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Rüben: Neue Sorten überzeugen mit guter Resistenzausstattung

Neue Rübensorten überzeugen durch gute Resistenzausstattungen. Die SBR-Toleranz wird dabei immer wichtiger. Sie allein reicht aber nicht aus, um die Krankheit in Schach zu halten.

Lesezeit: 3 Minuten

Anfang Dezember hat das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) die aktuellen Ergebnisse der Sortenprüfung veröffentlicht. Die Übersicht zeigt die zehn ertragsstärksten, bewährten Rübensorten und die Neuzulassungen 2024. Sortiert sind sie nach dem mittleren Bereinigten Zuckerertrag (BZE) der Jahre 2022 bis 2024.

Wie schon in den vergangenen Jahren konnten die Neuzulassungen auch in diesem Jahr kein höheres Ertrags­niveau erreichen. Inwieweit sie gesünder sind als die bewährten, lässt sich nicht mehr so einfach sagen, da die BZE-Verluste durch Blattkrankheiten nicht mehr ausgewiesen werden.

Umfangreiche Resistenzausstattungen

Der Blick auf die Einstufung der Cercospora-Anfälligkeit lässt ebenfalls wenig erkennen – hier ist lediglich die neu zugelassene BTS 6685 RHC hervorzuheben. Sie ist außerdem die einzige Rhizoctonia-tolerante Sorte unter den Newcomern und nun die süßeste Sorte am Markt. Ein Alleinstellungsmerkmal hat auch Habicht, die als ­einzige tolerant gegenüber SBR ist.

Als Conviso-tolerante Sorten sind Smart Adiella KWS und BTS Smart 1215 N hinzugekommen. Sie sind genau wie die Sorten ST Rotterdam, Marabella KWS und Barbarica KWS tolerant gegenüber ­Heterodera und doppelt- bzw. mehrfachtolerant gegenüber Rizomania. ­Dagegen wirkt Bombina, die neben der Standardtoleranz gegenüber Rizomania – die alle Sorten aufweisen – lediglich tolerant gegen Heterodera ist, schon fast schwach ausgestattet.

Unter  Nematodenbefall  führt – wie im Vorjahr – Brabanter die Rangliste beim BZE an (rel. 104,9), gefolgt von Brecon (104,3) und Bombina (103,0).

Unter  SBR-Befall  wundert es nicht, dass die SBR-toleranten Sorten am besten abschneiden. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede. Mit einem BZE von relativ 104,7 führt die Sorte Fitis das Feld klar an. Es folgen Habicht (100,7), Josephina KWS (100,3), Kakadu (99,6), die EU-Sorte Chevrolet (97,8) und Hibou (95,9). Auf dem Niveau von Hibou reihen sich dann auch die als nicht SBR-tolerant ­ein­gestuften Sorten Lunella KWS und Baronika KWS ein (beide 95,7).

Alle Ergebnisse der Sortenprüfung können Sie den untenstehenden PDFs entnehmen.

Gegen SBR braucht es mehr als tolerante Sorten

Dass unter SBR-Befall die Sortenwahl momentan die wichtigste Maßnahme ist, bestätigte kürzlich auch Sebastian Adam von der ARGE Zuckerrübe Südwest in Worms. In den SBR-Sortenversuchen der Arbeitsgemeinschaft kristallisierten sich in den letzten drei Jahren ebenfalls stabile Sorten heraus, die unter SBR-Befall bessere Leistungen zeigten als marktübliche Zuckerrübensorten.

Adam empfiehlt in von SBR betroffenen Regionen auf mindestens zwei Sorten im Betrieb zu setzen, um das Risiko unter Berücksichtigung der Jahreseffekte möglichst weit zu streuen. „Aber allein die Sortenwahl rettet uns momentan nicht“, gibt der Berater zu bedenken.

Für ihn kommt es auch da­rauf an, die Verbreitung der Zikaden zu verlangsamen, damit die Züchtung ausreichend Zeit bekommt. Dazu muss nach seiner Aussage auch die Verwendung von geeigneten Insektiziden kulturübergreifend geprüft werden. Diese ließen sich in Ergänzung zu anbautechnischen Maßnahmen wie Bodenbearbeitung, Fruchtfolge und Sortenwahl einsetzen, um die Infektionsintensität und -folgen zu mindern. Einen Appell richtet er an die Politik: Wenn wir den Rübenanbau in Deutschland sichern wollen, müssen die Zulassungsbehörden jetzt mitarbeiten und zügig geeignete Insektizide zulassen – am besten sofort.

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