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topplus Fungizidstrategien

So halten Sie Ihren Weizen gesund

Der viele Regen in der letzten Saison sorgte für einen ungewöhnlich hohen Infektionsdruck und erforderte intensive Strategien. Welche Intensität 2025 notwendig wird, hängt vor allem vom Wetter ab.

Lesezeit: 13 Minuten

Unser Autor: Stephan Weigand, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Freising

Das Anbaujahr 2024 war ein besonderes. Die extreme Nässe führte zu einer erhöhten Nährstoffauswaschung und die über Wochen wassergesättigten Böden ließen nur eine schwache Wurzelbildung zu. Oberirdisch führten die anhaltenden Niederschläge zu einem ungewöhnlich hohen Krankheitsdruck.

Begünstigt wurde dieser durch einen sehr milden Winter und einen eher sommerlichen Frühling mit Getreidebeständen, die Ende März der üblichen Entwicklung mehr als drei Wochen vorauseilten, sowie durch ausgiebigen Regen im Mai und Juni. Dies führte dann zu einem sehr ­frühen und anhaltenden Befall mit Braunrost und Septoria tritici, später auch mit Fusarium. Gezielte und vor ­allem rechtzeitige Fungizidbehandlungen konnten jedoch Ertrags- und Qualitätsverluste wirksam verhindern. ­Monetär bewertet sicherten Fungizide je nach Anbausituation mehrere hundert Euro pro Hektar.

Schnell gelesen

  • Ergiebiger Regenund hohe Tempera­turen sorgten 2024 im Weizen für einen frühen und anhaltenden Krankheitsdruck mit Braunrost, Septoria und ­Fusarium.

  • Der Starkbefallerforderte einen ge­zielten, intensiven Fungizideinsatz. War dieser richtig terminiert, waren deutliche Mehrerträge möglich.

  • Im Südenwirkten Elatus-Varianten ­weiterhin sehr gut gegen Braunrost und Univoq zeigte eine besonders starke ­Septorialeistung.

  • Der richtige Behandlungstermin ist oft wichtiger als das Mittel. Das gilt sowohl für den Spritzstart als auch für die Abstände in der Spritzfolge.

Die Witterung der nächsten Wochen wird darüber entscheiden, ob auch 2025 wieder eine ähnlich hohe Inten­sität erforderlich sein wird oder ob sich aufgrund trockener Witterungsphasen sogar ganze Maßnahmen einsparen lassen, wie dies zuletzt 2022 der Fall war.

Vorbeugende Maßnahmen wichtig aber kein Allheilmittel

Neben der Witterung beeinflussen aber auch ackerbauliche Maßnahmen das Auftreten der verschiedenen Krankheitserreger. So begrenzen z. B. eine weite Fruchtfolge, eine intensive Zerkleinerung und Einarbeitung der Ernterückstände, eine nicht zu frühe Aussaat und insbesondere die Wahl einer möglichst gesunden Sorte das Krankheitsrisiko.

Übersicht 1 zeigt, dass im aktuellen Weizensortiment – vor allem für Mehltau und Gelbrost – ein insgesamt gutes Resistenzniveau besteht. Das ist interessant, da diese beiden Krankheiten eine frühe Behandlung notwendig machen können. Umgekehrt zeigen Schwächen in der Resistenzausstattung der angebauten Sorten, worauf man bei Feldkontrollen besonders achten sollte.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die vorbeugenden Maßnahmen in Jahren wie 2024 an ihre Grenzen stoßen. So konnten wir im vergangenen Jahr auf den Monitoringflächen im Gegensatz zu den Vorjahren keinen Einfluss des Saattermins oder der Sortenan­fälligkeit auf den Septoria-Befall feststellen. Auch spätere Saaten, z. B. nach Körnermais oder Rüben, erreichten ebenso wie gesündere Sorten ähnlich früh die Septoria-Bekämpfungsschwelle (vier von zehn Pflanzen weisen ersten Septoria-Befall auf F-4, später auf F-3 auf). Am Ende der Saison hatten alle 69 Monitoringstandorte die Bekämpfungsschwelle überschritten, was ebenfalls ein Novum im bayerischen Monitoring darstellt. 75 % der Schläge erreichten sie bereits in der frühen Schossphase, zwischen BBCH 31 und 33. Zudem fanden wir sowohl bei Gelbrost als auch bei Braunrost jeweils Sorten, die gesund eingestuft waren, aber dennoch deutlichen Befall aufwiesen. Dies zeigt, wie wichtig eigene Kontrollen sind.

