Die TA Luft sieht vor, dass genehmigungsbedürftige Anlagen für die Jung- und Legehennenhaltung ihre Ammoniak- und Geruchsemissionen reduzieren müssen. Um die Mitglieder bei der Auswahl geeigneter Minderungsverfahren zu unterstützen, hat der BVEi Emissionsmessungen in Legehennenställen hinsichtlich Ammoniak (NH3) und Geruch in Auftrag gegeben.
In einer Voruntersuchung sollte zunächst das Minderungspotenzial unterschiedlicher Verfahren identifiziert und im Hinblick auf den möglichen Erfolg beurteilt werden. Das erfolgversprechendste Verfahren des Vorversuchs wird in einer tiefergehenden Untersuchung u. a. dazu genutzt, einen konkreten Emissionsfaktor anhand einer wissenschaftlich fundierten Messreihe abzuleiten.
Das fanden die Prüfer heraus
Die Voruntersuchung lieferte wichtige Erkenntnisse, die für das Ergebnis der nachfolgenden Untersuchung von Bedeutung sind:
Der größte Anteil der NH3-Emissionen geht von der Mistauflage im Scharraum und nicht von dem auf den Kotbändern gesammelten Kot aus.
Die Häufigkeit des Kotabräumens (Kotbandabdrehen) hat einen deutlichen Einfluss auf die NH3-Emissionen. Ein dreimaliges Kotbandziehen kann die NH3-Emissionen im Vergleich zum heute verbreiteten einmaligen bzw. zweimaligen Kotbandab-drehen weiter reduzieren.
Die Einstreulösung „ImproBed“ der Firma Grillo kann auch bei einem Einsatz im Scharraum von Jung- und Legehennenställen durch eine pH-Wert-Absenkung zur Minderung der NH3-Emissionen führen.
Die Erkenntnis aus den Emissionsmessungen in den Masthähnchenställen bestä-tigte sich in dieser Voruntersuchung: eine hohe Luftfeuchtigkeit und ungedämmte Ställe beeinträchtigen jedoch die Wirkung von ImproBed. Seine optimale Wirkleis-tung wird in wärmegedämmten Ställen mit niedriger Luftfeuchte erreicht.
Das ist die Alternative zur Abluftreinigungsanlage
Im Ergebnis der Voruntersuchung wurde festgestellt, dass die in Frage kommenden Varianten „dreimaliges Kotbandabdrehen ohne und mit Einsatz der Einstreulösung ‚ImproBed‘ im Scharrbereich“ nach jetzigem Stand eine mögliche Alternative zum Einbau einer Abluftreinigungsanlage zur Minderung von Ammoniak und Geruch darstellen könnten.
Großer Hauptversuch ist gestartet
Nun ist der Hauptversuch angelaufen. Nach einem festgelegten Prüfschema über drei verschiedene Jahreszeiten (Winter, Übergang, Sommer) und an vier verschiedenen Standorten werden Emissionsmessungen durchgeführt. Ziel ist, dass mit den Messungen die Minderungserfordernisse nach TA Luft erreicht werden und eine weitere alternative Minderungsmaßnahme zum Abluftwäscher künftig zur Verfügung steht.
Weiterhin sollen Aussagen zur Bestimmung der Wirkdauer des Einstreumittels „Impro-Bed“ in Legehennenställen aus den Ergebnissen abgeleitet werden. Die Ergebnisse erwarten wir bis Ende des Jahres.
Mitgliedsunternehmen stellen die Finanzierung dieser großangelegten und wissenschaftlich begleiteten Emissionsmessungen sicher und tragen die Kosten in Höhe von rund 400.000 € (netto) gemeinsam.