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So verbindet Stephanie Lange Landleben und Karriere

Vom Hof in die Buchwelt: Bauerntochter Stephanie Lange über die Vereinbarkeit von Familie und Karriere auf dem Land und die Fähigkeit, lösungsorientiert, statt problemorientiert zu agieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Stephanie Lange (57) ist auf einem Hof mit Tierhaltung in Südwestfalen aufgewachsen. Heute ist sie mit ihrer Familie in Oberbayern (Aßling) daheim. Sie arbeitet nach 20 Jahren Führungsverantwortung in der Buchbranche als Vertriebsberaterin und Coachin, u. a. für Frauen in Führungspositionen und bei den LandFrauen.

Frau Lange, Sie sind auf einem Hof aufgewachsen, heute arbeiten Sie als Vertriebsberaterin und Coachin. Wie kam es dazu?

Lange: Wir waren vier Schwestern und der Wunsch meiner Eltern war, dass ich in die landwirtschaftliche Hauswirtschaft gehe. Doch ich hatte meinen eigenen Kopf und landete nach dem Abi zufällig in der Welt des Buchhandels. Dort habe ich mich bis ins Management hochgearbeitet. Ich wollte immer führen. Verantwortung übernehmen und Selbstwirksamkeit spüren, das sind Werte meiner bäuerlichen Kindheit.

Ich möchte Mut machen, den ländlichen Raum mitgestalten und praktische Lösungen finden."
Stephanie Lange

Welchen Rat hätten Sie als ­Vertriebsprofi für die Agrarier?

Lange: Ich verstehe die Landwirte und auch den Frust, den man oft in der Branche spürt, gerade bei Konflikten mit der Gesellschaft. Ich würde mir mehr Gelassenheit und Verständnis von beiden Seiten füreinander wünschen, nach dem Motto: „Dein Bedürfnis ist relevant, meins aber auch. Lass uns einen Konsens finden.“ Dabei kommt es sehr auf die Sprache an, die man nutzt und die Fähigkeit, lösungsorientiert, statt problemorientiert zu agieren.

Ihre Erfahrungen als Führungskraft geben Sie auch an andere Frauen weiter…

Lange: Ja, ich coache viele Frauen. Nachdem ich im Beruf Fuß gefasst hatte, habe ich mir eine Führungsposition gesucht, die mit meinem Familienwunsch vereinbar war. Das war nicht immer leicht als Vollzeit-Managerin mit Kindern auf dem Land – Stichwort Betreuung. Deshalb engagiere ich mich auch bei den LandFrauen.

Was motiviert Sie für das Ehrenamt?

Lange: Die LandFrauen sind unglaublich bodenständig, engagiert und tatkräftig. Ich möchte Mut machen, den ländlichen Raum mitgestalten und praktische Lösungen finden. Bei den Themen, die uns bewegen, können wir LandFrauen noch viel erreichen.

Denken Sie oft an Ihre Zeit auf dem Hof zurück?

Lange: Ich habe Mühe, die Landwirtschaft nicht zu nostalgisch zu sehen. Die Bauern haben einen sehr harten Job, der komplexe Anforderungen an die Menschen stellt. Aber ich bin ­sicher, man bleibt ein Leben lang ein Bauernkind. Die Liebe zur Natur und zu den Tieren habe ich an meine zwei Kinder weitergegeben. Ich denke oft zurück: Heiligabend sind wir z. B. in den Wald gegangen und haben den Hasen und Rehen etwas hingelegt – das sind Lieblingsmomente, die ich nicht vergesse.

Ihre Meinung ist gefragt

Welche Erfahrungen haben Sie mit bei der Vereinbarung von Familie und Beruf auf dem Land gesammelt? Welche Erfahrungen würden Sie in einem Coaching zu dem Thema an andere Frauen weitergeben oder bei welchen Themen und Problemen wünschen Sie sich einen stärkeren Austausch untereinander?

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