Empfehlungen für Ihren Weizen

Angelehnt an dem tatsächlichen Befall, der Witterung und der Sortenresistenz kann die Wahl des Fungizids und schließlich die richtige Terminierung der Fungizide erfolgen. Übersicht 2 enthält Beispiele für Strategien, gruppiert in die drei Einsatzfenster

  • frühe Schossphase (T1),

  • vollständig entwickelter Blattapparat (T2) und

  • Ährenbehandlung (T3).

Je nach Befallsdruck können eine, zwei oder drei Behandlungen sinnvoll sein. Aus der Übersicht lässt sich auch ableiten, welche Wirkstoffgruppe sich im Rahmen eines guten Resistenzmanagements bevorzugt für welchen Termin eignet.

Generell kann man sagen, dass es noch eine ausreichende Auswahl an wirksamen Präparaten gegen fast alle Erreger gibt. Wichtiger als das Mittel ist oft der richtige Termin. Dies gilt ­sowohl für den Spritzstart, wie das Beispiel Braunrost 2024 verdeutlichte, als auch für die Abstände in einer Spritzfolge. Maßgeblich dafür sind die er­regerspezifischen Wirkungsdauern der Vorbehandlung und die weitere Witterung. In der Schossphase sind dabei neu geschobene, noch ungeschützte Blattetagen zu berücksichtigen. Ziel ist es, die obersten drei Blattetagen (F-2, F-1 und F) zusammen mit der Ähre möglichst lange gesund zu erhalten. Da F-2 in der Regel erst ab BBCH 31 geschoben wird, ist auch kein früherer Spritzstart nötig. Eigene Feldkontrollen sollten spätestens dann beginnen. Prognosemodelle wie ISIP oder proPlant unterstützen bei den Entscheidungen.

Die folgenden Empfehlungen sind darauf ausgerichtet den dominierenden Erreger zu erfassen. Eine Übersicht zur Leistung gängiger Fungizide steht Ihnen hier zum Download bereit.

Tipps, wenn Halmbruch, Mehltau und DTR stärker auftreten

Der Erreger der  parasitären Halmbruchkrankheit  infiziert den Weizen – ausgehend von befallenem Getreidestroh – bereits im Herbst bei anhaltend feuchter und kühler Witterung. Größere Schäden sind jedoch erst bei feuchter Frühjahrswitterung zu erwarten, vor allem auf mittleren bis schweren Böden, bei früher Saat, Wintergetreidevorfrucht und in anfälligen Sorten. Hierzu der Hinweis, dass das Bundessortenamt seit 2024 nur noch zwei Einstufungen ausweist: Note 3 für alle Sorten, die das hochwirksame Halmbruch-Resistenzgen Pch1 tragen, alle anderen erhalten die Note 5. Da der Pilz zur Bekämpfungsentscheidung in der frühen Schossphase nicht mit bloßem Auge zu erkennen ist, können hier Prognosemodelle eine wertvolle Hilfe sein.

Tipps gegen Halmbruch: Wird eine Behandlung nötig, sollte diese um BBCH 32/33 erfolgen, idealerweise zu feuchten Infektionsphasen. Mit ausreichender Wassermenge sind Nebenwirkungen noch bis BBCH 37 zu erwarten. Eine gute Halmbruchwirkung besitzen Präparate, die Cyprodinil oder Prothioconazol enthalten. Auch der Metrafenone-Anteil im neuen Xenial sollte ausreichende Sicherheit gegen Halmbruch bieten. Im Unix Pro sind zwei gute Halmbruch-Wirkstoffe in der derzeit stärksten Kombination vereint.

Auf  Mehltau  ist vor allem in stärker anfälligen Sorten zu achten, wenngleich diese durch erfolgreiche Züchtungs­arbeit kaum mehr im Weizensortiment vertreten sind. So finden wir im Süden, zusätzlich begünstigt durch kontinentaleres Klima, kaum noch bekämpfungswürdigen Befall im Weizen. Im Fokus bleiben dann mittelanfällige Sorten wie Elixer, LG Optimist, KWS Donovan, Rubisko oder Winner. Günstige Bedingungen für Mehltau sind warme Temperaturen, vor allem auch milde Nächte, und bevorzugt hohe Luftfeuchten bei bedecktem Himmel.

