Die Fachwelt beschäftigt sich schon länger mit ressourceneffizienten Futtermitteln und neuen Mischfutterkonzepten, die einen Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft leisten und sich positiv auf das Tierwohl auswirken.
Zu nennen ist hier das Projekt 6-R, dass sich mit dem Anbau von regionalen Futtermitteln in der Schweinehaltung beschäftigte. Konkret ging es um die Nutzung von Roggen, der im Vergleich zu anderen Getreidearten weniger Dünger benötigt, einen niedrigeren Wasserbedarf hat und generell eine sehr gute Pflanzengesundheit besitzt.
In einem neuen Forschungsprojekt namens FUETURE geht es nun um Masthähnchen (Broiler). Mit an Bord sind KWS, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) sowie die TH Bingen und die IFF.
Was sind ressourceneffiziente Futtermittel für Geflügel?
Untersucht wird die ressourceneffiziente Nutzung von Futtermitteln in der Geflügelhaltung. Regionale Proteinträger wie die Erbse, der Anbau spezieller, früher Körnermaissorten und Roggen als klimaangepasste Getreideart könnten auch hier einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Produktion von tierischen Lebensmitteln leisten.
„Der Fokus unserer wissenschaftlichen Studien liegt auf Untersuchungen zu den Besonderheiten von Roggen sowie Erbse, Ackerbohne und heimischer Sojabohne in der Geflügelernährung und auf potenziellen Effekten auf Tiergesundheit und Tierwohl“, sagt Prof. Dr. Christian Visscher, Leiter des Instituts für Tierernährung der TiHo.„Vorweg erfolgt eine Ermittlung des Futterwertes an der TH Bingen.“
KWS liefert Sorten
Ziel ist, wissenschaftlich den ökologischen Fußabdruck eines innovativen Fütterungskonzeptes für Geflügel zu ermitteln. „Als Pflanzenzüchter bieten wir ein breites Portfolio an Kulturarten an und entwickeln moderne Sorten, die zunehmend ressourceneffizienter werden“, sagt Dr. Peter Hofmann, Vorstand bei KWS und unter anderem verantwortlich für den Geschäftsbereich Getreide. „Vor diesem Hintergrund macht sich KWS für innovative und nachhaltige Fütterungskonzepte stark. Die Förderung dieses Projektes durch das BMEL unterstreicht unsere strategische Ausrichtung.“
Erfolgreiche Versuche bei Schweinen
Für die Fütterung von Schweinen ist dies auf Basis der wissenschaftlichen Daten aus dem 6-R-Projekt bereits gelungen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine roggenbetonte Fütterung von Schweinen sowohl die Tiergesundheit fördert als auch CO2-Emissionen in der Tierhaltung deutlich senkt.
Betrachtet man die Bereiche Anbau von Futtermitteln, Tierhaltung und Schlachtung, dann kommen rund 60 % der schädlichen CO2-Emissionen des Schweinefleisches aus der Fütterung. Der wissenschaftliche Nachweis ist erbracht, dass durch eine roggenbetonte Schweinefütterung rund 20 bis 30 % der CO2-Emissionen bis zur Schlachtung eingespart werden können. Für das daraus entwickelte nachhaltige Fütterungskonzept erwartet KWS noch in diesem Jahr eine Zertifizierung.
Mit einem breiten Produktportfolio an Kulturarten und digitalen Tools entwickelt KWS übrigens unter Seed2FEED Lösungen für eine nachhaltige, ressourcenschonende und ökonomische Tierfütterung.