Mit starkem Fundament startet einer der größten deutschen Biogasproduzenten, die Envitec Biogas AG, in ihr mittlerweile 23. Geschäftsjahr. So stehen nach Unternehmensangaben nach dem Markteintritt in Schweden Projekte in verschiedenen europäischen Wachstumsmärkten bevor.
Flüssiges CO2
Auch das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte im brandenburgischen Forst mit rund 200 Mio. € geht voran. So befindet sich die Verdoppelung der Eigenbetriebsanlage mit einer Kapazität von 700 m3 Biomethan pro Stunde im Probebetrieb.
Neben der jährlich produzierten zusätzlichen Menge von 63 GWh Biomethan, das aufgrund der Inputstoffwahl RED II-konform und damit auch als CO2 neutraler Kraftstoff geeignet ist, wird hier zudem flüssiges Kohlendioxid (Bio-LCO2) produziert. Diese kommt in der Lebensmittelindustrie, aber auch vielen weiteren Industriezweigen wie beispielsweise in der chemischen Industrie, zum Einsatz.
Neben Forst ist auch die Erweiterung der Eigenbetriebsanlage in Friedland abgeschlossen. Der bereits 2007 in Betrieb genommene Standort wurde umfangreich erweitert und produziert nun zusätzlich 43 GWh Biomethan pro Jahr, die genau wie in Forst für den Einsatz im Kraftstoffbereich zur Verfügung stehen.
Neustart nach Neuwahl?
Positive Signale erhofft sich der Anlagenbauer außerdem aus den bevorstehenden Neuwahlen in Deutschland. „Die bislang fehlenden langfristigen Perspektiven in der politischen Rahmensetzung verunsicherten viele in der Erneuerbaren-Branche und führten zu einem Rückgang an Investitionen in den Märkten Wasserstoff, grüne Mobilität und im Biogasanlagenausbau“, resümiert CEO Olaf von Lehmden. Im Sinne einer echten Technologieoffenheit gelte es, dringend sämtliche Erneuerbare konsequent zu nutzen – auch die Bioenergie mit ihren systemrelevanten Potenzialen.
Wind- und Solarprojekte
Neuerdings widmet sich Envitec Biogas im neuen Geschäftsjahr zudem vermehrt Wind- und Solarkraftprojekten. Die kürzlich gegründete Envitec Wind Solar GmbH & Co. KG wurde Teil des Unternehmensverbunds.
Die Unternehmensführung mache sich auch in den Mitarbeiterzahlen bemerkbar. „Im vergangenen Jahr ist unser Team auf rund 700 Kollegen gewachsen“, sagt von Lehmden. Auch wenn die Zahl aktuell stagniere, bekenne sich Envitec mit einer Rekordzahl von 18 Auszubildenden ganz klar zur Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. „Die Investition in junge Menschen ist nicht nur für unser Unternehmen, sondern vor allem auch für das gemeinsame Ziel der Klimawende unabdinglich“, betont der CEO.