte Schauer. Temperaturmaxima 1 bis 7 Grad, oberhalb etwa 600 bis 800 m leichter Dauerfrost. Mäßiger Wind aus Nordost mit stürmischen Böen an der See und im höheren Bergland.
In der Nacht zum Dienstag vor allem über der Mitte und im Süden noch gebietsweise Regen, oberhalb etwa 400 m Schnee, nachlassend. Von Norden her teils größere Auflockerungen. Abkühlung auf +3 bis -4 Grad. Glättegefahr.
Dienstag nasskalt mit Schneeschauern
Am Dienstag vor allem in den Mittelgebirgen noch ein paar Schneeschauer. Sonst weitgehend niederschlagsfrei, im Norden Auflockerungen. Nasskalt bei 0 bis 4, im Nordwesten und in Rheinnähe bis 6 Grad. Oberhalb 600 m leichter Dauerfrost. Meist mäßiger Nordostwind.
In der Nacht zum Mittwoch teils stärker bewölkt, teils klar, kaum noch Schneeschauer bei 0 bis -6, bei längerem Aufklaren bis -9 Grad. Unmittelbar an der See frostfrei.
Mittwoch endlich trocken
Am Mittwoch Wechsel von Sonne und Wolken und weitgehend trocken. Höchsttemperaturen 0 bis 4, in Nordseenähe bis 6 Grad. Oberhalb 600 m und zum Teil auch im Süden frostig-kalt. Meist schwacher bis mäßiger Ostwind.
In der Nacht zum Donnerstag locker bewölkt oder klar. Durchweg Frost zwischen 0 und -5, bei Aufklaren im Bergland und über Schnee um -10 Grad.
Donnerstag
Am Donnerstag wechselnd bewölkt mit größeren Auflockerungen und trocken. Tageshöchsttemperaturen 0 bis 4 Grad, im Bergland und in Teilen Süd- und Mitteldeutschlands leichter Dauerfrost. Meist schwacher Ostwind. In der Nacht zum Freitag teils hochnebelartig bedeckt, teils klar. Tiefstwerte 0 bis -6, bei Aufklaren über Schnee bis unter -10 Grad. Nur an der See frostfrei.
Trendprognose vom 13.12. bis 15.12.
Zunächst noch winterlich, vor allem in Teilen Süddeutschlands Dauerfrost. Wahrscheinlich ab Sonntag von Nordwesten her zögernde Milderung, dann erneut mit Niederschlägen, alsbald in Regen übergehend, in Gebieten mit vorherigem Frost Gefahr von Glatteis. In der Mitte und im Süden weiterhin ruhiges Winterwetter mit wenig Wetter- und Temperaturänderung.