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Schweiz besiegelt Ende des Kükentötens

Die Schweizer Eierproduzenten verzichten ab 2025 auf das Kükentöten. Stattdessen setzen die Erzeuger freiwillig auf eine Früherkennung mittels In-ovo-Geschlechtsbestimmung.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Schweizer Eierbranche wird bis Ende 2024 das reguläre Töten männlicher Küken beenden. Das hat die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten (Gallosuisse) mitgeteilt.

Stattdessen setzt die Branche künftig auf eine Früherkennung mittels In-ovo-Geschlechtsbestimmung. Diese ermöglicht die Feststellung des Geschlechts von Küken vor dem Ausbrüten, und zwar bereits am elften bis zwölften Tag der Bebrütung, bevor das Schmerzempfinden der Küken einsetzt.

Orbem-MRT für alle

Laut Gallosuisse soll in der konventionellen Produktion das Geschlecht mittels Magnetresonanztomographie (MRT) ermittelt werden. Dabei wird das Ei durchleuchtet, und das Geschlecht durch einen KI-Algorithmus identifiziert. Eier mit männlichen Embryos werden dann aussortiert.

Geplant sei, diese Technologie ab Anfang 2025 in den beiden einzigen Schweizer Brütereien einzusetzen. Bis Ende 2025 sollen die Prozesse eingespielt und voll implementiert sein. Entwickelt wurde diese Technik vom deutschen Start-up-Unternehmen Orbem.

Ab 2026 auch bei Bio kein Kükentöten mehr

Im Biobereich hatte der Dachverband Bio-Suisse schon Ende 2021 entschieden, dass ab 2026 keine männlichen Küken mehr getötet werden dürfen. Die In-ovo-Geschlechtserkennung ist für Bio-Eier jedoch nicht erlaubt.

Stattdessen erfolgt nach Angaben von Gallosuisse der Ausstieg schrittweise über die Aufzucht von Bruderhähnen der Legelinien und der Haltung von Zweinutzungshennen. Schon jetzt werde bereits die Hälfte der Bruderhähne aufgezogen. Bis Ende 2025 sollen es dann gemäß den Bio-Richtlinien 100% sein.

Leichte Preiserhöhung zu erwarten

Bei der Gallosuisse geht man davon aus, dass sich die Kosten für die Geschlechtsbestimmung im Ei auf rund 3 sfr (3,2 €) netto pro weibliches Küken belaufen werden. Es sei zu erwarten, dass die verkaufsfähigen Eier in der Direktvermarktung deshalb je nach Kategorie um bis zu 1,5 Rappen (1,6 Cent) teurer werden.

Bei der Verkaufspreisgestaltung blieben die Unternehmen jedoch wie in der Vergangenheit „unabhängig und frei“. Mit einer leichten Preiserhöhung sei aber auch bei den Bio-Eiern zur rechnen, weil unter anderem die Fleischproduktion bei den Bruderhähnen aufwendiger sei, so der Branchenverband.

Erste Land komplett ohne Kükentöten

Gallosuisse hob hervor, dass die Schweiz weltweit erste Land sei, in dem die gesamte Eierbranche eine freiwillige, vom Gesetzgeber unabhängige Lösung gefunden habe. Sie stelle einen wichtigen Weg dar, um sowohl kontrovers diskutierten Praktiken entgegenzutreten als auch mit den fortschreitenden wissenschaftlichen und technologischen Möglichkeiten Schritt zu halten.

In anderen Ländern sei der Ausstieg aus dem Kükentöten durch staatliche Gesetze vorgeschrieben worden, betonte der Verband. So sei in Deutschland das Kükentöten seit dem 1. Januar 2022 verboten, und in Frankreich seit dem 1. Januar 2023. Zum gleichen Datum habe Österreich das Kükentöten gesetzlich geregelt. Italien habe ein Verbot für 2027 angekündigt.

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