Die Finanzkrise der Baywa bewerten die Landwirte unterschiedlich, wie eine Umfrage auf top agrar online zeigt. Zur Geschäftspolitik des Konzerns haben top agrar-Leser eine klare Meinung.
Die Finanzkrise bei der Baywa treibt die Landwirte um, weil viele von ihnen Kunden von Deutschlands größtem Agrarhändler sind. Von den rund 2.900 Lesern, die bisher an einer Umfrage zur Baywa-Krise auf top agrar-online teilnahmen, unterhalten 77 % Geschäftsbeziehungen mit der Baywa.
Davon wiederum wollen mehr als die Hälfte weiter wie bisher mit der Baywa zusammenarbeiten. Ein Viertel dieser Teilnehmer macht sich allerdings Sorgen, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. 30 % gehen hingegen davon aus, dass die Baywa ihre Probleme löst und liquide bleibt.
30 % reagieren mit Wechsel
Andererseits wollen 30 % der Teilnehmer, die bisher mit der Baywa zusammenarbeiten, verstärkt an andere Abnehmer liefern. 15 % wollen sich zumindest mehr Sicherheiten für ihre Lieferungen einplanen lassen. Worauf Sie bei den Sicherheiten achten sollten, lesen Sie hier.
Baywa: Geld für Getreidelieferungen ist eingeplant
Unterdessen beruhigt die Baywa ihre Lieferanten, die sich sorgen, ob sie noch den vereinbarten Preis erhalten. Auf eine entsprechende Anfrage von top agrar versichert Antje Krieger, Leiterin des Baywa-Pressestelle: „Das Geld für die aktuellen Getreidelieferungen der Landwirte ist entsprechend den Vorjahren in den Zahlungsausgängen eingeplant.“
„Totalversagen der Führungsspitze“
Zu den Ursachen der Krise bei der Baywa haben die top agrar-Leser eine klare Meinung. Johann Gasteiger sieht ein Totalversagen der Führungsspitze. „Jeder kleine Häuslebauer hat versucht, sich die niedrigen Zinsen der Vergangenen Jahre zu sichern. Nur bei der Baywa, bei der sich lauter Banker und Top-Manager in der Vorstandschaft befinden, ist man überrascht über die stark gestiegenen Zinsen.
Erwin Schmidbauer findet, dass der Fall der Baywa eine Lehre sein sollte, was die massive Neuverschuldung des Staates für uns jetzt und in Zukunft bedeuten kann. Denn "auch die Zinsen fressen mit aus der Schüssel".
Bernd Brunhöver fragt sich, wie Kredite bei so einer Eigenkapitalquote überhaupt vergeben werden. „Wachsen und weiterentwickeln ja, aber nicht alles auf einmal. Immer Schritt für Schritt“, lautet seine Empfehlung. Die Aussage eines Analysten, dass die Baywa zu groß sei, um zu scheitern („to big to fail") hält er für „Quatsch“.
„Vergütungen für Aufsichtsrat kürzen“
Die Läpple GbR hinterfragt die Arbeit des Aufsichtsrates als Kontrollgremium. „Alleine kann das der Vorstand nicht machen oder das Kontrollgremium hat versagt. Ein erster Schritt wäre es, dass hier die Vergütungen gekürzt werden, so wie die Vergütungen in den guten Jahren erhöht wurden. Es darf nicht immer nur an den Kleinen gespart und gekürzt werden.“
„Tafelsilber verhökert“
Leser Dietmar Weh fragt sich, wo das Tafelsilber der WLZ in Württemberg, die von der BayWa vor Jahrzehnten übernommen wurde, geblieben ist. Immobilien, stadt- und bahnhofsnah seien verhökert und stille Reserven aufgedeckt worden. Weh macht jedoch auch strukturelle Probleme für die Krise verantwortlich: „Die Bauern verlassen Deutschland und die nachgelagerten Konzerne werden mitschrumpfen – jetzt Baywa, vorher Vion und DMK."
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Die Finanzkrise bei der Baywa treibt die Landwirte um, weil viele von ihnen Kunden von Deutschlands größtem Agrarhändler sind. Von den rund 2.900 Lesern, die bisher an einer Umfrage zur Baywa-Krise auf top agrar-online teilnahmen, unterhalten 77 % Geschäftsbeziehungen mit der Baywa.
Davon wiederum wollen mehr als die Hälfte weiter wie bisher mit der Baywa zusammenarbeiten. Ein Viertel dieser Teilnehmer macht sich allerdings Sorgen, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. 30 % gehen hingegen davon aus, dass die Baywa ihre Probleme löst und liquide bleibt.
30 % reagieren mit Wechsel
Andererseits wollen 30 % der Teilnehmer, die bisher mit der Baywa zusammenarbeiten, verstärkt an andere Abnehmer liefern. 15 % wollen sich zumindest mehr Sicherheiten für ihre Lieferungen einplanen lassen. Worauf Sie bei den Sicherheiten achten sollten, lesen Sie hier.
Baywa: Geld für Getreidelieferungen ist eingeplant
Unterdessen beruhigt die Baywa ihre Lieferanten, die sich sorgen, ob sie noch den vereinbarten Preis erhalten. Auf eine entsprechende Anfrage von top agrar versichert Antje Krieger, Leiterin des Baywa-Pressestelle: „Das Geld für die aktuellen Getreidelieferungen der Landwirte ist entsprechend den Vorjahren in den Zahlungsausgängen eingeplant.“
„Totalversagen der Führungsspitze“
Zu den Ursachen der Krise bei der Baywa haben die top agrar-Leser eine klare Meinung. Johann Gasteiger sieht ein Totalversagen der Führungsspitze. „Jeder kleine Häuslebauer hat versucht, sich die niedrigen Zinsen der Vergangenen Jahre zu sichern. Nur bei der Baywa, bei der sich lauter Banker und Top-Manager in der Vorstandschaft befinden, ist man überrascht über die stark gestiegenen Zinsen.
Erwin Schmidbauer findet, dass der Fall der Baywa eine Lehre sein sollte, was die massive Neuverschuldung des Staates für uns jetzt und in Zukunft bedeuten kann. Denn "auch die Zinsen fressen mit aus der Schüssel".
Bernd Brunhöver fragt sich, wie Kredite bei so einer Eigenkapitalquote überhaupt vergeben werden. „Wachsen und weiterentwickeln ja, aber nicht alles auf einmal. Immer Schritt für Schritt“, lautet seine Empfehlung. Die Aussage eines Analysten, dass die Baywa zu groß sei, um zu scheitern („to big to fail") hält er für „Quatsch“.
„Vergütungen für Aufsichtsrat kürzen“
Die Läpple GbR hinterfragt die Arbeit des Aufsichtsrates als Kontrollgremium. „Alleine kann das der Vorstand nicht machen oder das Kontrollgremium hat versagt. Ein erster Schritt wäre es, dass hier die Vergütungen gekürzt werden, so wie die Vergütungen in den guten Jahren erhöht wurden. Es darf nicht immer nur an den Kleinen gespart und gekürzt werden.“
„Tafelsilber verhökert“
Leser Dietmar Weh fragt sich, wo das Tafelsilber der WLZ in Württemberg, die von der BayWa vor Jahrzehnten übernommen wurde, geblieben ist. Immobilien, stadt- und bahnhofsnah seien verhökert und stille Reserven aufgedeckt worden. Weh macht jedoch auch strukturelle Probleme für die Krise verantwortlich: „Die Bauern verlassen Deutschland und die nachgelagerten Konzerne werden mitschrumpfen – jetzt Baywa, vorher Vion und DMK."
