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topplus Legehennenhaltung

Wenn das Ei Falten wirft

Ist die Legehenne krank, zeigt sich dies häufig auch an der Eischale. Hinweise auf den Gesundheitsstatus geben auch die innere Eiqualität und die Legeleistung. Ein Impfkonzept hilft vorzubeugen.

Lesezeit: 5 Minuten

Weisen Eier eine schrumpelige und faltige Schale auf oder haben sandpapierartige Auflagerungen an den Polen, ist die Henne krank. Bei braunen Eiern kann ein Farbverlust hinzukommen.

Weiterer Hinweis: Bei einem frisch aufgeschlagenen Ei läuft das Eiweiß wässrig auseinander. All dies sind Symptome einer Infektiösen Bronchitis (IB). Diese verursacht unter anderem eine Entzündung in den Kalkbildungszellen der Henne.

Das richtige Impfkonzept

Es gibt viele verschiedene Impfstoffe gegen die IB. Ein Nachteil ist, dass diese keinen Kreuzschutz gegen andere Stämme bieten. Deshalb empfiehlt Dr. Andreas Bublat vom Unternehmen Lohmann Breeders, mit dem Betriebstierarzt abzuklären, welche IB-Stämme aktuell im Feld aktiv sind, um die Impfung darauf abzustimmen.

Bublat war einer der Referenten auf der von Lohmann Deutschland organisierten „Tech School“ für Praktiker in Cuxhaven.

Junghennen zielgenau impfen

Um Einbußen in der Legeleistung, insbesondere um die Legespitze herum, zu vermeiden, ist es erforderlich, dass bereits Junghennen mit dem entsprechenden IB-Stamm geimpft werden. Eine Kombination verschiedener Impfstoffe funktioniert gut, so Bublat.

Sofern verschiedene Stämme nacheinander geimpft werden, muss ein Abstand von mindestens 14 Tagen dazwischenliegen. Ansonsten schlägt die zweite Impfung nicht richtig an, weil die Immunzellen sich noch mit der ersten Impfung auseinandersetzen. Regelmäßiges Nachimpfen ist Standard.

Ein nur bei braunen Hennen auftretendes Problem ist das „Egg Drop Syndrom“ (EDS). Die Legeleistung nimmt hierbei deutlich ab, um mehr als 40 %. Dies kommt auch daher, dass die Hennen die oft schalenlosen Eier unbemerkt fressen.

Hartnäckige Mykoplasmen

Gleichzeitig sinkt dadurch die Futter- und Wasseraufnahme – dies ist ein weiterer Hinweis auf die Erkrankung. Inzwischen ist diese jedoch gut zu kontrollieren, erläuterte Bublat. Elterntiere müssen EDSfrei sein. Außerdem gibt es für die Junghennen eine Impfung in der 14. bis 18. Lebenswoche. Deren Wirkung hält lebenslang an.

Schalenlose Eier sowie ein Farbverlust der Schale können jedoch auf unterschiedliche Krankheiten hinweisen, gab Bublat zu bedenken. Häufig zeigen diese Symptome auch an, dass die Tiere unter Stress stehen.

Türöffner für weitere Erreger

Legen die Hennen plötzlich Eier, bei denen der spitze Pol stumpf wird, welcher zudem dünnschalig und brüchig ist, steckt eine Infektion mit Mykoplasma synoviae dahinter. Oft ist diese Infektion ein Türöffner für weitere Erreger. Die Tiere können mit Antibiotika behandelt werden.

Es gelingt damit jedoch nicht, den Bestand von Mykoplasmen frei zu machen, so Bublat. Dies gilt insbesondere, wenn verschiedene Altersgruppen gleichzeitig gehalten werden. Deshalb ist beim folgenden Durchgang eine Impfung angezeigt. Sinnvoll ist es, nur eine Altersgruppe auf dem Betrieb zu halten.

Wird mit Medikamenten entwurmt, dürfen Bio-Eier in dieser Zeit nicht als solche vermarktet werden. Eine Verwurmung ist daher insbesondere im Biobereich ein zunehmendes Problem.

Würmer können ins Ei gelangen

Bei einem massiven Befall der Henne wandern die Würmer aus dem Darm in Richtung Kloake und können von dort in den Legedarm eindringen. So kann ein Wurm durchaus ins Ei oder auf die Eischale gelangen.

Würmer sind zudem Wegbereiter für weitere Probleme. Eine Infektion mit E. coli erfasst einen verwurmten Bestand deutlich heftiger, die Mortalität ist höher. Auch steigt die Gefahr für einen Befall mit Salmonellen.

Schwierig ist bei verwurmten Hennen zudem das Impfen. Hierbei fällt die Immunantwort nämlich deutlich geringer aus, es werden weniger Antikörper gebildet. Bei einer Verwurmung wird auch die Calciumaufnahme aus dem Darm schlechter, was sich entsprechend auf die Eischalenqualität auswirkt. Weiterhin kann die Schalenfarbe sich verändern.

Eine extra Calciumschicht

Eier, die über der Kutikula eine extra Schicht Calcium tragen, zeigen an, dass das Ei sich zu lange im Legedarm aufgehalten hat. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich: Vielleicht wollte das Huhn legen und es gab kein freies Nest. Manchmal ist auch das Lichtmanagement nicht optimal auf die Herde abgestimmt. Das Auftreten einiger solcher Eier hält Bublat für vertretbar. Steigt die Zahl jedoch an, muss die Ursache dafür gefunden werden. Die extra Schicht Calcium ist übrigens mit einem feuchten Finger abwischbar.

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Auf Uniformität der Hennen achten

Eine besondere Vorbereitung der Hennen ist für eine längere Haltungsdauer erforderlich. „Die Aufzucht endet nicht mit dem Umstallen, sondern dauert bis zur 30. Lebenswoche“, sagte Mark Allen von Lohmann Breeders.

Eine große Bedeutung hat hierbei die Ausbildung des Skeletts als Calciumspeicher. Nicht nur dafür kommt es auf eine ausbalancierte Fütterung an, die die Hennen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Das Futter muss so konzipiert sein, dass die Tiere es nicht selektieren können. Wichtig ist, die Anzahl und Uhrzeit der Fütterungen nach dem Umstallen beizubehalten.

Anstatt das Körpergewicht an einem bestimmten Zeitpunkt zu beurteilen, hält Allen es für wichtiger, die Entwicklung des Körpergewichtes der Herde im Blick zu haben. Entscheidend sei die Uniformität. Ist sie zu niedrig (unter 85 %), sollte eine zusätzliche Fütterung eingebaut werden. Bei einer Blockfütterung sind 45 bis 60 Minuten Abstand sinnvoll. Hennen können im Muskelmagen 30 bis 50 g Futter speichern und sind dadurch etwa fünf Stunden satt. Zur Überprüfung empfahl Allen einen Check des Kropfes.

Die erste Fütterung am Tag sollte eine Stunde nach dem Start der Beleuchtung erfolgen. Die in der Futterkette vorhandenen Reste enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, die dann zuvor von den Hennen aufgenommen werden.

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