Die vergangenen Tage waren politisch hitzig, die echten Temperaturen gingen dafür in den Keller. In Teilen Deutschlands rutschte das Thermometer nachts unter minus 15 Grad - mit Folgen für die Erdgasspeicher und die Preise.
Noch knapp 40 % Füllstand
Die leerten sich zusehends. Laut Bundesnetzagentur schrumpften die deutschen Erdgasbestände am 17. und 18. Februar jeweils um fast 1,4 Prozentpunkte - jeden Tag. Der Gesamtspeicherstand rutschte damit auf zuletzt gerade noch 40 % und ist damit nicht mehr weit weg von den bisherigen Tiefstwerten und fast ein Drittel weniger als im Vorjahr um diese Zeit.
Besteht nun die Gefahr, dass in Deutschland in den kommenden Wochen Engpässe und womöglich Rationierung drohen? Der Speicherverband Ines winkt ab. Nach seiner Einschätzung werden die vorhandenen Reserven für die verbleibenden kalten und kühlen Wochen gut ausreichen.
Gaspreise mit Luft nach oben
Anders sieht es bei den Gaspreisen aus. Die erreichten auch wegen der winterlichen Witterung Anfang Februar am Amsterdamer Terminmarkt mit mehr als 55 € je Megawattstunde (MWh) neue Höchststände. Seit dem Herbst hatte der Kurs demnach um mehr als 40 % zugelegt. Dazu hatten nach Angaben von Marktbeobachtern auch Windflauten und die Angst vor neuen Zollstreitigkeiten mit den USA beigetragen. Die Kurse aus der Zeit der Corona Krise und dem Beginn des Ukraine-Kriegs werden aber noch deutlich unterboten
Völlige Entwarnung kann dennoch nicht gegeben werden. Der europäische Ausstieg aus russischem Pipelinegas hat die Nachfrage nach Flüssiggas am Weltmarkt deutlich steigen lassen. Dass der Wettbewerb um den Energieträger LNG in absehbarer Zeit kleiner wird, darf bezweifelt werden.