Geld mit der Batterie des eigenen E-Autos verdienen? Ostrom macht das seit Januar 2025 möglich. Jetzt integriert der Berliner Energieanbieter acht weitere Hersteller neben Tesla in sein virtuelles Kraftwerk: VW, BMW, Mercedes, Skoda, Audi, Cupra, Seat, Mini.
Über 500.000 kWh, 16.000 Trades, 250.000 Ladeoptimierungen ist die bisherige Bilanz des ersten virtuellen Kraftwerks für E-Autos namens NeoGrid. Es vernetzt die Batterien von Elektrofahrzeugen virtuell und steuert Ladevorgänge flexibel auf Basis der aktuellen Netzsituation und der Strompreise.
So funktioniert es
Ein Virtuelles Kraftwerk (eng. Virtual Power Plant - VPP) verbindet flexible, dezentrale Stromanlagen (Heimspeicher, EV-Batterien, Wärmepumpe, etc.) über eine Software zu einem gemeinsamen Kraftwerk. NeoGrid macht das aktuell mit Batterien von E-Autos. Beim klassischen „Smart Charging" basieren die optimalen Ladezeiten dabei auf den Vortagespreisen (Day-Ahead-Markt) des dynamischen Tarifs.
Im Virtuellen Kraftwerk von Ostrom hingegen optimieren die zusammengeschlossenen EV-Batterien die Ladezeiten laufend anhand der Intraday-Preise. So lassen sich die Ladekosten weiter senken und Handelsgewinne erzielen, die dann an den Kunden ausgeschüttet werden, da die Preise im untertägigen Handel oft stark von den Vortagspreisen abweichen. Das passiert etwa, wenn der Wind nicht wie prognostiziert um Mitternacht, sondern erst am Morgen weht und die Preise dann günstiger sind als erwartet.
„Im Laufe eines Jahres können unsere Ostrom-Kunden bis zu 300 € pro angeschlossenem Gerät verdienen. Das kann also bei einem Haushalt mit Speicher, E-Auto und Wärmepumpe bis zu 1.000 Euro ausmachen”, erklärt Firmenchef Matthias Martensen.
Bislang bei vier Stromnetzbetreibern möglich
Das Virtuelle Kraftwerk NeoGrid läuft aktuell noch zwischen 22 Uhr und 5 Uhr morgens in den Übertragungsnetzgebieten TransnetBW, Tennet, Amprion und 50Hertz. Ostrom arbeitet nach eigener Aussage aber permanent daran, sein Angebot auszubauen und zum Beispiel die Ladefenster weiter zu öffnen und seinen Kunden damit noch mehr Flexibilität zu bieten.
Übrigens: Um noch mehr Kunden Zugang zu NeoGrid zu verschaffen, werden zukünftig auch Wallboxen integriert.