Tipps gegen Mehltau: Leichter Anfangsbefall, oft nur „Stressmehltau“, kann meist toleriert werden. Aktuell stehen keine Mittel mit eradikativer Stoppwirkung für die Schossphase zur Verfügung. Das einzige Fenpropidin-Mittel, Leander, ist erst ab BBCH 41 zugelassen.

Bei sichtbarem Mehltau bleibt das kurativ wirksame Spiroxamine, was im Input Classic und vielen Analogpräparaten sowie im Pronto Plus enthalten ist. In Vegas Plus kommt eine längere Dauerwirkung über das Cyflufenamid hinzu, die bei Input Triple und Verben über den Talius-Wirkstoff Proquinazid noch länger anhält. Moderater Mehltau lässt sich auch über Metrafenone im Xenial kontrollieren.

Relativ selten sind gezielte Maßnahmen gegen die  DTR-Blattdürre  nötig. Stärkerer Befall beschränkt sich meist auf pfluglose Stoppelweizen, wo der aggressive Schadpilz schon in der Schossphase auftreten kann. In dem Fall ist es wichtig, ihn konsequent zu bekämpfen. Später in der Saison können die gut flugfähigen Sekundärsporen auch weit entfernte Weizenschläge erreichen. Da kein Fungizid eine nennenswerte Kurativleistung besitzt, ist bei erstem Befall umgehend, spätestens mit dem nächsten Regen zu behandeln. Hohe Prothioconazol-Mengen sowie das Kombipräparat Ascra Xpro zeigen bislang noch die stärkste DTR-Wirkung.

Septoria nach wie vor Nr. 1

Auch im Jahr 2024 war die  Septoria-Blattdürre  die wichtigste Weizenkrankheit. Lange Regenperioden begünstigen den Erreger. Neuinfektionen gelingen ab etwa 36 Stunden Blattnässe (kurze Gewitterschauer, nach denen die Bestände wieder rasch abtrocknen, ge­nügen dafür nicht). Prognosemodelle helfen auch hier, das Infektionsrisiko abzuschätzen. Besonders Frühsaaten können bereits im Herbst stärker infiziert werden, der höhere Ausgangsbefall zeigt sich dann zum Vegetationsstart. Gefahr droht aber nur, wenn auch das Frühjahr ausreichend feucht ist.

Auf Septoria-gesünderen Sorten wie Akasha, Informer, Knut, Spectral oder SU Fiete entwickelt sich der Pilz meist deutlich langsamer. Hier kann man die ersten Behandlungen hinauszögern oder sogar ganz darauf verzichten. Generell gilt aber: Septoria ist nur in den Griff zu bekommen, wenn man die Fungizide vor den ersten Symptomen auf die zu schützenden oberen drei Blattetagen ausbringt.

Tipps gegen Septoria tritici: Gegen Infektionen in der frühen Schossphase oder zum späten Abschluss, wenn das Infektionswetter wie 2024 auch noch bis zur Blüte anhält, eignen sich Azole.

Dazwischen, im Anwendungsfenster von BBCH 33 bis etwa Mitte Ährenschieben (BBCH 55), haben die SDHI-Azol-Kombinationen mit der langen Dauerwirkung ihren Platz in der Strategie (siehe auch Kasten „Fungizidversuche 2024“). Setzt man sie bei spätem Epidemistart als Erstbehandlung idealerweise ab BBCH 39/41 ein, können sie ihre Leistung auf dem gesamten Blattapparat entfalten. Dann ist auch der Einsatz der neuen, Septoria-starken Fenpicoxamid(Inatreq)-Prä­parate – also Univoq bzw. Questar plus Aptrell – möglich. Unter den Azolen hat Mefentrifluconazol (Revysol) die beste Wirkung, gefolgt von Prothioconazol und Metconazol. Da die Azole innerhalb der Septoria-Population nicht einheitlich selektieren, sollte man in Spritzfolgen möglichst einen Azolwechsel einplanen.

