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Zuckerrüben: Ist der Anbau durch die Schilfglasflügelzikade bedroht?

Die Schilfglasflügelzikade ist im Süden auf dem Vormarsch und macht vielen Landwirten das Leben schwer. Auf der Kuratoriumstagung 2025 wurde über mögliche Lösungsansätze dieser Problematik gesprochen.

Lesezeit: 4 Minuten

"Das Syndrome basses richesses (SBR)/Stolbur ist die größte Bedrohnung des Zuckerrübenanbaus seit Rhizomania." Mit diesen Worten fasste Dr. Johann Maier vom Kuratorium für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau auf dessen Kuratoriumstagung 2025 die aktuelle Lage im Zuckerrübenanbau zusammen.

Die Schilfglasflügelzikade überträgt die Erreger, die SBR und Stolbur auslösen und ist deshalb eine Bedrohung für den Zuckerrübenanbau. Auf der Tagung wurde diskutiert, wie das Problem, welches vor allem im Süden Deutschlands zu Problemen führt, gelöst werden kann.

Was kann gegen die Schilfglasflügelzikade getan werden?

Diese Frage war ein Schwerpunktthema des Tages. Mehrere Vorträge und ein Erfahrungsbericht von drei Landwirten folgten im Laufe der Veranstaltung. Die Schilfglasflügelzikade ist Überträger von SBR (Syndrom basses richesses) und Stolbur. SBR führt zu geringeren Erträgen und verminderten Zuckergehalten, wohingegen Stolbur zu Gummirüben führt, die sich schwer ernten lassen und nur schwer zu verarbeiten sind.

Achim Jesser vom Kuratorium für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau stellte den Aufbau von Modellregionen in besonders stark von der Schilfglasflügelzikade betroffenen Regionen vor. Dort wird seit 2023 darauf gesetzt, in Zusammenarbeit mit den Zuckerrüben anbauenden Landwirten Wege zu finden, wie die Population der Zikade verrringert werden kann. Die Merkmale des Versuchsprojektes sind:

  1. Große zusammenhängende Behandlungsfläche

  2. Gemeinsame Behandlungsstrategie und -termine

  3. Kombination mehrerer Bekämpfungsansätze

Als ein wichtiges ein wichtiges Instrument der Zurückdrängung nennt Jesser die Fruchtfolge. Wird Wintergetreide nach Zuckerrüben angebaut, können sich die Zikaden an den Wurzeln des Wintergetreides vermehren. Das Risiko des Beflugs von den nächstjährigen Zuckerrübenschlägen erhöht sich dadurch enorm. In den Modellregionen wurde beispielsweise auf den Anbau von Wintergetreide nach Zuckerrüben verzichtet. Nach Einführung dieser und weiterer Maßnahmen wurden wesentlich weniger Schilfglasflügelzikaden festgestellt, wie auf Vergleichsstandorten.

Während auf einem Vergleichsstandort über 120 Zikaden gefangen wurden, konnten in den Modellregionen nur noch 20 Zikaden gefangen werden. Dies spiegelte sich dort auch in den Erträgen wider. In der Modellregion Ingolstadt lag der Bereinigte Zuckerertrag (BZE) beispielsweise um 37 % gegenüber einer Vergleichsregion.

Des Weiteren spielt die Gesunderhaltung der Zuckerrübe eine große Rolle, das heißt sie muss vor Blattkrankheiten geschützt werden und eine möglichst gut durch die Düngung ernährt werden, um sie möglichst vor Blattkrankheiten zu schützen.

Wie viel Fläche kann mit einer überbetrieblichen Hacke - Bandspritze Kombination bearbeitet werden?

Dieser Frage stellte sich Jakob Berg vom Verband Bayerischer Zuckerrübenanbauer e.V. und gab die Erkenntnisse seiner Forschungen, die er an der TU München gemacht hat, preis. Berg erklärt, dass die Kombination mechanisch-chemischer Unkrautbeseitigungsmethoden wie Band/Hacke einen wichtigen Teil dazu beitragen kann, die von der Politik geforderten Reduktionsziele im Pflanzenschutz zu erreichen.

Möchte man die Reduktion nur durch eine Verringerrung der Aufwandmenge der herkömmlichen Herbizide bei beibehaltender flächiger Applikation erreichen, steigt laut Berg die Resistenzgefahr: "Eine bloße Reduzierung der Aufwandmengen, ist wegen steigender Resistenzgefährdung, meiner Meinung nach pflanzenbaulicher Unsinn."

In seinen Versuchen kam Berg zu dem Ergebnis, dass sich mit dem System Hacke - Bandspritze gute bist sehr gute Unkrautbeseitigungsleistungen bei ca. 60% weniger Herbizidmenge erreichen lassen. Die maximale Flächenleistung überbetrieblich genutzter Technik in diesem Bereich gibt er mit etwa 200 ha an.

Darüber hinaus kommt hinzu, dass der Einsatz der Hacke stark Witterungsabhägig ist, sodass bei ungünstiger Witterung und höherer Einsatzfläche Terminkosten entstehen können. Und auch die Kompitabilität der Maschinen zu den meist heterogenen Verhältnissen in einer Region muss passen, damit auch akzeptable Flächenleistungen und Wirkunsgrade erreicht werden.

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