Fast auf jeder Biogasanlage gibt es kleinere Methanlecks. Mit einer regelmäßigen Überprüfung mit einem Methandetektor lassen sie meistens schnell finden und abstellen, zeigt das Forschungsprojekt „Repoweringmaßnahmen hinsichtlich zukünftiger Aufgaben von Biogasanlagen“ (kurz: REzAB). Das Projekt haben das Beratungsnetzwerk C.A.R.M.E.N. e.V. aus Straubing zusammen mit der TH Ingolstadt und der FH Münster und weiteren Partnern durchgeführt.
Typische Leckstellen
Die Wissenschaftler haben dabei verschiedene neuralgische Punkte in den untersuchten 14 Anlagen ausgemacht:
- offene Vorgruben, offene Überläufe,
- Service-Schacht am Tragluftdachsystem (Schraubverbindung zur Membran),
- Dichtungen bei Schaugläsern, Schächten, Drucksicherungen,
- Verschraubungen und Abdichtung der Gasmembran,
- Seildurchführung von Tauchmotorrührwerken und Flanschverbindungen,
- Feststoffeinträge.
„Abgeleitet von der TRAS 120 empfehlen wir eine wöchentliche Prüfung dieser Stellen mit einem einfachen Methandetektor“, sagt Victoria Grüner von der Abteilung Biogas und Landwirtschaft des Forschungsteams um Dr. Elmar Brügging an der FH Münster. Die Prüfung ist ebenfalls sinnvoll nach Erweiterungen oder anderen Arbeiten. Etwa alle drei Jahre sollte ein Dienstleister die Anlage zudem mit einer professionellen Gaskamera auf versteckte Lecks untersuchen. „Wichtig ist ein Prüfplan, damit man bestimmte Bereiche nicht übersieht“, sagt Grüner.
Abhilfe schaffen regelmäßiges Nachfetten der Seildurchführung, das Nachziehen von Schrauben usw. Auch sollten Dichtungen zeitnah getauscht werden, wenn sie verschlissen sind.
Leitfaden für den Weiterbetrieb
Weitere Informationen zur Effizienzsteigerung und zu neuen Geschäftsmodellen können Sie in dem kostenlosen Leitfaden „Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergehen?“ nachlesen, den die Technische Hochschule Ingolstadt mit der FH Münster und C.A.R.M.E.N. veröffentlicht haben. Er ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „Repoweringmaßnahmen hinsichtlich zukünftiger Aufgaben von Biogasanlagen“ (kurz: REzAB). Sie finden ihn unter www.carmen-ev.de