Unter den SDHI ist Fluxapyroxad etwas stärker einzustufen als Bixafen oder Benzovindiflupyr (Solatenol). Droht in einem feuchten Jahr stärkerer Befall, sollte man 750 g/ha Folpet zusetzen, das neben der wichtigen Resistenzvorbeugung auch die Protektiv­wirkung der Mischung merklich verbessert. Je schwächer dabei die Septoriawirkung des Basisfungizides ist, desto mehr profitiert es von einer Zugabe vom Folpet.

2024 war ein Braunrostjahr …

In den Jahren 2014 bis 2016 war es Gelbrost, der mit seiner neuen „War­rior“-Rasse auf anfällige Sorten traf und seitdem häufiger im Weizen zu finden ist. Spätere Gelbrostrassen schafften es immer wieder, bestehende Sortenresistenzen teilweise oder ganz zu überwinden. Darunter zunehmend auch Rassen, die wärmetolerant sind und bei Temperaturen jenseits der 25 °C frische Sporenlager ausbilden.

2024 stand jedoch ganz im Zeichen des  Braunrostes , der so früh wie letztmals 2007 in den Beständen auftrat. Betroffen waren vor allem anfällige Sorten wie KWS Donovan, SU Mangold, LG Initial, Opal oder SU Willem. Nach Temperaturrekorden im Winter, vor allem aber im Februar und März sowie sommerlicher Hochstrahlung im April, war dies allerdings nicht verwunderlich. Sollte auch 2025 ähnlich warm starten, sind frühzeitige Rostkontrollen nötig – unabhängig von der Sorteneinstufung. Denn im letzten Jahr traten die Roste vereinzelt auch bei Sorten auf, die als weitgehend resistent eingestuft waren, so etwa Gelbrost im Spontan oder Braunrost im Asory.

Tipps gegen Roste: Grundsätzlich lassen sich Roste recht leicht bekämpfen. Spätestens wenn erste Pusteln bei jeder dritten Pflanze oder kleine Befallsnester beim Gelbrost zu finden sind, sollte man roststarke Mittel einsetzen. Die beste Kurativwirkung besitzen die kostengünstigen Tebuconazol-Präparate, die nach aktuellem Stand noch bis 2026 genutzt werden können. Andere Azole bringen zumindest eine Grundleistung gegen Roste mit sich.

Geht es bei späteren Terminen um eine Dauerwirkung, kann man dies am günstigsten über die Zumischung von Strobilurinen erreichen. Anders als bei den SDHI, wo erste Mutationen bereits die Feldwirkung mindern können, sind die Strobilurine gegen Roste nicht resistenzgefährdet und weiterhin hochwirksam. Mit der zunehmenden Bedeutung der Roste taucht daher diese alte Wirkstoffgruppe wieder verstärkt in manch neuer Packlösung oder Fertigformulierung der Firmen auf.

… und auch ein Fusariumjahr

Die Wärme und die langen Regenperioden Ende Mai und Anfang Juni zum kritischen Termin der Weizenblüte sorgten 2024 für günstige Infektionsbedingungen für  Fusarium . Auf Risikoflächen mit Ernterückständen der Vorfrucht (insbesondere Mais) auf der ­Bodenoberfläche und mit einer nur mittel oder höher anfälligen Sorte, traten ohne gezielte Behandlung erhöhte ­Toxingehalte auf. So überschritt im bayerischen Erntemonitoring fast jede zehnte Weizenprobe den neuen, ab dieser Saison deutlich abgesenkten EU-Grenzwert für Deoxynivalenol (DON) von 1.000 µg/kg.

Tipps gegen Fusarium: Betriebe mit schlagspezifischem Risiko planen ihre Strategie vom Ende her, das heißt, dass in diesem Fall die Ährenbehandlung fest eingeplant ist. Je nach Termin und Mittelwahl der Blattbehandlung zuvor, lassen sich hier die Aufwandmengen um 20 % oder mehr reduzieren, weil die Schutzwirkung nur bis etwa Mitte Ährenschieben reichen muss.

Die stärkste Fusarium-Wirkung ­besitzt Prothioconazol, gefolgt von ­Tebuconazol und Metconazol. Azol-Kombinationen können vorteilhaft sein, ebenso eine gute Formulierung für die Benetzung der Ähre. Wurden SDHI- oder Picolinamid-Mittel nicht zuvor schon im Blattbereich eingesetzt, eignen sich in Spätdruschlagen auch Skyway Xpro, Elatus Era oder Univoq gegen Fusarium. In jedem Fall ist infek­tionsnah zu behandeln, sprich ab ­Blüh­beginn etwa ein bis zwei Tage vor bis wenige Tage nach einem Re­genschauer.

