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Agrar-Hochschulranking 2024

Wo kann man am besten Landwirtschaft studieren? So ranken die Agrar-Unis

Zum neunten Mal fand in diesem Jahr das Agrar-Hochschulranking von top agrar und Karrero statt. Ein Neueinsteiger aus Österreich darf sich gleich über mehrere Bestnoten freuen.

Lesezeit: 8 Minuten

Mit welcher Motivation gehen Agrarstudenten in die Universitäten und Fachhochschulen? Welche Ziele und Wünsche haben sie und was sind die Herausforderungen rund ums Campusleben? Das wollten wir im Agrar-Hochschulranking wissen. Die Befragung von top agrar und dem Agrar-Jobportal Karrero fand zum neunten Mal statt. Teilgenommen haben knapp 3.800 Studentinnen und Studenten von 33 Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Schnell gelesen

Knapp 3.800 Studierende von 33 Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen am diesjährigen Agrar-Hochschulranking teil.

Viele Studierende sehen die Agrarbranche als vielfältiges Arbeitsfeld. Einige wollen dazu beitragen, das Image der Landwirtschaft zu verbessern.

Vorlesungen zur Landtechnik bekommen insgesamt die besten Noten. Auch mit dem Praxisbezug sind viele zufrieden.

Dabei haben wir die Studenten gefragt, in welchen Fächern ihnen eine fundierte Ausbildung besonders wichtig ist und wie sie die fachliche Lehre in den Bereichen Pflanzenbau, Tier, Agrarökonomie und Ökolandbau an ihrer Hochschule bewerten. Außerdem wollten wir wissen, wo sie Ausbaupotenzial in der Lehre oder der Einrichtung ihrer Fakultäten sehen und wie sie die ­Praxiselemente ihrer Studiengänge ­beurteilen.

Weil die Universitäten und die Fachhochschulen gerade in den Bereichen Forschungs- und Anwendungsbezug verschiedene Schwerpunkte setzen, haben wir sie in der Auswertung auf den kommenden Seiten unterschieden.

Du bist selbst auf der Suche nach der richtigen Hochschule für Dein Studium oder möchtest wissen, wie Deine Hochschule im Detail abgeschnitten hat? Die Ergebnisse aller Hochschulen findest Du ausführlich und übersichtlich hier.

Pflanzenbau

Insgesamt bewerten die Studenten die Lehre im Bereich Pflanzenbau an Hochschulen bzw. Universitäten und Fachhochschulen (FH) mit einer 1,6 bzw. 1,7 ähnlich. Die Hochschule Neubrandenburg sichert sich hier auch in diesem Jahr mit der Note 1,2 die Führungsposition. Das Fach wurde von den teilnehmenden Studenten auch im freien Antwortfeld hervorgehoben: „Besonders gute Professoren für Pflanzenbau und Pflanzenschutz“, schreibt ein Teilnehmer. Ein anderer spricht von motivierten Professoren und Professorinnen mit spannenden Forschungsprojekten und Schwerpunkten in der Pflanzenproduktion.

Bei den Fachhochschulen folgen dahinter die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (1,29) und die Fachhochschule Wiener Neustadt am Campus Francisco Josephinum (1,32), die in diesem Jahr erstmalig am Agrar-Hochschulranking teilnahm.

Bei den Universitäten bewerten die Studenten Hohenheim mit der Note 1,5 am besten. Hier haben die Teilnehmer unseres Rankings besonders die sehr ausführliche Lehre der Grundlagenfächer gelobt. Im Bereich Pflanzenwissenschaften punktete die Uni Hohenheim laut Studierenden durch umfangreiche Vorlesungen und gute Wissensvermittlung. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Technische Universität München (1,6) und die Uni Rostock (1,7).

Schlusslicht bildet bei den Fachhochschulen die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien. Ein Blick in die Kommentare verrät, dass die Studierenden sich hier durch alle Fächer hinweg einen stärkeren Praxisbezug wünschen würden.

Bei den Universitäten belegt die Humboldt-Universität zu Berlin im Bereich Pflanzenbau den letzten Platz. Die Studierenden bemängeln dabei vorrangig einen Lehrkräftemangel, durch den viele Module nicht angeboten würden. Ein Student erwähnte, dass die Motivation der Studierenden vor allem unter veralteten Inhalten und fehlendem Bezug zur Forschungspraxis und der Branche leide.

Tierbereich

Besonders die Fachhochschulen positionieren sich bei den Tierwissenschaften mit Einser-Noten. Auf den vordersten Plätzen: Die Hochschule Anhalt (1,16) und die Fachhochschule Kiel (1,19). Während der Preisverleihung des Rankings im Rahmen der EuroTier in Hannover gab es hier auch Lob von den Professoren aus Anhalt: Wie gut die Lehre möglich ist, das stehe und falle auch mit den Studierenden, so die Vertreter auf der Bühne. Das scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn in den Kommentarfeldern sprechen die Anhalter Studenten von engagierten, motivierten und hilfsbereiten Dozenten und Professoren mit hohem Praxisbezug. Einer schreibt: „Auch für Menschen ohne großes Hintergrundwissen zu Nutztieren werden die Vorlesungen spannend gehalten. Man versteht, was wie passiert und weswegen das so ist.“

Bei den Universitäten liegt wieder Hohenheim vorne (Note 1,6), die Uni hat sich im Vergleich zum letzten Ranking (Note 1,7) sogar noch etwas nach vorne gearbeitet.

