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Regierungswechsel Umnutzung von Stall und Scheune Aussaat im Frühling

Kein Tabuthema mehr

Suizide in der Landwirtschaft: Das Thema politisch angehen

Eine neue Arbeitsgruppe will Themen zur seelischen Gesundheit der Landwirte aus dem Tabu holen. Zudem soll die Problematik der Suizidalität stärker in politische Entscheidungen einfließen.

Lesezeit: 3 Minuten

Suizidalität ist auch bei Landwirten und anderen Menschen in der Grünen Branche ein Thema, dass immer häufiger angesprochen wird. Dies ist auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen, die oftmals sehr belastend sind und sich gegenseitig bedingen. Hierzu zählen eine hohe Arbeitsbelastung, finanzielle Herausforderungen, Extremwetterereignisse, rechtliche Zwänge und ein Imageproblem. Diese Faktoren treffen oftmals auf komplexe Familien- und Betriebsdynamiken. So können zugespitzte Krisen entstehen, in denen Suizidalität zu einer großen Gefahr wird.

Komplexe Herausforderungen für Landwirte

Es gibt zwar verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote, sowohl gesellschaftlich, psychosozial als auch landwirtschaftlich-spezifisch. Allerdings findet noch nicht ausreichend Austausch zwischen den Institutionen statt. Hinzu kommt, dass viele Menschen noch Vorbehalte haben, Hilfen bei psychischen Krisen, besonders bei Suizidalität, in Anspruch zu nehmen.

Suizidprävention: Austausch zwischen Institutionen fehlt

Vor diesem Hintergrund hat sich nun die Arbeitsgruppe „Suizidprävention in der Grünen Branche“ gegründet. Sie ist Teil des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro) und hat sich zum Ziel gesetzt, die Vernetzung von Beratungsorganisationen und Initiativen zur Suizidprävention zu fördern. Außerdem soll das Thema „Suizidalität“ gesellschaftlich enttabuisiert und Suizidalität in der Grünen Branche als Thema in politische Entscheidungen eingebracht werden.

Zusammenschluss zum Wohl der Landwirte

Vertreten sind in der Arbeitsgruppe unter anderem der Deutsche Bauernverband, der Bayerische Bauernverband, der Bund der Deutschen Landjugend, die Bundesarbeitsgemeinschaft Familie und Betrieb, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, das Evangelische Bildungswerk in Württemberg, das Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).

Krisenhotline und Präventionsangebote

Bereits jetzt können sich Landwirtinnen und Landwirte in Krisensituationen beispielsweise an die Krisenhotline der SVLFG wenden. Sie ist 24/7 unter 0561 785-10101 erreichbar. Am anderen Ende der Hörers erreichen Sie geschulte Psychologinnen und Psychologen, die mit den komplexen Themen der Landwirtschaft vertraut sind.

Für den Erhalt und zur Förderung der seelischen Gesundheit bietet die SVLFG zudem mit der Kampagne „Mit uns im Gleichgewicht“ maßgeschneiderte Gesundheitsangebote für Landwirtinnen und Landwirte sowie andere Versicherte in der Grünen Branche an. Informationen dazu erhalten Sie unter 0561 785-10512 oder hier auf der Homepage der SVLFG.

Weitere Hilfsangebote haben wir zudem hier für Sie aufgelistet. Darüber hinaus umfasst unsere Themenseite „Mentale Gesundheit“ viele Infos, Reportagen und Leserstimmen.

Ein Interview mit Psychologin und Supervisorin Birgitta Thiel, die für die Krisenhotline und das Einzelfallcoaching der SVLFG arbeitet, finden Sie hier.

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