Die Energiewende hat zu historisch niedrigen Erzeugungskosten für Strom aus Solar- und Windenergie geführt, die bei nur 7 bis 8 ct/kWh liegen. Dennoch sind die Strompreise für Bürger sowie Unternehmen in Deutschland weiterhin sehr hoch. „Hauptursachen sind die hohen Netzkosten, Steuern und Umlagen, die dringend reformiert werden müssen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähig zu halten“, resümiert der Bundesverband Regenerative Mobilität (BRM) aus Erkner (Brandenburg).
Solarpaket zügig umsetzen
Ein entscheidender Schritt ist die zügige Umsetzung des beschlossenen Solarpakets 1, das noch auf die EU-Notifikation (Beihilfeprüfung) wartet. Nur so können geplante Sonderanlagen wie Agri-Solar wirtschaftlich tragfähige Gebote in Ausschreibungen realisieren.
Darüber hinaus ist laut BRM eine wirksame Gesetzgebung nötig, um die Netzstabilität sicherzustellen und die negativen Folgen hoher Strompreise, insbesondere für mittelständische Unternehmen, abzumildern.
Was muss die Politik noch gesetzlich tun, um die hohen Energiekosten zu senken? Hierzu hat der BRM folgende Forderungen:
Batteriespeicher
Netzentgelte für netzdienliche Batteriespeicher abschaffen
Netzdienlichkeit gesetzlich definieren und Speicherausbau fördern
Netzneutrale Fahrweise etablieren
Vergütung für effiziente Nutzung netzdienlicher Speicher
Bauliche Genehmigung von Speichern beschleunigen, Baukostenzuschüsse abschaffen
Einheitliche Begriffsdefinitionen schaffen
Dezentrale Energieversorgung und Netzkostenoptimierung
Strompreise für Endverbraucher senken
Netzverknüpfungspunkte (NVP) durch Solar- und Windkapazitäten überbauen lassen
Bürokratische Hürden für Agri-PV und erneuerbare Energien (EE) mit Mehrfachnutzungen abbauen
Beschleunigung des Wasserstoff-Marktes (H2-EEG)
Einführung eines H2-EEG mit Mindestpreis für grünen Wasserstoff (analog zum Erneuerbare Energien Gesetz im Stromsektor)
Strommix ab 2032 mindestens 85 % EE um den Deutschen Wettbewerbsvorteil einer hohen EE-Kapazität auszubauen
Wasserstoff als Reingas oder Mischgas handelbar machen und ins Gasverteilnetz einspeisen
Lokale Wasserstoffproduktion zur Reduktion des Netzausbaubedarfs nutzen
Grünen Wasserstoff als flexibles Speichermedium und Reservekraftwerk einsetzen
Ausbau der H2-Infrastruktur zur Sicherung hochqualifizierter Arbeitsplätze in unserer Industrienation
EEG als Grundlage für günstige Erzeugungspreise und Mittelstandsinvestitionen
EEG verteidigen und Kapazitätsförderung sicherstellen – Schaffung von nachhaltigen Arbeitsplätzen durch den Mittelstand
Weitere Erläuterungen
Der BRM hat in seinem Positionspapier zu jedem Punkt nähere Erläuterungen erstellt. Sie können diese hier als pdf herunterladen.