Agrarökonomie

Gerade für die Landwirtschaft, die neben Wetterereignissen auch stark von Märkten und politischen Entscheidungen beeinflusst wird, ist die Agrarökonomie ein wichtiges Fach. Laut dem Urteil der Studierenden ist hier die FH Kiel mit der Note 1,46 führend. Professor Tiedemann aus Kiel betonte auf der Preisverleihung nicht nur, wie wichtig es sei, den Studierenden ein gutes Grundgerüst in der Ökonomie zu geben. So würden sich auch die Studierenden selbst mit Fragestellungen und Trends in die Vorlesungen einbringen, diese gemeinsam zu beleuchten, mache besonders viel Spaß.

Auf dem zweiten Platz folgte die Georg-August-Universität Göttingen mit der Note 1,47. Unter den Unis sind die Göttinger damit klarer Spitzenreiter, während bei den Fachhochschulen Neubrandenburg und die FH Weihenstephan am Campus Triesdorf mit der Note 1,6 Verfolger sind. In Triesdorf betonen die Studierenden vor allem, dass die hohe Praxisorientierung der FH auch Marktthemen interessant gestalte. Eine Master-Studentin schreibt: „Die Art und Weise, wie uns die Professoren unterrichten, fühlt sich an, als wären wir vor Ort.“

Landtechnik

Für die Landtechnik erhält die Fachhochschule Wiener Neustadt mit einer 1,1 in diesem Jahr fast eine Bestnote. Bedenkt man, dass die Österreicher sich mit einer Jahrgangsstärke von nur 25 Studierenden auf die Kombination aus Agronomie und Agrartechnik spezialisiert haben, ist diese Zufriedenheit aber auch kaum verwunderlich.

Die Studierenden wünschen sich einen starken Bezug zur Praxis.

Auf den Plätzen zwei und drei folgen bei den Fachhochschulen Neubrandenburg (1,5) und Triesdorf (1,6). Bei den Unis belegen Hohenheim (1,60), die Christian-Albrecht-Universität zu Kiel (1,63) und die Uni Rostock (1,75) die ersten drei Plätze.

Unzufrieden mit der Lehre im Bereich Landtechnik waren die Studierenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Insgesamt gaben sie dem Fach eine 3,3. In den Begründungen heißt es, dass bei der Agrartechnik sehr gespart würde.

Ökologischer Landbau

Erstmals wollten wir in diesem Jahr wissen, wie die Studierenden die Themen zum Ökologischen Landbau an ihrem Studienstandort bewerten. Den Maßstab setzt dabei die Universität Kassel/Witzenhausen mit der Note 1,2. Den Studierenden gefällt hier besonders, dass der gesamte Studiengang ökologisch ausgerichtet ist und sich das Thema so auch in allen Fächern niederschlägt. Bei den FHs führt die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde mit der Note 1,4.

Herausforderndes Campusleben

Gestiegene Lebensmittelkosten, angespannter Wohnungsmarkt: Der Alltag von Studierenden bringt immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Wir wollten in der Umfrage daher auch wissen, was sie mit Blick auf das Campusleben beschäftigt. Ganze 71 % der FH-Studenten und 70 % der Universitäts-Studenten geben Zeitmanagement als Hürde an. An der Fachhochschule Wiener Neustadt geht es sogar 88 % der Studierenden so. Die niedrigsten Werte mit je 59 % gibt es in Neubrandenburg und an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel. Den stärksten Leistungsdruck empfinden die Studentinnen und Studenten der Technischen Hochschule Zürich (53 %).

Auch ein Blick in die Kommentarspalte ist interessant. So beklagt ein Student aus Kiel, dass die Prüfungszeiträume in die Aussaat- bzw. Erntezeiträume fallen. Die Mitarbeit auf dem elterlichen Betrieb, vor allem während Abgabezeiträumen im Semester, empfinden mehrere Studenten auch als stressig. Zudem geben einige Teilnehmer unserer Umfrage an, dass sie die Vorurteile gegenüber der Landwirtschaft belasten.

BAföG beziehen nur 14 % bzw. 19 % der Agrarstudenten.

Dass Studenten meist knapp bei Kasse sind, ist keine neue Erkenntnis. Auch in unserer Befragung geben ca. 40 % der Teilnehmer an, das Studium nur mit Mühe finanzieren zu können. Dabei werden 68 % (FH) bzw. 80 % (Uni) von ihren Eltern unterstützt. Ähnlich viele haben einen Nebenjob oder bezahlen ihr Studium durch Saisonarbeit in den Sommermonaten. BAföG beziehen nur 14 % (FH) bzw. 19 % (Uni) der Agrarstudenten.

Warum Agrar studieren?

Landwirtschaft ist kein einfacher Job und viele Bauern empfinden das Spannungsfeld aus Politik und Gesellschaft aufreibend und ermüdend. Wir wollten von den Studierenden daher wissen, weswegen sie ihre berufliche Zukunft dennoch in der Grünen Branche sehen. So sagt ein Student, dass er von den Themen und Zusammenhängen fasziniert ist und große Lust daran empfindet, zur Verbesserung aktueller Prozesse beizutragen. Ein anderer möchte das Ansehen der Menschen in der Landwirtschaft verbessern. Eine Studentin sieht viele Chancen in der Branche. Auch viele Studenten, die ihre ­Leidenschaft für den Beruf in einer ­vorausgegangenen landwirtschaftlichen Ausbildung entdeckt haben, nahmen an unserer Befragung teil.

Kein Wunder also, dass die Studierenden die Vernetzung in der Branche und nach außen als wichtigen Teil des Hochschulangebots identifizieren. Dabei wünscht sich mehr als die Hälfte vorrangig mehr Input von Verbänden, Influencern oder Agrarbloggern. Auch mehr Diskussionsrunden zu landwirtschaftlichen Themen stehen für viele der Studierenden unserer Umfrage auf dem Wunschzettel für die Zukunft.

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