Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) liegt im Trend: Der Gesamtverbrauch in Deutschland lag im letzten Jahr bei rund 50.000 t. Der größte Anteil wird aus den USA importiert. In Deutschland werden auf wenigen hundert Hektar mit Schwerpunkt in Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen ca. 3.000 bis 5.000 t des Gemüses erzeugt.
Gibt es Sorten die für den Anbau in Deutschland geeignet sind?
Es gibt eine Vielzahl an Sorten. In Deutschland haben vor allem die Beauregard, Orleans, Bayoubelle und verschiedene lila und weißfleischige Sorten eine Anbaubedeutung.
Welche Standorte sind für den Anbau geeingnet?
Die Süßkartoffel ist eine Tropenpflanze und bevorzugt deshalb warme Standorte. Am besten eignen sich leichte, sandige bis sandig-lehmige Böden. Der Wasserbedarf der Pflanze ist hoch. Dennoch sollten schwere und staunasse Flächen aufgrund des Wärmebedarfs gemieden werden. An die Fruchtfolge stellt das Windengewächs keine besonderen Ansprüche, dennoch sollten Anbaupausen von drei Jahren eingehalten werden.
Wie erfolgt die Pflanzung?
Vorzugsweise werden bewurzelte Stecklinge ab Ende Mai bei Bodentemperaturen von konstant über 10 °C gepflanzt. Die Pflanzung erfolgt optimalerweise in Dämmen mit 75 cm Reihenabstand und 25 bis 40 cm Knollenabstand in der Reihe.
Gibt es zugelassene Pflanzenschutzmittel für die Süßkartoffel?
Bislang sind im deutschen Raum kaum Schädlinge bekannt. Größere Verluste treten hierzulande meistens durch Schnecken-, Drahtwurm- oder Mäusebefall auf. Das Produkt Prize (Clomazone) ist als einziges Herbizid zugelassen, ansonsten muss die Unkrautregulierung mechanisch erfolgen. Gegen Alternaria ist das Fungizid Signum (Pyraclostrobin, Boscalid) nutzbar. Darüber hinaus ist der Einsatz mehrerer Insektizide wie z. B. Mavrik Vita oder Evure (tau-Fluvalinat) möglich.
Welchen Düngebedarf hat die Süßkartoffel?
Das Gemüse hat einen geringen Stickstoffbedarf von nur 60 bis 80 kg/ha, wodurch die Kultur besonders für den Bioanbau interessant ist. Der Phosphorbedarf liegt bei etwa 35 kg/ha. Hoch ist hingegen der Kaliumbedarf mit 200 bis 250 kg/ha.
Wie erfolgt die Ernte?
Je nach Sorte können die Knollen nach 90 bis 130 Tagen geerntet werden. Die Pflanze ist generell sehr empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen. Deshalb sollte man sie ernten, bevor die Bodentemperaturen 12 °C unterschreiten. Bevor die Knollen aus dem Boden geholt werden, sollte das Kraut geschlegelt werden. Dann kann die Ernte mit einem umgebauten Kartoffelroder erfolgen.
Wie vermarkten Landwirte Süßkartoffeln?
Der überwiegende Teil der in Deutschland angebauten Süßkartoffeln wird direkt vermarktet, denn meist erfolgt der Anbau nur im kleinen Rahmen. Vereinzelt liefern deutsche Landwirte auch an den Großhandel, jedoch sind deutsche Produkte wegen der erschwerten Anbaubedingungen (Kälte) nicht wettbewerbsfähig zu Importen z. B. aus den USA.