In diesem Jahr haben sich107 Frauen aus 34 Ländern für den "Women in Ag Award" beworben. Nun stehen die Gewinnerinnen fest, die Preise wurden in den vier Kategorien Landwirtschaft, Agribusiness, Bildung sowie Technik und Forschung vergeben. Im Fokus stehen besondere Leistungen für die Entwicklung der lokalen, nationalen und internationalen Landwirtschaft.
Die Preisträgerinnen
In der Kategorie "Technik und Forschung" gingen gleich zwei Preise nach Deutschland:
Annika Behler hat ein Projekt zur KI-gesteuerten Erkennung von Bodenverdichtungen geleitet, große landwirtschaftliche Drohnen getestet und entwickelt derzeit ein automatisiertes System zur Stickstoffversorgung. Alle ihre Projekte zielen darauf ab, die Effizienz zu verbessern und die Umweltauswirkungen in der Landwirtschaft zu verringern. Die Agrarwissenschaftlerin arbeitet am Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte (IASP) in Berlin.
Katharina Berse arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann zusammen auf einem landwirtschaftlichem Betrieb mit Ackerbau und Viehzucht. Sie ist Biotechnologin und hat mit ihrem Team bei Evonik Creavis eine Lösung zur Stabilisierung gramnegativer Bakterien in flüssigen Formulierungen entwickelt, um eine nachhaltigere Landwirtschaft zu fördern.
Was ist der „Women in Ag Award“?
Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Dahinter steckt eine internationale Jury mit Vertreterinnen der landwirtschaftlichen Praxis, der Wissenschaft sowie von Organisationen und Medien. Der Award würdigt die Arbeit von Frauen, die in der Landwirtschaft, im Agribusiness sowie in Hochschulen und Organisationen des landwirtschaftlichen Sektors tätig sind. Die Auszeichnung wird von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) und dem Women in Ag Magazin auf der diesjährigen Eurotier in Hannover verliehen.
In der Kategorie "Landwirtschaft" konnte ich unter anderem Jana Gäbert über eine Auszeichnung freuen. Die Landwirtin, Wissenschaftlerin und Mutter ist Mitglied der Geschäftsführung bei der Agrargenossenschaft Trebbin eG in Ostdeutschland. Sie setzt sich für eine „unkonventionelle konventionelle Landwirtschaft“ ein, die eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis schlägt, um dem Klimawandel zu begegnen, und dabei den Schwerpunkt auf Biodiversität, Nachhaltigkeit und Innovation legt. Außerdem engagiert sie sich für faire Milchpreise, biologische Vielfalt und die Gleichstellung der Geschlechter im männerdominierten Agrarsektor.
In der Kategorie "Bildung" wurde die Wissenschaftlerin Helen Louton ausgezeichnet. Sie ist Professorin für Tiergesundheit und Tierschutz an der Universität Rostock und zeichnete sich in der Begründung der Jury durch innovative Lehrmethoden, praxisorientierte Lösungen und interdisziplinäre Ansätze aus. Mit der Arbeit leiste sie einen positiven Beitrag zur Ausbildung von Personen in der Landwirtschaft, der wissenschaftlichen Forschung und der landwirtschaftlichen Praxis. Zudem habe sie neue Standards im Geflügelschutz gesetzt.
Alle Preisträgerin des internationalen Förderpreises sowie weitere nominierte Frauen finden Sie hier.
Die Preise werden im Rahmen der Eurotier am 13. November 2024 in Hannover auf dem Stand der DLG übergeben: Halle 13, Stand E58