Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

topplus Kampagne startet

Biogas ist Zukunft – schon heute!

Schneller, sofort verfügbar, erneuerbar, um Milliarden günstiger und heimisch: Diese Argumente pro Biogas wollen die Initiatoren der Kampagne „Lass es zu Berlin“ jetzt in die Öffentlichkeit tragen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Biogasbranche kämpft seit Jahren gegen ein schlechtes Image, viele Vorurteile und Fakenews an. Denn Biogasanlagen leisten schon heute einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren Energieversorgung. Das Problem: diese Leistungen werden von der Politik in ihrer Bedeutung für die Energieversorgung und volkswirtschaftlichen Potenziale nicht wahrgenommen. Stattdessen will die Bundesregierung mit einer milliardenschweren, fossilen Kraftwerksstrategie die Energieversorgung absichern und stellt gleichzeitig die Förderung für einen Großteil der heute schon laufenden Biogasanlagen ein.

Für die Biogasanlagenbetreiber fühlt sich das nicht nur wie eine Ohrfeige an; es geht um die Existenz vieler Menschen und nachhaltiger wirtschaftender Infrastrukturen.

Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Neue Kampagne

Angesichts dieser Tatsachen ist vier Biogasanlagenbetreibern der Kragen geplatzt und sie haben die Kampagne „Biogas ist Zukunft. Schon heute!“ initiiert. Sie wollen zeigen, dass Biogasanlagen schon heute einen wertvollen Beitrag zur Energieversorgung leisten und wesentlich kostengünstiger und schneller verfügbar sind als fossile Großkraftwerke.

„Aus unserer Sicht erkennt die Bundesregierung in ihrer Kraftwerksstrategie nicht an, dass Biogas und Biomasse die Lücke schließen können, die beim Ausbau von immer mehr Wind- und Solarenergie entstehen“, sagte Markus Appold, Betreiber der Biogasanlage „Natura“ in Herrieden (Bayern), auf der Pressekonferenz zum Kampagnenstart am 9. Oktober 2024. Die über 9000 Biogasanlagen in Deutschland könnten dazu einen wichtigen Beitrag leisten und wären eine große Chance für die Politik. Darum lautet das Motto der Initiatoren: „Lass es zu Berlin!“

Lückenschluss mit Biogas

„Mittlerweile haben wir über 60 % erneuerbare Energien im Stromnetz, vor allem Wind- und Solarenergie. Wir brauchen zur Unterstützung gesicherte Energien, die Strom produzieren, wenn  Wind und Sonne es nicht können“, ergänzt Martin Lass, Geschäftsführer der Bioenergie Gettorf (Schleswig-Holstein). Biogasanlagen decken zwar heute nur 9 % des Strombedarfs. „Aber richtig eingesetzt könnten sie viel mehr“, sagt er. Denn Biogasanlagen können, wenn sie technisch umgerüstet sind, flexibel und bedarfsgerecht Strom produzieren. Das ist künftig an nur noch 1000 Stunden der Fall, erwartet er. „Heute sind rund 5 GW Biogasleistung installiert. Wenn wir nur noch an 1000 Stunden im Jahr produzieren, können wir bis zu 30 GW abdecken und damit eine große Lücke schließen“, rechnet er vor.

Die Initiatoren der Kampagne berufen sich bei vielen Aussagen auf die kürzlich vorgestellte Studie der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, die der Fachverband Biogas im Frühjahr in Auftrag gegeben hatte und die Mitte September vorgestellt wurde. Über eine Nachrüstung von Biogasanlagen mit Biogasspeichern in Kombination mit der Überbauung bestehender Blockheizkraftwerke könnten danach bis 2030 rund 12 GW gesicherte Leistung zur Verfügung gestellt werden. In Kombination mit Wasserstoffkraftwerken stünden damit insgesamt 25,9 GW Reserveleistung zur Verfügung. „Das ist wesentlich schneller als die fossilen Großkraftwerke, die die Bundesregierung plant“, sagt Lass.

Batterie ist keine Konkurrenz

Immer wieder wird die Biogasbranche mit dem Argument konfrontiert, die gesicherte Leistung könnten Wind- und Solarparks in Kombination mit Batterien heute schon günstiger anbieten als Biogasanlagen. „Der Biogasspeicher auf meiner Anlage speichert 88 MWh, also 88.000 kWh Strom in Form von Gas. Wenn man das mit einer Lithium-Ionen-Batterie machen will, kostet das 40 Mio. €“, rechnet Lass vor. Die Speicherkapazität seiner Anlage liegt bei 60 bis 100 Stunden. „Batterien sind nur auf eine Zwischenspeicherung von 2 bis maximal 6 Stunden ausgelegt“, macht er deutlich.

Dabei spielt auch eine Rolle, dass die Biomasse ein unterschiedliches Gasbildungspotenzial hat. „Man kann z.B. im Sommer, wenn man wenig Wärme braucht, weniger Biogas machen. Das gelingt u.a. mit Landschaftspflegematerial“, weiß Lass aus Erfahrung. Denn für diese Materialien brauchen die Bakterien länger, weshalb der Output geringer ist. „Energieintensivere Substrate, die pro Tonne mehr Gas erzeugen, sind für uns als Wärmenetzbetreiber vor allem von Januar bis März interessant. Gleichzeitig ist da dann auch der Strombedarf am höchsten.“

Wärmeversorgung wichtig

Sehr interessant ist auch die Kombination mit Wasserstoff aus der Elektrolyse von Wind- und Solarstrom: Über die biologische Methanisierung kann er helfen, die Methanausbeute einer Anlage zu verdoppeln. Gleichzeitig ist Methan ein besseres Speichermedium als der reine Wasserstoff. „Zudem lässt sich die Abwärme eines Elektrolyseurs auch im Wärmenetz verwerten“, sagt er. Ergänzend dazu kommen Großwärmepumpen und Solarthermie-Freiflächeanlagen, die die Abwärme des Biogas-BHKW ergänzen und damit sehr viel regenerative Wärme bereitstellen können. „Wir bekommen daher zurzeit sehr viel Zuspruch von Bürgermeistern und anderen Kommunalvertretern, die nicht verstehen können, warum Biogasanlagen zur Versorgung von Wärmenetzen abgeschaltet werden müssen.“

Weitere Fakten zur Biogasbranche, Vorteile und Potenziale der Technik und die Forderungen der Branche, mit welchen einfachen Mitteln die Politik die Stilllegung vieler Anlagen jetzt noch verhindern kann, finden Sie auf www.biogas-ist-Zukunft.de  

top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.