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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Mehr Pflanze, weniger Fleisch?

Agrarverbände kritisieren Ernährungsempfehlungen der DGE

Verschiedene landwirtschaftliche Verbände kritisieren die Ernährungsempfehlungen der DGE. Die Ziele für eine gesunde Ernährung seien im Grunde richtig, es fehle jedoch die wissenschaftliche Basis.

Lesezeit: 4 Minuten

Anfang des Jahres hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) neue Ernährungsempfehlungen vorgestellt und sorgte dabei für Diskussionen innerhalb der Lebensmittelbranche. Vor allem beim Fleisch und der Milch müssten die deutschen Verbraucher - der DGE zufolge - deutliche Abstriche machen. Bereits damals kamen kritische Stimmen gegen die Empfehlungen auf.

Eine Gruppe landwirtschaftlicher Verbände hebt die Kritik an den Empfehlungen, die auch aus der Politik stammen, nun noch einmal hervor. In einer Pressemeldung werden der Agrar- und Ernährungsforum Nord-West (aef), der Bundesverband Rind und Schwein(BRS), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT), der Milchindustrieverband (MIV) und der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) deutlich: "Durch die aktuellen Ernährungsempfehlungen wären die Regale in den Supermärkten schnell leer."

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Ein Ernährungswandel zugunsten der Ressourcenschonung, der Entlastung der Umwelt und zur Förderung der Gesundheit sei grundsätzlich gut, so die Verbände. Zum Erreichen der Maßnahmen, wie sie die Ernährungswissenschaftler und die Politik empfehlen, fehle jedoch "die wissenschaftliche Evidenz".

Die aktuellen Ernährungsempfehlungen der Politik gehen dabei auf die Empfehlungen der DGE sowie der daraus abgeleiteten Planetary Health Diät zurück. Den landwirtschaftlichen Verbänden zufolge, seien diese jedoch durch die übermäßige Betonung einer pflanzlichen Ernährung nichts für die Lebenswirklichkeit. Hingegen dieser würden sie sogar das Risiko einer Mangelernährung bergen.

Planetary Health Diät

Als sogenannte Planetary Health Diät bezeichnet das Bundeszentrum für Ernährung eine Ernährungsweise, die einen allgemeingültigen Referenzrahmen für eine gesunde und umweltgerechte Ernährungsweise liefert. Diese Ernährungsweise stammt aus den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der sogenannten EAT-Lancet-Kommission.

Die abgeleiteten Ernährungsempfehlungen bestehen demnach zum größten Teilen aus Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und ungesättigten Fettsäuren, ergänzt durch "moderate Mengen" Fisch, Meeresfrüchte und Geflügel.

Stärkereiche Gemüsearten (z.B. Kartoffeln), Milchprodukte, rotes Fleisch, Zucker und gesättigte Fette spielen, laut der Erläuterung des BfE eine untergeordnete bis hin zu keinerlei Rolle.

Die Kernkompetenz der DGE sei es, Ernährungsempfehlungen zu geben, indem sich die Gesellschaft mit der Nährstoffversorgung der Menschen beschäftigt. Nun habe sie jedoch auch die Ziele des Green Deals einfließen lassen.

Verbraucher brauchen auch tierische Proteine

Die Agrarverbände rund um BRS und DRV machen in diesem Zuge auf die Effizienz der deutschen Landwirtschaft aufmerksam. Diese arbeite entlang des landwirtschaftlichen Nährstoffkreislaufs, durch den sich Tierhaltung und Pflanzenbau natürlich bedingen und Nutztiere eine wichtige Rolle in der Ressourcenverwertung spielen. Das unterstrich auch Dr. Margareta Büning Fesel, Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, im Interview mit Ökolandbau.de: "Wenn wir ab morgen alle nach den neuen DGE-Empfehlungen oder der Planetary Health Diet einkaufen würden, dann wären die Regale in den Supermärkten schnell leer". Denn viele der empfohlenen Lebensmittel würden bisher weder in Deutschland noch in anderen Ländern in einer, für alle Konsumenten, ausreichenden Menge angebaut.

Da eine ausreichende und hochwertige Proteinversorgung rein über heimische pflanzliche Lebensmittel nicht erreichbar sei, könne der Verbraucher auch weiterhin ohne schlechtes Gewissen tierische Produkte konsumieren. Das unterstreicht auch Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der DVT-Geschäftsführung. In einem Posting auf der Plattform LinkedIn sagt er: "Tierische Produkte tragen maßgeblich zu einer ausgewogenen Ernährung bei." Eine Stigmatisierung bestimmter tierischer Lebensmittelgruppen wie Fleisch, Milch und Milchprodukte sei laut der sechs Verbände, wissenschaftlich nicht gerechtfertigt.

Das rät die DGE aktuell für die Ernährung

In ihren Empfehlungen von Anfang 2024 rät die DGE den Verbrauchern in Deutschland maximal 400 g Milchprodukte pro Tag und 300 g Frleisch pro Woche zu sich zu nehmen. Das ist die Hälfte der Empfehlungen für das Jahr 2023. Durch die Reduktion dieser Lebensmittel könnten Verbraucher Krankheiten vorbeugen und negative Umweltfolgen reduzieren.

Die DGE empfiehlt anstelle von Fleisch und Milchprodukten einen stärkeren Verzehr von Obst und Gemüse (etwa die Hälfte der Ernährungs). Dieses sollte möglichst aus regionalem Anbau stammen.

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