Schlussfolgerung für 2025

Wer im Starkbefallsjahr 2024 den frühen Braunrost übersehen oder den massiven Septoriadruck unterschätzt hat, neigt dazu, im Folgejahr beim Fungizideinsatz zu überziehen. Dazu besteht aber keine Notwendigkeit, denn der Vorjahresbefall spielt kaum eine Rolle. Septoria muss sich auf dem neuen Schlag erst aufbauen und Roste, die nur auf grünen Pflanzen überdauern, müssen oftmals sogar von weit entfernten Re­gionen eingetragen werden. Letztlich entscheidet die Witterung, wann und wie stark sich die Krankheiten entwickeln.

So wie im verregneten Jahr 2024 Fungizide notwendig waren, um massive Ertragseinbußen zu verhindern, kann ein trockenes Jahr 2025 wie zuletzt 2022 wieder erhebliches Einsparpotenzial bieten. Wer über Fruchtfolge, Saattermin und vor allem Sortenwahl bereits vorbeugend die richtigen Maßnahmen getroffen hat, reduziert das ­Risiko in jedem Fall noch einmal. Fest steht: Für 2025 stehen uns gegen alle wichtigen Schadpilze ausreichend wirksame Mittel zur Verfügung. Wer diese gezielt einsetzt und dabei die Auflagen beachtet, schont Geldbeutel und Umwelt gleichermaßen. Wichtig ist der regelmäßige Blick zum Himmel und in die Bestände.

Fungizidversuche 2024

An acht Standorten überprüften wir im Jahr 2024 die Leistung von Weizenfungiziden. Dabei handelte es sich um einen klassischen Mittelwertvergleich mit vier Versuchen im langjährig trockenen Nordbayern als Einmalbehandlung mit Standardaufwandmengen (sie­he Übersicht 3) und vier Versuchen im niederschlagsreicheren Südbayern als T2-Vergleich mit reduzierten Aufwandmengen nach Balaya (siehe Übersicht 4).

Generell ist zu sagen, dass die Erträ­ge in beiden fungizidfreien Kontrollen ähnlich niedrig waren (unter 80 dt/ha im Mittel), wie letztmalig im Jahr 2016 in dieser Serie. An allen Orten mit ­Einmalbehandlung trat, neben früher Septoria, ab Mitte Mai auch deutlicher ­Befall mit Braunrost auf, der bei der ­eigentlich braunrostgesunden Sorte Asory stärker ausfiel. Die Wirkung der T2-Behandlung auf die oberen beiden Blätter bildete für Septoria die Kurativ- wie auch die Protektivleistung der Präparate ab, für den späten Braunrost vor allem die Dauerwirkung der Mittel.

Die Ergebnisse: Entgegen den Be­obachtungen in anderen Regionen Deutschlands liegen die beiden Elatus-Varianten in den  Einmalbehandlungen  bei der Braunrostwirkung weiterhin an der Spitze, während Ascra Xpro und Univoq hier etwas schwächer abschneiden. In der Septoriawirkung ändert sich das Ranking. Hier liegen Revytrex und Univoq vorne. Die günstige Strobilurin-Azol-Variante, Tokyo plus Chamane, fällt hier spürbar ab. Da die gute Rostwirkung dies jedoch teils wettmacht, übertrifft die Mischung kostenbereinigt manches Premiumprodukt. Die unterschiedlichen Wirkungsgrade der Produk­­te gegen beide Erreger führen in der Summe zu sehr ähnlichen Mehrerträgen.

In den vier  Doppelbehandlungsversuchen  spielte dagegen Braunrost keine Rolle. Einzig die Wirkung auf den Septoriabefall bestimmt hier die hohen Fungizideffekte, was der enge Zusammenhang von Septoriawirkung und Mehrertrag auch klar belegt. Hier lag Univoq eindeutig an der Spitze, gefolgt von Revytrex, während bei dem bis zur Blüte anhaltenden Septoriadruck eine reine Azol-Kombination, wie Tokyo plus Remocco, mangels Dauerwirkung rasch abfiel.

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