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Spinat als Feldgemüse anbauen: So funktioniert's

Ob Rahmspinat, Blattspinat oder frisch serviert – die grünen Blätter sind vielseitig verwertbar. So funktioniert der Anbau des Feldgemüses.

Lesezeit: 3 Minuten

Rund 1,5 kg Spinat (Spinacia oleracea) isst jeder Deutsche jährlich. In die Haushalte gelangt das beliebte Gemüse frisch oder tiefgekühlt.

Bei den rund 3.000 ha Anbaufläche, die zum Großteil in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen liegen, handelt es sich überwiegend um Vertragsanbau.

Sorten

Die Sortenwahl richtet sich nach dem Ver­marktungsziel und Aussaattermin. Im Sommer werden langsam wachsende Sorten, wie z. B. Ballet, angebaut, im Frühjahr und Herbst sind es schnell wachsende Sorten. Unterschiede gibt es zudem bei Blattform und -färbung, sowie bei Resistenzen, z. B. gegen Mehltau.

Standort und Fruchtfolge

Für den Spinatanbau eignen sich leichtere, durchlässige Standorte mit guter Wasserverfügbarkeit und einem höheren pH-Wert (mindestens aber 5,5). Eine Beregnungsmöglichkeit ist von Vorteil. Wichtig ist ein möglichst geringer Unkrautdruck.

Flächen mit Rübennematoden-Befall sind nicht geeignet. In der Fruchtfolge sind vier Jahre Mindestanbaupause einzuhalten. Die Vorfrucht sollte wenig Stickstoff und eine saubere Fläche hinterlassen. Raps und Kartoffeln sollten wegen der konkurrenzstarken Ausfallpflanzen nicht in einer Fruchtfolge mit Spinat stehen.

Aussaat

Spinat wird überwiegend im Frühjahr und Herbst angebaut, da die Pflanzen bei kürzeren Tagen keine der unerwünschten Blüten bilden. Die Aussaattermine werden meist vorgegeben.

Zur Flächenvorbereitung empfiehlt sich der Pflugeinsatz für eine gute Ackerhygiene. Die feinen Samen werden mit normaler Drillsaat gesät, bei 13 bis 15 cm Reihenabstand und 1 bis 1,5 cm Saattiefe.

Pflanzenschutz

Vor der Aussaat sollte man reinen Tisch machen, z. B. mit einem falschen Saatbett und einem Vorauflaufherbizid, wie Centium 36 CS. Später auflaufende Unkräuter lassen sich im Splittingverfahren mit Kontaktherbiziden (z. B. Betasana SC) behandeln. Späte Unkräuter müssen von Hand entfernt werden. ­Treten Schädlinge/Krankheiten auf, sind Fun­gizide und Insektizide verfügbar.

Düngung

Für das Gemüse sind Nitrat-Höchstgehalte ­einzuhalten, sodass es auf ein sorgfältiges ­Düngemanagement ankommt.

Der N-Bedarf liegt je nach Ertragspotenzial und Versorgungszustand bei 100 bis 190 kg/ha, der K-Bedarf bei 100 bis 140 kg/ha. Kurz nach der Aussaat ­erhält der Spinat eine Startgabe von 30 bis 60 kg N/ha. Eine zweite N-Gabe (meist KAS) folgt kurz vor Reihenschluss.

Ernte

Die Ernte läuft im Freilandanbau von April bis Oktober. Erntereif ist Spinat etwa 40 bis 50 Tage nach der Aussaat. Das Erntefenster ist je nach Sorte sehr kurz und liegt bei ein bis zwei Tagen. Daher muss man reife Bestände täglich kontrollieren, um rasch ernten zu können.

Geerntet wird meist mit einem Gemüsevollernter, die Blätter sind nur kurz haltbar. Die Erträge von Hackspinat (für Rahmspinat) liegen u. a. wegen höherer Stängelanteile bei 20 bis 30 t/ha, die von TK-Blattspinat bei 13 bis 15 t/ha.

Nutzung und Vermarktung

Je nach Abnehmer werden die Blätter als ­TK-Produkte oder Frischware vermarktet. Die Bezahlung richtet sich nach Abnehmer, Schnittzeitpunkt und Produkt. Im LEH ist der Rahm­spinat das absatzstärkste Spinatprodukt.

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