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Zubau an Photovoltaik: Großspeicher werden wichtiger

Schon über 10 GW Zubau an Solaranlagen in diesem Jahr - Trotzdem sinken Redispatchkosten - Innovationsausschreibung überzeichnet - Aiwanger beim Spatenstich für Großspeicher in Gersthofen.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Zubau an neuen Photovoltaikanlagen lag im September 2024 mit 960 MW auf dem zweitniedrigsten Stand des Jahres. Nur im August wurden weniger Anlagen installiert. Insgesamt gingen im laufenden Jahr aber immerhin 11,4 Gigawatt an neuen PV-Anlagen in Betrieb, zeigt die neueste Auswertung der Bundesnetzagentur anhand von Daten des Marktstammdatenregisters.

Auf Bundesländerebene entfiel das Gros des PV-Zubaus auf Bayern mit 2,71 GW vor Nordrhein-Westfalen mit 1,6 GW, Baden-Württemberg mit 1,56 GW und Niedersachsen mit 1,16 GW.

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Das Wachstum bei den Solaranlagen führt gerade mittags zur starken Absenkung der Strompreise bis ins Negative.

Kosten für Netzengpassmanagement sinken

Der Anteil von über 60 % erneuerbaren Energien im Stromsektor führt aber nicht, wie von Kritikern befürchtet, zu einer Zunahme der Redispatchkosten. Im Gegenteil: Die Übertragungsnetzbetreiber gehen zwischen 2025 und 2028 von deutlich niedrigeren Kosten in Höhe von 9 Mrd. € für das Netzengpassmanagement aus. Das entlastet die Volkswirtschaft und Verbraucher, berichtet der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE).

Größter Kostentreiber von Netzengpassmanagement-Kosten sind Redispatch-Maßnahmen. Das sind Eingriffe in die Stromerzeugung, um bestehenden Netzengpässen zu begegnen und das Netz stabil zu halten. Wenn an bestimmten Stellen im Stromnetz zu viel oder zu wenig Energie transportiert wird, regeln Netzbetreiber gezielt Kraftwerke hoch oder runter, um die Last auszugleichen. Wie hoch die Kosten für diese Maßnahmen sind, hängt stark von der Höhe der Strompreise ab. 

„Der russische Überfall auf die Ukraine und die Abhängigkeit Deutschlands von fossilem Gas haben die Energiepreise 2022 und 2023 massiv in die Höhe getrieben. Die fossile Preiskrise war somit ein großer Kostentreiber für das Netzengpassmanagement”, resümiert BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm. „Es ist erfreulich, dass die Übertragungsnetzbetreiber nun von sinkenden Kosten ausgehen. Das zeigt, dass sich die Energiepreise langsam normalisieren.” 

Daran hat auch der Ausbau der erneuerbaren Energien einen wichtigen Anteil. Laut Statistischem Bundesamt stammten im 1. Halbjahr 2024 mehr als 60 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Axthelm: „Der Spielraum für fossile Energien und somit für Preissprünge wird enger. Gleichzeitig führen sinkende Redispatchkosten zu niedrigeren Netzentgelten und somit zu niedrigeren Strompreisen für Endkunden.” 

Aus Sicht des BEE hat sich die Debatte um eine Aufteilung der einheitlichen Strompreiszone endgültig erledigt: „Die Prognose der Übertragungsnetzbetreiber hat ein wichtiges Argument der Befürworter abgeräumt. Der BEE hat stets darauf hingewiesen, dass die Redispatchkosten sinken, sobald die Energiepreise sinken. Das ist jetzt eingetreten. Wir sollten diese unnötige Debatte endgültig ad acta legen und stattdessen auf die Themen fokussieren, die wirklich wichtig sind: den Netzausbau sowie den Ausbau von Speichern und Flexibilitäten voranzutreiben und die Strommarktreform systemdienlich umzusetzen”, so Axthelm. „Damit schaffen wir langfristig ein stabiles und günstiges Energiesystem.”

