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Bewässerung in urbanem Umfeld

TU Dresden entwickelt teilautonomen Gießroboter für Schlossgarten

Ein Gießroboter soll die Gartenarbeit im Schlosspark Pillnitz erleichtern. Forscher des Barkhausen Instituts und der TU Dresden haben einen Prototyp entwickelt.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Prototyp eines halbautonomen Gießroboters ist für erste Testfahrten im Schlosspark Pillnitz unterwegs. In der fast dreijährigen Entwicklungsphase haben acht Projektmitarbeiter der Barkhausen Institut gGmbH und der TU Dresden zusammen mit dem Gärtnerteam aus Pillnitz und Verantwortlichen der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) den Prototyp konzipiert und gebaut.

Dr. Christian Striefler, Geschäftsführer der SBG, zeigt sich stolz über die Entwicklung und spricht von einem "gigantischen Meilenstein".

Bedarf an Bewässerung wird weiter zunehmen

Durch den Klimawandel ist der Aufwand beim Gießen deutlich gestiegen. Hier setzt der Gießroboter an und wird perspektivisch beim Bewässern von Kübelpflanzen entlasten. Zusammen mit den Gärtnerinnen und Gärtnern werden beim Praxistest in den nächsten Wochen alle Funktionen erprobt.

„Durch den Klimawandel hat sich unser Aufwand für die gärtnerische Pflege um 25 bis 30 % erhöht. Wir brauchen deshalb innovative Lösungen, um unser Gärtnerteam zu unterstützen und zu entlasten. Der Gießroboter ist dabei ein besonders spektakulärer Lösungsansatz“, sagt Dr. Claudius Wecke, Leiter des Bereichs Gärten bei SBG.

Die Entwicklung des Gießroboters ist ein zentrales Ziel des vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) geförderten Projekts „Klimawandel in historischen Gärten“ der SBG.

Der Prototyp: Zahlen, Daten, Fakten 

Der Wassertank hat 400 Liter Fassungsvermögen. Der Roboter hat eine Zugkraft von 700 kg, wiegt eine halbe Tonne und fährt Schrittgeschwindigkeit. Die Entwicklungskosten liegen bei ca. 630.000 €. Davon stammen 10 % aus Mitteln des Freistaates Sachsen. Während der erste Prototyp erprobt wird, wird bereits ein baugleiches zweites Exemplar zusammengeschraubt.

Für seinen Einsatz im Gartendenkmal muss der Roboter optimal ausgestattet sein: Es galt, auf den Schutz der Wegedecke zu achten, den Besucherverkehr zu berücksichtigen, die Lautstärke gering zu halten sowie Wissen und Erfahrung aus dem Gartenbereich einzubeziehen.

Der Roboter wurde als Assistenzroboter konzipiert. Er arbeitet mit den Gärtnern zusammen und unterstützt sie bei der körperlich schweren Arbeit. Kontrolle und Steuerung des Roboters liegen in der Hand des Fachpersonals. Die Gartenfachkräfte bedienen durch ein kleines mobiles Steuerterminal mit Display und Tasten zur Eingabe.

Die Handhabung ist intuitiv und benötigt kaum Einarbeitung. Der Roboter agiert lediglich auf Befehl autonom, zum Beispiel bei der Tankfahrt für frisches Gießwasser. Zusätzlich kann der Roboter feste GPS-Punkte anfahren, z.B. um Material oder Werkzeug zu verteilen. 

Für den Prototyp wurde eine kettenbetriebene Roboterplattform mit extra breiten Profilen verbaut, um die Wege im Gartendenkmal zu schonen. Das ist vor allem aufgrund des hohen Gewichts im betankten Zustand notwendig. Der Roboter kann mit einem Akku bis zu sechs Stunden arbeiten und bewegt sich durch seinen Elektroantrieb und sein kompaktes Design leise und mobil. Ein Sicherheitsbereich ist mittels Laserscanner fest definiert. Betreten Gäste diesen Bereich, bremst der Roboter und schaltet sich ab.

Das kann der Roboter allein: Er befüllt sich an den Tankstellen im Park, er findet selbst den Weg zu gesetzten Wegpunkten im Park, er folgt automatisch den Gärtnerinnen und Gärtnern.

Hier braucht es das Fachpersonal: Bei der manuellen Steuerung, der Sensorauswertung von Wassermenge und Bodenfeuchte im Kübel, der Bewässerung über Schlauch und Düse und bei der Interaktion über Display und Bedienfeld.

Der Prototyp wird in den kommenden Monaten erprobt und optimiert. Bis er fertig ist und routiniert in der täglichen Gartenarbeit unterstützen kann, steht noch ein weiter Weg mit Zertifizierungen und Gutachterprozessen an. Geprüft wird, ob der Roboter zukünftig auch bei Transporten, der Wegepflege oder beim Winterdienst unterstützen kann.

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