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"In jedes Dorf gehört ein Bauernhofkindergarten"

Anne-Marie Muhs’ „Wurzelkinder“ in Krummbek (Schleswig-Holstein) war der erste Bauernhofkindergarten in Deutschland. Die Bauernhofpädagogin, Gründerin und Betriebswirtin hat fünf eigene Kinder.

Lesezeit: 2 Minuten

Frau Muhs, Sie haben vor 23 Jahren den ersten Bauernhofkindergarten in Deutschland gegründet. Inzwischen gibt es 88 solcher Einrichtungen. Ein Erfolg, den Sie mitverantworten?

Muhs: Es ist eine schöne Entwicklung, die die Bauernhofkin­dergärten gemacht haben. Gleichzeitig finde ich, dass es zu wenige Einrichtungen sind. In jedes Dorf gehört ein Bauernhofkindergarten! Daran, dass es inzwischen diese Zahl an Einrichtungen gibt, fühle ich mich durchaus beteiligt. Durch die Gründung von „Kita Natura eG“ haben wir, Larissa Schweizer und ich, mit Gründungs­beratung und Trägerschaften vielen ­Initiativen beim Einstieg geholfen.

Was hat Ihre Familie damals dazu ­gesagt, dass Sie einen Bauernhofkindergarten gründen wollten?

Muhs: Mein Mann hat das Projekt skeptisch beäugt. Er war der Meinung, dass ich mit fünf kleinen Kindern und dem Betrieb genug um die Ohren hatte. Mir aber war es wichtig, das Konzept auf unserem Hof umzusetzen. Meine Familie hat bald erkannt, welchen Schatz wir Kindern bieten können. Bei den Behörden hingegen habe ich viel Überzeugungsarbeit gebraucht.

Welche Bedeutung haben ­Bauernhofkindergärten?

Muhs: Durch die Einrichtungen wird die Landwirtschaft wieder in den ­Mittelpunkt der Dörfer gerückt. Kinder, die solche Institutionen be­suchen, lernen viel über Tierhaltung, ­Lebensmittelerzeugung und das, was Bäuerinnen und Bauern leisten. Sie wertschätzen die Arbeit und nehmen das mit nach Hause in die Familien.

Birgt ein solches Konzept auf dem Hof kein Risiko?

Muhs: Die Kinder sind das Umfeld gewohnt. Sie wissen, dass der Bauernhof kein Spielplatz ist. Gleichzeitig lernen sie, im Alltag Herausforderungen und Risiken einzuschätzen. Das Kinder­gartengelände ist bei uns mit zwei Toren vom landwirtschaftlichen Betrieb ­getrennt. Sobald wir mit ihnen durch die Tore treten, wissen die Kinder, dass sie sich angepasst verhalten müssen.

Haben Sie zu Zeiten des Fach­kräftemangels Probleme, Erzieher oder Erzieherinnen zu finden?

Muhs: Nein, bei uns sind tatsächlich noch die Erzieherinnen der ersten Stunde mit dabei. Das Konzept überzeugt und lockt bei Bedarf auch neue Mitarbeiterinnen an. Die Freude der Kinder strahlt auf die Erzieherinnen ab. Und nicht nur auf sie, sondern auch auf die Mitarbeiter im Betrieb.

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