Innovationsausschreibung stark überzeichnet

Um den Bau von Batteriespeichern in Kombination mit Solar- und Windparks anzureizen, hat der Gesetzgeber vor einigen Jahren die Innovationsausschreibung geschaffen. Teilnehmen können nur Anbieter mit Kombinationen von Windenergie- oder Solaranlagen mit Anlagen gesicherter Erzeugung abgegeben werden. Bei der jüngsten Ausschreibung, deren Ergebnisse die Bundesnetzagentur kürzlich bekanntgegeben hat, lag die ausgeschriebene Menge bei 583 MW. Es gingen 154 Gebote mit einer Gebotsmenge von 1.856 MW ein. Hiervon konnten 50 Gebote mit einer Gebotsmenge von insgesamt 587 MW einen Zuschlag erhalten. 

Die weit überwiegende Anzahl der Gebote bezog sich wie in den Vorrunden auf Anlagenkombinationen mit Solaranlage und Speicher. Erstmals wurden Gebote für Wind-Speicher-Kombinationen, hier im Umfang von 91 MW, eingereicht, von denen aber kein Gebot einen Zuschlag erhielt  - Windenergie zieht im direkten Kostenvergleich immer den Kürzeren. Von den 154 eingereichten Geboten wurden 18 Gebote vom Verfahren ausgeschlossen. 

Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt mit 7,09 ct/kWh deutlich unter dem Höchstwert von 9,18 ct/kWh sowie unter dem durchschnittlichen, mengengewichtete Zuschlagswert der Vorrunde von 8,33 ct/kWh. 

Die größten Zuschlags-Volumina entfielen auf Gebote für Standorte in Bayern (227 MW, 25 Zuschläge), gefolgt von deutlich geringerem Volumen für Standorte in Mecklenburg-Vorpommern (115 MW, sieben Zuschläge) und Rheinland-Pfalz (57 MW, drei Zuschläge).

Neuer Großspeicher in Gersthofen

Bayern ist wegen des starken Zubaus an Photovoltaikanlagen besonders beim Zubau von Batteriespeichern gefordert. „Netzdienliche Batteriespeicher sind eine wichtige Infrastruktur, damit der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien Sinn macht“, sagte Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger bei einem symbolischen Spatenstich für den geplanten Großbatteriespeicher mit einer Leistung von 12 Megawatt (MW) am LEW-Wasserkraftwerk in Gersthofen bei Augsburg. Der neue Speicher sei ein Schlüsselelement zur schnellen und effizienten Integration weiterer erneuerbarer Energien im schon heute stark ausgelasteten Verteilnetz.

Großbatteriespeicher unterstützen die Netzintegration regenerativer Erzeugungsanlagen und tragen bei netzdienlicher Betriebsweise dazu bei, dass die bestehenden Netze besser ausgelastet werden können, weil die in Spitzenzeiten erzeugte Überschussenergie gespeichert und später wieder abgerufen werden kann.

Zudem sei Wasserkraft eine zuverlässige, heimische und dezentrale erneuerbare Energiequelle. „In Bayern ist sie schon heute eine wichtige Säule beim Umbau der Energieversorgung; liefert einen wertvollen Beitrag zur Versorgungssicherheit – unabhängig von Sonne und Wind. Bayern ist bei der Wasserkraft bundesweit führend, produziert rund 60 % des gesamtdeutschen Wasserkraftstroms. Und wir wollen sie weiter ausbauen", erklärte der Energieminister.

Aiwanger gratulierte der LEW Wasserkraft außerdem zur Aufnahme als Unterstützer in das "Team Energiewende Bayern". Die Initiative wurde 2020 ins Leben gerufen, um eine objektive, vertrauenswürdige Orientierung bei der Energiewende zu geben. Zu den Unterstützern gehören fast 70 bayerische Kommunen, Unternehmen und Verbände.

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